Total Rate of Return Swap
Ein Total (Rate of) Return Swap (TRORS bzw. TRS) ist ein Kreditderivat, bei dem die Erträge und Wertschwankungen des zu Grunde liegenden Finanzinstruments (Basiswert oder Referenzaktivum) gegen fest vereinbarte Zinszahlungen getauscht werden.
Funktionsweise
Mit einem TRS transferiert ein Vertragspartner, der Sicherungsnehmer (auch: Protection Buyer) das gesamte Risiko des Basiswertes (typischerweise einer Anleihe) auf den zweiten Vertragspartner, den Sicherungsgeber (Protection Seller). Um das zu erreichen, werden die Erträge aus dem Basiswert (z. B. Kuponzahlungen) sowie dessen Wertsteigerungen gegen die Zahlung eines normalerweise variablen Zinses (z. B. EURIBOR) und den Ausgleich der Wertminderungen mit dem Sicherungsgeber periodisch ausgeglichen (vgl. Abbildung). Somit übernimmt der Sicherungsgeber vom Sicherungsnehmer für die Laufzeit des Geschäfts neben dem Kreditrisiko auch das gesamte Marktpreisrisiko aus dem Referenzaktivum. Damit ist der TRS im Wesentlichen eine Kombination aus Credit Default Swap und normalem Zinsswap.
Durch den Total Return Swap tragen beide Vertragsparteien Verlustrisiken. Weist der Basiswert Kurssteigerungen auf, so hat der Sicherungsnehmer diese dem Sicherungsgeber zu begleichen. Umgekehrt erleidet der Sicherungsgeber Verluste aus dem TRS, wenn der Basiswert Kursverluste aufweist.
Hintergründe
Total Return Swaps werden seit einigen Jahren z. B. von Versicherern oder Pensionsfonds verwendet, die gegenüber ihren Kunden feste Zinsgarantien übernommen haben. Mit Total Return Swaps sichern sie für volatile Anlagen, wenn diese nach Möglichkeit dauerhaft gehalten werden sollen, zeitweise den erforderlichen Zins ab. Andererseits kann mit einem TRS synthetisch ein Engagement im Basiswert aufgebaut werden. Im Vergleich zur direkten Investition, also dem Kauf des Basiswertes, ist die Investition via TRS liquiditätsschonender. Dies kann für den Investor geringere Refinanzierungskosten, die beim TRS über die Zahlung des variablen Zinses dargestellt werden, bedeuten.
Siehe auch
Literatur
- Gunter Dufey, Florian Rehm: An introduction to credit derivatives. University of Michigan, Business School, Faculty Research 2000, S. 4 (PDF).