Thuriferar

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Thuriferar

Der Thuriferar oder Thurifer (von griech. θύος thýos „Räucherwerk, Rauchopfer“, lat. tus (auch thus) „Weihrauch“ und ferre „tragen“) ist in der katholischen Liturgie ein Ministrant, der ein mit Weihrauch und Kohle gefülltes Rauchfass trägt. Für das 13. Jahrhundert ist auch der Ausdruck turibularius (von lat. turibulum oder thuribulum „Räucherbehälter, Weihrauchfass“) belegt.[1]

Der Thuriferar reicht dieses dem Priester oder Diakon zur Inzens oder inzensiert auch selbst den Zelebranten, die Konzelebranten, die Gemeinde und auch die eucharistischen Gaben während des Hochgebets. Der Thuriferar wird von einem Navikular begleitet, der das Weihrauchschiffchen trägt und anreicht. In der Prozessionsordnung gehen beide am Beginn oder am Ende der Prozession oder unmittelbar vor dem Allerheiligsten.

Ein Thuriferar wird vor allem in feierlich gestalteten Gottesdiensten eingesetzt, meist im Hochamt, an den Hochfesten, bei eucharistischen Prozessionen, bei der kirchlichen Begräbnisfeier oder im feierlichen Stundengebet, vor allem bei der Vesper. Da der Dienst des Thuriferars anspruchsvoll ist, wird dieser meist von älteren und erfahreneren Ministranten verrichtet.

Folgende Dienste versehen Thuriferar und Navikular bei der Heiligen Messe:

Literatur

  • Ralph Regensburger: Weihrauch. Duft der Erkenntnis Christi. Eine Hilfestellung zum Hintergrund und Gebrauch des Weihrauchs in der Liturgie. R. Regensburger, Berchtesgaden 2008, ISBN 978-3-00-024715-6 (Digitalisat; PDF; 335 KB).
  • Michael Pfeifer: Der Weihrauch. Geschichte – Bedeutung – Verwendung. 2. Auflage. Pustet, Regensburg 2008, ISBN 978-3-7917-1566-7.

Weblinks

Commons: Thuriferar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jan F. Niemeyer, Co van de Kieft: Mediae Latinitatis lexicon minus. = Medieval Latin dictionary. Band 2: M–Z. Édition remaniée par Jan W. J. Burgers. Brill, Leiden u. a. 2002, ISBN 90-04-12900-6, S. 1368.