Tom Radisch

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Tom Radisch (* 1982 in Großröhrsdorf[1][2][3]) ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben

Tom Radisch ist der zweitälteste Sohn des Schauspielers Andreas Schmidt-Schaller. Er ist der Halbbruder der Schauspielerin Petra Schmidt-Schaller (* 1980) sowie des Schauspielers Matti Schmidt-Schaller (* 1996). Er entstammt einer Beziehung Schmidt-Schallers mit einer Tänzerin, deren Namen er trägt.[4] Er besuchte von 2006 bis 2007 die Hochschule für Musik und Theater in Rostock. Von August 2007 bis November 2010 studierte er Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.[1][3]

Bereits während seines Studiums hatte er erste Theaterengagements, so am Deutschen Theater Berlin als Laertes in Hamlet (2009; Regie: Andreas Kriegenburg), an der Schaubühne Berlin in Berlin Alexanderplatz (2010; Regie: Volker Lösch) und 2010 als Karl Schmidt am bat-Studiotheater in Der kleine Bruder (Regie: Leander Haußmann und Sven Regener). Für diese Rolle wurde er 2010 beim Theatertreffen der Schauspielschulen in Leipzig mit dem „Ensemblepreis“ ausgezeichnet.[2][3]

Ab 2011 trat er am Residenztheater in München auf, wo er vier Jahre festes Ensemblemitglied war.[5] Dort spielte er u. a. Gabriel in Das Ende des Regens von Andrew Bovell (2011; Regie: Radu Afrim), Hortensio in Der Widerspenstigen Zähmung (2012; Regie: Tina Lanik), Klepperbein/Reporter Dieter in Pünktchen und Anton (2012; Regie: Thomas Birkmeir), Rainey in Die Ballade vom traurigen Café (2013; Regie: Walter Meierjohann), Dobtschinskij in Der Revisor (2013; Regie: Herbert Fritsch), Bruno Mechelke in Die Ratten (2013; Regie: Yannis Houvardas), Guglielmo in Trilogie der Sommerfrische nach Carlo Goldoni (2013; Regie: Herbert Fritsch), Er in Die Befristeten von Elias Canetti (2014; Regie: Nico Hümpel) und Spießl in Die Jagd nach Liebe (2014; Regie: Barbara Weber).[3]

Im Juli/August 2015 trat er bei den Nibelungenfestspielen Worms als Volker von Alzey in der Uraufführung des Stücks Gemetzel von Albert Ostermaier auf.[5]

Außerdem spielte Radisch in verschiedenen Kino- und Fernsehproduktionen mit, u. a. in dem Fernsehfilm Doppelgängerin (2012; mit Jutta Speidel in der Hauptrolle) und in dem Kinofilm Exit Marrakech (Regie: Caroline Link).

In der Folgezeit war Radisch schwerpunktmäßig als Seriendarsteller tätig. Er hatte Episodenrollen in den Serien SOKO 5113 (als Sohn und Bruder der „Stubnmusi“-Familie Seidlinger), Der Alte (2012) und Die Rosenheim-Cops (2013). Es folgten weitere Episodenrollen, erneut in SOKO 5113 als tatverdächtiger Kfz-Mechaniker und Werkstattbesitzer (November 2015) und in der ARD-Serie Um Himmels Willen (Februar 2016).

In der ZDF-Krimireihe Kommissarin Lucas (Erstausstrahlung: Februar 2016) spielte Radisch den Gemeindepfarrer Jörg, der sich gemeinsam mit einer Gruppe von Aktivisten für das Kirchenasyl von Flüchtlingen einsetzt. In der ZDF-Fernsehreihe Inga Lindström (Erstausstrahlung: Mai 2016) war er der bei einem Bootsausflug tödlich verunglückte Verlobte der weiblichen Hauptfigur Britta. In der 16. Staffel der ZDF-Krimiserie SOKO Leipzig (November 2016) übernahm Radisch erneut eine Serienrolle als Mieter Markus Reimann, der sich gegen eine Zwangsentmietung wehrt.

Von 2016 (6. Staffel) bis 2020 (9. Staffel) gehörte er in der Fernsehserie Familie Dr. Kleist in der Rolle des Radiologen Dr. Timotheus von Hatzfeld zu den Hauptcharakteren.

Es folgten Episodenauftritte in den ZDF-Krimiserien SOKO Stuttgart (Oktober 2017, als Tatverdächtiger, der einen heftigen Streit mit dem Mordopfer hatte) und neben Floriane Daniel in Ein Fall für zwei (Oktober 2017, als krimineller Polier). In der Auftaktfolge der 11. Staffel der ZDF-Erfolgsserie Der Bergdoktor (Erstausstrahlung: Januar 2018) war Radisch in einer Episodenhauptrolle als Christian Maiwald zu sehen, der seine Ehefrau mit seinem raschen Kinderwunsch psychisch massiv unter Druck setzt.[6] In dem TV-Krimidrama So weit das Meer (Erstausstrahlung: April 2019), mit Uwe Kockisch in der Hauptrolle, verkörperte Radisch als Peer Harms in einer Nebenrolle den wenig selbstbewussten Schwiegersohn eines alternden Kapitäns, der von seinem Schwiegervater schließlich als früherer Vergewaltiger überführt wird.[7] In der 23. Staffel der Krankenhausserie In aller Freundschaft (2020) übernahm Radisch eine Episodenhauptrolle als werdender Vater, der sich gegen einen Schwangerschaftsabbruch bei seinem behinderten Baby ausspricht.[8]

Radisch arbeitet auch als Synchronsprecher. Er wirkte u. a. in den deutschen Synchronfassungen der Filme The Raven – Prophet des Teufels (2010), Mitternachtskinder von Deepa Mehta (2011; Rolle: Laurel), Underground: Die Julian Assange Story (2012), Still Alice – Mein Leben ohne Gestern (2014; für Shane McRae als Charlie Howland-Jones) sowie in den Fernsehserien Luck (2012) und Game of Thrones (2012; Rolle: Polliver) mit.

Tom Radisch lebt in Berlin.[1][2]

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Tom Radisch. In: schauspielervideos.de. Abgerufen am 25. Juli 2021.
  2. a b c Tom Radisch Profil bei e-TALENTA. Abgerufen am 15. November 2015
  3. a b c d Tom Radisch Vita. Internetpräsenz Residenztheater München. Abgerufen am 13. November 2015
  4. Tom Radisch: „Ich kann in Ruhe mein Süppchen kochen“, SUPERillu vom 11. April 2019, abgerufen am 8. Januar 2022
  5. a b Von Pausen und Texthängern (Memento vom 12. März 2018 im Internet Archive) in Wiesbadener Kurier vom 1. August 2015.
  6. Der Bergdoktor. Handlung bei Prisma.de. Abgerufen am 18. Januar 2018.
  7. So weit das Meer. Pressemappe. Interview mit Tom Radisch. Abgerufen am 16. April 2019.
  8. Freie Entscheidungen. Handlung, Besetzung und Bildergalerie. Offizielle Internetpräsenz Das Erste. Abgerufen am 21. Oktober 2020.