Tinkerbots

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Tinkerbots ist ein modulares Baukastensystem für Kinder, mit dem unterschiedliche Roboter gebaut werden können. Eine Steuerung der Roboter über eine App ist ebenso möglich wie per Aufnahme-Funktion Bewegungen aufzunehmen und anschließend abzuspielen.[1] Tinkerbots-Bausteine sind zudem kompatibel mit Lego.[2] Die Baukästen bestehen aus einem so genannten Powerbrain, aktiven Bewegungsmodulen wie Motoren oder Sensoren und passiven Bausteinen. Das Sortiment umfasst drei unterschiedliche Baukästen.

Tinkerbots wird von der Kinematics GmbH in Deutschland hergestellt und über deren Online-Shop vertrieben.

Aufbau des Systems

Die Tinkerbots-Baukästen bestehen aus drei Komponenten, die zusammengebaut einen Roboter ergeben, der bestimmte Bewegungen ausführen kann.

Powerbrain

Das Powerbrain ist ein kleiner quadratischer Baustein, der mit Mikrocontrollern ausgestattet ist und damit Informationen an die angeschlossenen Module übermittelt. Zudem versorgt er über seine Li-Ionen Batterie den Roboter mit Energie. Über eine USB-Schnittstelle kann das Powerbrain aufgeladen oder mit einem Computer verbunden werden. Eine Bluetooth 4.0-Schnittstelle verbindet das Powerbrain über eine App auch mit Mobilgeräten, um den Roboter zu steuern.[3]

Bewegungsmodule

Tinkerbots-Baukästen beinhalten unterschiedliche Bewegungsmodule, mit denen bestimmte Bewegungen ausgeführt werden. Dazu zählen unter anderem ein Motor, ein Greifarm sowie ein Gelenk.

Cubies

Die so genannten Cubies sind unterschiedlich geformte Bausteine aus Kunststoff, die sich miteinander sowie mit Modulen und dem Powerbrain verbinden lassen.

Geschichte

Leonhard Oschütz hatte 2009 im Rahmen einer Projektarbeit seines Produktdesign-Studiums an der Bauhaus-Universität in Weimar die Aufgabe, eine „Wunschmaschine“ zu entwerfen[4] und erfand daraufhin den Prototyp des Tinkerbots-Baukastens. Die drei Gründer der Kinematics GmbH, Leonhard Oschütz, Christian Guder und Matthias Bürger, schlossen sich 2011 zusammen, um das Robotik-Spielzeug auf den Markt zu bringen. Mit Hilfe von Investoren und einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne[5] konnten die ersten Baukästen 2015 produziert und verschickt werden.

Seit 2018 zieht sich das Unternehmen aus dem Spielwarenmarkt zurück und konzentriert sich auf den Bildungsmarkt.[6] Im Februar 2020 wurde für die Kinematics GmbH ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet.[7] Laut Angaben des Geschäftsführers Udo Meining wurde der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahren zurückgezogen.[8]

Auszeichnungen

  • iF Design Award im Bereich Produkt 2016
  • Best Product 2015, Computer Bild[9]
  • CeBIT Innovation Award 2014[10]
  • Kultur- und Kreativpiloten Deutschland 2013[11]
  • Weconomy – Gewinner 2013[12]
  • Leipziger Gründerpreis 2013[13]
  • Robotdalen Innovation Award 2013[14]
  • Gründerpreis Thüringen 2012[15]
  • Jury Award bei den Designers Open 2012[16]
  • Hauptpreis beim IKT Innovativ Gründerwettbewerb 2012[17]
  • Innovationspreis Thüringen 2010 in der Kategorie KOMMUNIKATION UND MEDIEN des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Technologie[18]
  • Hochschulpreis der Bauhaus-Universität Weimar 2010

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1 https://www.heise.de/make/meldung/Tinkerbots-Roboter-einfach-selbstbauen-2167498.html
  2. Elisabeth Neuhaus: Roboter fürs Kinderzimmer. 29. Juni 2016, abgerufen am 13. Februar 2022 (deutsch).
  3. Golem.de: IT-News für Profis. Abgerufen am 13. Februar 2022.
  4. Susanne Seide: Produktdesign-Student begeistert weltweit mit Spielzeug-Idee. 21. Mai 2010, abgerufen am 13. Februar 2022 (deutsch).
  5. Tinkerbots robotic building kit. Abgerufen am 13. Februar 2022 (englisch).
  6. Ina Matthes: Start-up: Bernauer Firma Kinematics meldet Insolvenz an. In: MOZ.de. Märkisches Medienhaus GmbH & Co. KG, 12. Februar 2020, abgerufen am 11. August 2020.
  7. Die Gründerszene Redaktion: Die aktuellen Nachrichten vom 5. Februar 2020. In: Gründerszene. 5. Februar 2020, abgerufen am 11. August 2020.
  8. Die Gründerszene Redaktion: Die aktuellen Nachrichten vom 6. Februar 2020. In: Gründerszene. 6. Februar 2020, abgerufen am 11. August 2020.
  9. Preisverleihung: Und der goldene Computer geht an ... Abgerufen am 13. Februar 2022.
  10. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 23. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cebitaward.de
  11. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 10. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kultur-kreativ-wirtschaft.de
  12. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 23. Juli 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wissensfabrik-deutschland.de
  13. http://www.sputnika.de/leipzig/magazin/details/article/leipziger-gruenderpreis-2013/
  14. http://www.robotdalen.se/en/article/en-crowdfunding-tinkerbots?language=en
  15. Presseservice | Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Di. Abgerufen am 13. Februar 2022.
  16. replacement page | Designers Open -. Abgerufen am 13. Februar 2022 (englisch).
  17. http://www.gruenderwettbewerb.de/ikt-innovativ/fotos/preisverleihung-runde-1-@1@2Vorlage:Toter Link/www.gruenderwettbewerb.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 2012
  18. http://zs.thulb.uni-jena.de/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00209707/2010.pdf