Till Reiners

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Till Reiners 2019 bei einem Auftritt im St. Pauli Theater

Till Reiners (* 3. März 1985 in Duisburg) ist ein deutscher Stand-up-Comedian, Komiker, Kabarettist und Fernsehmoderator.[1]

Leben

Reiners wuchs als Sohn einer Germanistin und eines SPD-Berufspolitikers am Niederrhein in Geldern auf.[2] Sein Vater Klaus Reiners war Integrationsbeauftragter für Flüchtlinge in Bedburg-Hau.[3] Nach dem Abitur studierte Till Reiners Politikwissenschaft in Trier. Dort war er auch einige Zeit lang festes Mitglied des Theater-Ensembles „TheaterUmriss“. Mit einem der Ensemble-Gründer, Roman Schmitz,[4] veranstaltete er regelmäßig die Lesung 13 Kurze mit ...[5]

Im Jahr 2009 zog Reiners nach Berlin, schloss von dort aus sein Politikstudium an der Universität Trier mit dem Magister ab und nahm mit wachsendem Erfolg an Poetry Slams teil. Ende 2010 wurde er mit seinen humoristischen Kurzgeschichten Berliner Stadtmeister im Poetry Slam.[6] 2010 und 2011 war er Finalist bei den deutschsprachigen Meisterschaften in Bochum und Hamburg.[7] In der folgenden Zeit absolvierte er unter anderem ein Praktikum bei der Deutschen Welle und veröffentlichte Comedy-Beiträge bei Deutschlandfunk Kultur. Von Herbst 2011 bis 2014 war er mit seinem Soloprogramm Da bleibt uns nur die Wut auf Kleinkunstbühnen in ganz Deutschland unterwegs.[8] Im Januar 2015 folgte das Programm Auktion Mensch[9] sowie im April 2019 sein drittes abendfüllendes Programm mit dem Titel Bescheidenheit.

Außerdem ist Reiners neben Moritz Neumeier seit 2017 Host der Talksendung Talk ohne Gast des Radiosenders fritz des rbb.[10] Gemeinsam gründeten sie bereits zuvor im Jahr 2016 die Impro-Stand-Up-Show Schund und Asche, die monatlich im Hamburger Polittbüro stattfindet. Darüber hinaus spielen sie auch gemeinsame Duo-Shows in ausgewählten größeren Städten.[11] Während der COVID-19-Pandemie waren beide gemeinsam Gastgeber der Comedyshow HOMIES,[12] in der sie von verschiedenen Künstlern und Comedians per Livestream unterstützt wurden. Seit Anfang Februar 2022 veröffentlicht Reiners einen wöchentlichen Podcast mit Moderatorin Ariana Baborie unter dem Namen Endlich normale Leute. Der Podcast wird von Seven One Media produziert.[13]

Reiners ist regelmäßiger Gast in satirischen TV-Formaten wie Die Anstalt oder der heute-show. Erstmals am 20. März 2022 übernahm Reiners die Gastgeberrolle der Satireshow Happy Hour in 3sat, die bisher von Sebastian Pufpaff ausgefüllt wurde.

Reiners lebt in Berlin.

Sonstiges

2017 gründete er im Rahmen eines funk-Projektes seine eigene Partei mit dem Namen Re:set, um jungen Menschen aufzuzeigen, wie man sich gezielt politisch engagiert.[14]

In einem Interview bei der taz wurde Reiners darauf angesprochen, dass er laut seinem Wikipedia-Artikel ein Volontariat beim Floristenfachmagazin „florieren!“ absolviert habe, was Reiners in dem Interview selbst zunächst bestätigte und nähere Angaben hierzu machte.[15] Einige Monate später gab er jedoch in seinem Podcast Talk ohne Gast bekannt, dass er nie ein Volontariat bei dem Magazin durchlaufen hatte, die Angabe dazu im Wikipedia-Artikel durch ihn selbst veranlasst worden war und er sich die näheren Details der Tätigkeit gegenüber der taz – und auch anderen Interviewpartnern – nur ausgedacht hatte.[16]

