Transparentspiegel

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Der Transparentspiegel nach C. B. Meyer

Bei einem Transparentspiegel handelt es sich um einen Apparat, der um 1787 von Conrad Bernhard Meyer (1755–1830) erfunden wurde.

Er soll dem Zeichner helfen, Gegenstände naturgetreu abzuzeichnen. Hintergrund seiner Erfindung ist wohl die Tatsache, dass Meyer 1786 einen Huldigungstempel von 14 Metern Höhe gebaut hatte, aber von den Honorarforderungen der Kupferstecher abgeschreckt wurde. Er wollte diese Stiche dann selbst machen, hatte aber keine künstlerische Ausbildung.

So ersann er einen Apparat, der es ihm ermöglichte, selbst Zeichnungen anzufertigen. Dieser besteht aus Spiegelglas in einem Rahmen und einem zweiten Rahmen, in den das Papier kommt. Mit dem Gerät war es möglich zu verkleinern und zu vergrößern und Landschaftsaufnahmen zu machen.

Die Erfindung machte Meyer nicht reich. Er verkaufte aber eine Reihe von Porträts und Ansichten ostfriesischer Städte. Die Veröffentlichung der Beschreibung machte ihn bekannt und der Apparat war eine Zeitlang bei vielen Künstlern in Gebrauch. So findet sich der Apparat auch literarisch z. B. bei Jean Paul.[1]

Literatur

  • Carl Wilhelm Hennert: Kurze Anweisung zu einigen Geometrischen Hilfsmitteln. Friedrich Nicolai, 1789, S. 125 (Volltext in der Google-Buchsuche – Abdruck der 2. Auflage des Buches von C.B.Meyer der Transparentspiegel).
  • Conrad Bernhard Meyer: Der Transparent-Spiegel, oder Beschreibung eines Instruments für Zeichner, Kupferstecher, Botaniker und verschiedene Professionisten. 1788 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche – Vom Erfinder verlegt).
  • Johann Heinrich Moritz von Poppe: Neuer Wunder-Schauplatz der Künste und interessantesten Erscheinungen im Gebiete der Magie, Alchymie, Chemie, Physik, geheimnisse und Kräfte der Natur, Magnetismus, Sympathie und verwandte Wissenschaften. 3. Teil. J. Scheible's Buchhandlung, Stuttgart 1839 (Volltext in der Google-Buchsuche).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jean Paul: Jean Paul's sämmtliche Werke. Bände 17–18, Reimer, Berlin 1826, S. 8 (Volltext in der Google-Buchsuche).