Titan(IV)-fluorid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Kristallstruktur
Strukturformel von Titan(IV)-fluorid
_ Ti4+ 0 _ F
Kristallsystem

orthorhombisch

Raumgruppe

Pnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62

Gitterparameter

a = 2281,1, b = 384,8, c = 956,8 pm, Z = 12[1]

Allgemeines
Name Titan(IV)-fluorid
Andere Namen

Titantetrafluorid

Verhältnisformel TiF4
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7783-63-3
EG-Nummer 232-017-6
ECHA-InfoCard 100.029.106
PubChem 121824
Eigenschaften
Molare Masse 123,86 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[2]

Dichte

2,798 g·cm−3 (25 °C)[3]

Schmelzpunkt

284 °C (Sublimation)[2]

Löslichkeit
  • reagiert mit Wasser[2]
  • löslich in Alkohol unter Erwärmung[2]
  • unlöslich in Ether[2]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​312​‐​332​‐​314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310 [3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Titan(IV)-fluorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Titans aus der Gruppe der Fluoride.

Gewinnung und Darstellung

Titan(IV)-fluorid kann durch Reaktion von Titan(IV)-chlorid mit Fluorwasserstoff gewonnen werden.[2]

Eigenschaften

Titan(IV)-fluorid ist ein farbloses, lockeres, sehr hygroskopisches Pulver, das mit Wasser unter Zischen reagiert.[2] Die Verbindung kristallisiert in einem eigenen Strukturtyp, dessen charakteristisches Merkmal voneinander isolierte, aus TiF6-Oktaedern aufgebauten Säulen sind (Kolumnarstruktur), Raumgruppe Pnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 mit a = 2281,1, b = 384,8, c = 956,8 pm und Z = 12.[1]

Verwendung

Titan(IV)-fluorid wird zur Synthese von Glycosylfluoriden, Fluorhydrinen und der Addition von Carbanionen zu Aldehyden und Iminen verwendet. Es dient auch als Katalysator für chemoselektive Synthesen und Entfernung von Schutzgruppen von geminalen Diacetaten von Aldehyden.[3] Es wurde auch der Einsatz in Zahncreme untersucht.[4]

Einzelnachweise

  1. a b H. Bialowons, M. Müller, B. G. Müller: Titantetrafluorid - Eine überraschend einfache Kolumnarstruktur. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 621, 1995, S. 1227–1231, doi:10.1002/zaac.19956210720.
  2. a b c d e f g h Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1978, ISBN 3-432-87813-3, S. 1343.
  3. a b c d Datenblatt Titanium(IV) fluoride bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 8. August 2012 (PDF).
  4. N. Schlueter, C. Ganss, U. Mueller, J. .. Klimek: Effect of Titanium Tetrafluoride and Sodium Fluoride on Erosion Progression in Enamel and Dentine in vitro. (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.spitta.de (PDF; 180 kB) In: Caries Research. 41, 2007, S. 141–145, doi:10.1159/000098048.