Comedy-Programme

  • 2011: Da bleibt uns nur die Wut
  • 2015: Auktion Mensch
  • seit 2016: Schund und Asche (Impro-Stand-Up-Show mit Moritz Neumeier)
  • 2019: Bescheidenheit
  • 2021: Flamingos am Kotti

Fernsehen & Radio

Fernsehen

Fortlaufend

Früher

  • 2021: RTL Topnews, (Mitwirkender) RTL
  • 2020: Darf ich mich setzen?, ZDFneo
  • 2020: Homies, ZDFneo
  • 2020: Die Anstalt, (2 Folgen) ZDF
  • 2019: Heroes – aus dem Leben von Comedians, 3sat

Radio

Gastauftritte

  • Die Anstalt, ZDF:
    1. Folge 15: Rechtsextremismus (17. November 2015)
    2. Folge 26: Automobilindustrie (7. März 2017)
    3. Folge 34: Waffenexporte (27. März 2018)
    4. Folge 45: Sommerfest der Demokratie (16. Juli 2019)
    5. Folge 49: rechte Netzwerke (11. Februar 2020)
    6. Folge 50: Coronavirus - Homeoffice Edition (24. März 2020)
    7. Folge 53: Rassismus (14. Juli 2020)
    8. Folge 61: Bundestagswahl 2021 (23. Juli 2021)

Auszeichnungen

Veröffentlichungen

  • Da bleibt uns nur die Wut. Sprechstation, 2013, ISBN 978-3-939055-16-7. (Audio-CD)
  • Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen: Begegnungen mit besorgten Bürgern. Rowohlt, 2016, ISBN 978-3-499-63214-3.

Weblinks

Commons: Till Reiners – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Till Reiners, warum sind Sie mit ihrem Laberpodcast so erfolgreich? - Podcasts der FAZ. 27. Juni 2019, abgerufen am 19. März 2020 (deutsch).
  2. Pressemappe Till Reiners
  3. Anke Gellert-Helpenstein: Ein bewegtes Leben, nrz.de, 26. April. 2016
  4. Offizielle Seite des „TheaterUmriss“
  5. Zwei Männer, 13 Schnäpse, ein Philosoph (Memento vom 5. Juli 2011 im Internet Archive)
  6. Till Reiners beim SLAM2011 (Memento vom 24. Oktober 2011 im Internet Archive)
  7. Liste der Finalisten des SLAM2011 (Memento vom 24. Januar 2012 im Internet Archive)
  8. Till Reiners - Soloprogramm | Slammin Poetry. 6. Dezember 2011, abgerufen am 30. Dezember 2020.
  9. Hitzköpfe! Satire-Programme im Sommer - Till Reiners: "Auktion Mensch". Abgerufen am 19. März 2020 (deutsch).
  10. Talk ohne Gast. Website von fritz.
  11. Andreas Klatt: Till Reiners und Moritz Neumeier boten ein erfrischendes Comedy-Format. Abgerufen am 19. März 2020.
  12. Comedy von Zuhause: HOMIES. Abgerufen am 24. April 2020.
  13. Julia Gundelach: Hörtipp der Woche: Endlich normale Leute. In: Werben & Verkaufen. 16. Februar 2022, abgerufen am 7. März 2022.
  14. „Eine Partei ist kein iPhone“. 7. September 2017, abgerufen am 19. März 2020.
  15. Susanne Lang: „Wir senden alle aus dem Bunker“. In: taz.de. 18. April 2020, abgerufen am 3. Juli 2020.
  16. Talk ohne Gast – Jeremia und Jonatan. ARD Audiothek, 3. Juli 2020, abgerufen am 13. Juli 2020 (ca. ab 47min 20sec).
  17. Deutscher Kleinkunstpreis für Josef Hader. In: Salzburger Nachrichten/APA/dpa. 23. November 2021, abgerufen am 23. November 2021.