Tiefschachtreaktor
Ein Tiefschachtreaktor ist ein 1996 patentierter spezieller Hochdruck-Reaktor, mit dem chemische Reaktionen in einem flüssigen Medium unter hohem Druck durchgeführt werden können.
Beschreibung
Der in der Reaktionszone benötigte Betriebsdruck wird ohne den Einsatz von Hochdruck-Pumpen allein durch den sich einstellenden hydrostatischen Druck am Grund eines Bohrlochs erzeugt. Daher haben solche Reaktoren vielfach eine Tiefe von etwa 1200–1500 m und entsprechend einen Betriebsdruck von über 100 Bar. Die Entwicklung des Reaktors erfolgte in den 1990er Jahren in der Mannesmann-AG und wurde 1994 zum Patent angemeldet.[1]
Anwendung findet dieser Reaktortyp bei der Behandlung von Klärschlamm im Nassoxidationsverfahren, wo der hohe Druck und die hohe Temperatur genutzt werden, damit organische Substanzen zerfallen und gelöste Schwermetalle zu relativ harmlosen Oxiden gebunden werden.[2]
Weblinks
- Hydrothermale Carbonisierung mit Tiefschachtreaktor Originalseite Ufz
- Kontaminationen und Kohle im Schnelldurchlauf – Messebericht: Hydrothermale Carbonisierung mit Tiefschachtreaktor
Einzelnachweise
- ↑ Patent DE4427844C1: Tiefschachtreaktor. Angemeldet am 28. Juli 1994, veröffentlicht am 8. Februar 1996, Anmelder: Mannesmann AG, Erfinder: Rolf J. Kluke.
- ↑ Der Schlammschacht. Zeit Online vom 31. Juli 1992. Abgerufen am 8. März 2019