Total E-Quality

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
TOTAL E-QUALITY Deutschland e. V.
Teq.gif
Zweck Förderung von Chancengleichheit von Männern und Frauen im Beruf
Geschäftsführung Roswitha Weitz
Personen Udo Noack (Stellvertretender Vorstandsvorsitzender)

TOTAL E-QUALITY bezeichnet eine Initiative, die sich für Chancengleichheit von Frauen und Männern sowie Vielfalt im Beruf einsetzt. Der Begriff setzt sich zusammen aus Total-Quality-Management (TQM) und Equality für die Chancengleichheit. Außerdem ist es die Bezeichnung für ein Prädikat. Seit 1996 wird die Initiative von dem gemeinnützigen Verein TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. geleitet.

Verein

Der Verein wurde 1996 von Vertretern von Unternehmen, Verbänden, Instituten und Ministerien gegründet. Gründungsmitglieder waren u. a. Vertreter der Bayer AG und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das den Verein bis heute (2016) auch empfiehlt.[1] Mitglieder können natürliche volljährige und juristische Personen des öffentlichen oder privaten Rechts sein, die den Vereinszweck unterstützen. Organe des Vereins sind der Vorstand, die Mitgliederversammlung und das Kuratorium.[2]

Ziel

Der Verein verfolgt das Ziel, Chancengleichheit in Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sowie Vielfalt zu etablieren und nachhaltig zu verankern.[3] Das Ziel wird mit Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit und der Verleihung des Prädikats TOTAL E-QUALITY verfolgt.

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Förderung von Frauen in Führungspositionen
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Chancengerechte Personalbeschaffung und -entwicklung
  • Förderung partnerschaftlichen Verhaltens am Arbeitsplatz
  • Berücksichtigung von Chancengleichheit in den Unternehmensgrundsätzen
  • Vielfalt mit allen Dimensionen von Diversity

Prädikat

Jährlich zeichnet der Verein Organisationen, die sich für Chancengleichheit einsetzen, mit dem TOTAL E-QUALITY-Prädikat aus. Dieses wird von einer Jury für drei Jahre verliehen. Bewerben können sich Organisationen aller Art mit mehr als 15 Beschäftigten. Das Prädikat besteht aus einer Urkunde und dem Logo als Prädikatssymbol, das von den ausgezeichneten Organisationen für Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden kann. Das Bewerbungsverfahren basiert auf einer Selbstauskunft der Unternehmen. Die Bewerbungen werden von einer unabhängigen Jury begutachtet und bewertet. Bis zum Jahr 2016 wurden 671 Prädikate an 289 Organisationen verliehen. 180 von ihnen haben das Prädikat bereits mindestens einmal erfolgreich verteidigt, 31 davon konnten bereits den Nachhaltigkeitspreis (Erhalt des Prädikats zum fünften Mal) erlangen. Seit 2015 wurden 36 Zusatzprädikate für vorbildliches Engagement im Bereich Diversity verliehen. Diese 289 Organisationen haben insgesamt ca. 2,5 Millionen Beschäftigte und ca. 900.000 Studierende, die von einer chancengerechten Personalpolitik profitieren. Die zehn größten Unternehmen, die das Prädikat erworben haben, sind IBM Deutschland, Deutsche Bahn AG, AOK, Daimler, Bosch, Deutsche Bahn, Bundesagentur für Arbeit, E.ON, RWTH Aachen und Thales Group.

Historie

Im Frühjahr 1994 fand am Comer See eine Konferenz mit Teilnehmern aus europäischen Ländern zum Thema Qualitätsmanagement statt. Dort wurde der Zusammenhang zwischen unternehmensweiter Qualität, Leistungssteigerung, Selbstorganisation des Personals und Chancengleichheit diskutiert. Die Erkenntnis war, dass Qualitätsverbesserungsinitiativen erfolgreicher sind, wenn sie mit Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen zu Verantwortung und Führungspositionen verbunden sind.[4]

Gesellschaftspolitische Relevanz

Die Erwerbstätigkeit von Frauen und der Anteil von Frauen in Führungspositionen steigt nur langsam.[5] Die Bundesregierung mit den inhaltlich beteiligten Bundesministerien stehen hinter der Initiative und unterstützen deren Arbeit. In der „Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft“ vom 2. Juli 2001 wurde TOTAL E-QUALITY explizit erwähnt.[6]

Auch die „5. Bilanz Chancengleichheit: Chancengleichheit auf einem guten Weg“[7] resümiert entsprechend.

Kritik

Die Fragen, die für den Erwerb des Prädikat beantwortet werden müssen, werden als zielführend angesehen, wobei sie manchen Kritiker nicht weit genug gehen und anderen zu sehr TQM-lastig sind. Der größte Kritikpunkt ist allerdings, dass die Verleihung auf einer Selbstauskunft der Unternehmen beruht.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Geschichte des Vereins (Memento des Originals vom 15. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.total-e-quality.de.
  2. Website des Vereins TOTAL E-QUALITY Deutschland.
  3. Chancengleichheit im Beruf: LEG Thüringen ist "Total-E-Quality"@1@2Vorlage:Toter Link/www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Wirtschaftsspiegel Thüringen vom 12. September 2013, abgerufen am 6. Dezember 2013
  4. Ingelore Welpe, Isabell Welpe: Frauen sind besser, Männer auch, S. 135, Signum, 2003, ISBN 3-85436-347-8
  5. Erster Gleichstellungsbericht – Neue Wege, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dezember 2011.
  6. Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft (Memento des Originals vom 7. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dihk.de, vom 2. Juli 2001 (letzter Abruf: 28. Februar 2013)
  7. BMFSFJ (2013): 5. Bilanz Chancengleichheit: Chancengleichheit auf einem guten Weg, letzter Abruf: 23. Dezember 2016
  8. Martine Herpers, Erfolgsfaktor Gender Diversity, Haufe, 2013, ISBN 978-3-648-03704-1