Torpedodampfer

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Die Torpedodampfer waren Vorläufer der Torpedoboote der Kaiserlichen Marine.

Diese Fahrzeuge waren ab 1870 zur Bewachung der Elb- und Wesermündung eingesetzt und bildeten die sogenannte Freiwillige Seewehr. Anfangs wurde noch nicht zwischen Fahrzeugen, welche mit Minen oder mit den klassischen Torpedos ausgerüstet waren, unterschieden. Erst ab 1873 wurde in Deutschland die Unterscheidung in Torpedo- und Minenfahrzeuge vorgenommen.

Insgesamt wurden von 1859 bis 1876 14 Boote, welche ab 1870 Torpedodampfer wurden, in Dienst gestellt. Hierbei waren die ersten vier davon in der Reiherstiegwerft in Hamburg vom Stapel gelaufen und hatten bis 1870 unterschiedlichen Reedereien gehört. 1870 erfolgte der Aufkauf der Boote durch die Kaiserliche Marine, um sie für Hilfsdampfer für Torpedozwecke einzusetzen. Es folgten jeweils drei von Devrient in Danzig (Devrient Nr. I bis Nr. III) und von Waltjen in Bremen (Waltjen Nr. I bis Nr. III) ausgelieferte Boote und schließlich drei in den Vulcan-Werken in Stettin-Grabow gebaute Boote. Der letzte Torpedodampfer, die SMS Ulan, entstand 1876 bei Möller & Holberg in Stettin-Grabow. Die Ulan wurde 1876 umgebaut und erhielt anstelle der Seitenräder, welche auch die drei Boote der Vulcan-Werke hatten, einen Antrieb über eine Schiffsschraube am Heck.

Literatur

  • Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Bernard & Graefe Verlag, Bonn, 1999, S. 28.