Traute Gruner
Traute Gruner (* 9. Dezember 1924 in Stollberg im Erzgebirge) ist eine deutsche Künstlerin. Sie wirkt als Malerin und Gestalterin von Farbglasfenstern und Büchern, Wandbildern und Wandteppichen.
Leben und Werk
Traute Gruner wuchs im Erzgebirge auf. Sie erhielt 1940/1941 Malunterricht bei Wagner-Poltrock und studierte von 1942 bis 1944 Malerei und Wandgestaltung an der Kunstakademie in Berlin. 1946 bis 1950 setzte sie ihre Studien an der Akademie der Bildenden Künste Dresden fort. Lehrer waren u. a. Heinrich Hartmann und Josef Hegenbarth. 1951 heiratete sie den Bildhauer Gottfried Gruner und zog nach Stuttgart. Dort studierte sie 1950/1951 an der Kunstakademie bei Willi Baumeister und Karl Rössing. 1952 siedelte sie endgültig in die Bundesrepublik über. Sie lehrte an der Volkshochschule in Leinfelden.
Nach dem Vorbild eines erzgebirgischen Lichterengels, den sie von ihrem Zeichenlehrer geschenkt bekam, begann Traute Gruner in den 1970er Jahren Engelfiguren zu gestalten.[1][2] In den 1980ern schuf sie Gemälde, die Merkmale des Magischen und Phantastischen Realismus zeigen. Bei ihren baugebundenen Werken, zu denen Blei- bzw. Beton-Glasfenster und Wandbilder gehören, setzte sie symbolkräftige Farben und Motive der christlichen Ikonografie ein, mitunter ergänzt durch zeitgenössische Elemente.
1988 erfolgte ein Umzug nach Rexingen, einem Stadtteil von Horb am Neckar. Zu ihrem 95. Geburtstag gab Traute Gruner in ihrem Atelier einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen und zeigte Werke ihres verstorbenen Ehemannes.[3] Eine Werkauswahl von Traute Gruner liegt im Josef-Hegenbarth-Archiv in Dresden.
Werke (Auswahl)
- Kirchenfenster
- Kreuzwegfenster in der kath. Kirche St. Johann Baptist in Denkendorf bei Esslingen
- Kirchenfenster in der Heilig-Geist-Kirche in Reutlingen
- Altarfenster der kath. Kirche St. Konrad in Lorch
- Altarfenster der kath. Kirche in Oberginsbach bei Bad-Mergentheim
- Kirchenfenster der evang. Kirche „Heilig-Geist“ in Heilbronn
- Marienfenster in der Kirche „Mariä Unbefleckte Empfängnis“ in Aalen-Ebnat
- Sonnenaufgang-Fenster im Altenheim in Plochingen
- Fenster in der Aussegnungshalle in Leinfelden-Musberg
- Fenster „Auferstehung“ in der Aussegnungshalle in Neckarsulm
- Kirchenfenster in der kath. Kirche in Mühlacker
- Wandbilder
- Gemälde
- Spielfeld, Öl auf Holz
- Textilkunst
- Schmetterlingsflügel, Wandteppich aus Wolle und Seide (1984)
Literatur
- Monika Spiller: Gruner, Traute. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 63, Saur, München u. a. 2009, ISBN 978-3-598-23030-1, S. 481.
- Traute Gruner. In: Werner Schmidt (Hrsg.): Ausgebürgert: Künstler aus der DDR und aus dem Sowjetischen Sektor Berlins 1949–1989. Argon, Berlin 1990, ISBN 3-87024-160-8, S. 109.
Weblinks
- Informationen zu Traute Gruner auf artnews.de
Einzelnachweise
- ↑ Staatliche Kunstsammlung Dresden
- ↑ Kathrin Kablau: Ein Engel begleitet 96-Jährige durchs Leben. In: Schwarzwälder Bote. 23. Dezember 2020, abgerufen am 11. Februar 2022.
- ↑ Dorothee Trommer: Haus in Schafblumenhalde wird zum Atelier. In: Schwarzwälder Bote. 29. September 2020, abgerufen am 11. Februar 2022.
Personendaten | |
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NAME | Gruner, Traute |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Künstlerin |
GEBURTSDATUM | 9. Dezember 1924 |
GEBURTSORT | Stollberg/Erzgebirge |