Triestewitz
Triestewitz Gemeinde Arzberg Koordinaten: 51° 32′ 9″ N, 13° 5′ 46″ O
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Höhe: | 87 m ü. NN |
Einwohner: | 359 (2013)[1] |
Eingemeindung: | 1. April 1974 |
Postleitzahl: | 04886 |
Vorwahl: | 034222 |
Triestewitz, Luftaufnahme (2015)
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Triestewitz ist ein Ortsteil der Gemeinde Arzberg im Landkreis Nordsachsen in Sachsen.
Lage
Triestewitz liegt nordwestlich von Arzberg an der Staatsstraße 25, die nach Prausitz führt.
Geschichte
Die Landgemeinde mit Gutsbezirk und Gutssiedlung ist ein Gassendorf. Die Gemarkung umschließt 663 Hektar Land in der Elbeaue mit dem Bestand von teils seltenen Pflanzenarten.[2] 1251 ersterwähnt,[3] nach heutigem Stand, nannte sich das Dorf schon Tristewitz.[4] 1261/85 wurde das Dorf Trestewitz geschrieben. Ab 1825 wurde das Dorf Triestewitz wie heute geschrieben.[5] Die Einwohner entwickelten sich von 9 Personen 1529 über 280 im Jahre 1818.
Am 6. März 1872 wurde das mitteldeutsche Erdbeben auch in Triestewitz dokumentiert. Gegen 4 Uhr fand im Ort in Abständen von 3 Sekunden eine Erderschütterung statt. Auf dem Schloss und im Pfarrhaus wurde es als besonders stark empfunden.[6] Damals lebten in Triestewitz mit Gutsvorsteher Schmidt nach amtlichen Angaben 174 Bewohner, eingekircht nach Arzberg. Amtsvorsteher war Gutsbesitzer Winkler-Ottersitz, Stellvertreter Herr von Stammer-Triestewitz.[7] 1950 werden dann 702 Einwohner gezählt, und 485 Personen im Jahre 1964.
Im Ort ist seit 1500 eine Pfarrkirche. Die übergeordnete Behörde saß von 1529 bis 1754 im Amt Schweinitz und bis heute in Torgau.[8] Im Ort bestand seit dem 13. Jahrhundert bis zur Bodenreform 1945 ein Herrensitz. Die letzten Grundbesitzer, der Besitz umfasste circa 620 ha,[9] stellte die sächsische Adelsfamilie von Stammer.
Das Dorf wurde 1974 nach Arzberg eingemeindet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
→ siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Triestewitz
- das Rittergut Triestewitz wurde 1251 erstmals urkundlich erwähnt
- die Kirche des Ortes[10] stammt aus dem Jahr 1582
Persönlichkeiten
Literatur
- Karlheinz Blaschke, Susanne Baudisch: Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, Band 2, N – Z, Leipziger Universitäts-Verlag, Leipzig 2006, S. 767. ISBN 9783937209159. Digitalisat
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ gemeinde-arzberg.de/triestewitz (Memento des Originals vom 13. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , offizielle Website. Abgerufen am 10. April 2014. Gelesen 12.11.2021
- ↑ Programm des Gymnasiums zu Torgau, mit welchem zu der Feier des Schröderschen Stiftungs-Actus am 21. März 1869 ergenbst einladet Dr. August Haake, Direktor des Gymnasiums und Professor. Uebersicht der Flora von Torgau. E. Tragmann`s Druckerei, Torgau 1869, S. 12 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. November 2021]).
- ↑ E. Henze: Vorgeschichtliche und geschichtliche Wanderungen durch den Kreis Torgau. In: Altertums-Verein Torgau (Hrsg.): Veröffentlichungen des Altertums-Vereins zu Torgau. Band XII, IV. u. a. Triestewitz. In Kommissionsverlag von Friedrich Jacob`s Buchhandlung (F. Opitz), Torgau 1898, S. 52–54 (google.de [abgerufen am 12. November 2021]).
- ↑ Susanne Baudisch, Karlheinz Blaschke: Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. 2006. In: Karlheinz Blaschke (Hrsg.): Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen. Neuausgabe (Vorgänger 1957) Auflage. Halbband 2, N-Z. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2006, S. 767 (google.de [abgerufen am 12. November 2021]).
- ↑ Gmelin, v. Littrow, Muncke, Pfaff: Johann Samuel Traugott Gehler' s Physikalisches Wörterbuch. In: Physikalisches Wörterbuch. Zehnter Band. Dritte Abtheilung. Wio - Zz. Verzeichniss geographischer Ortsbestimmungen, Alphabetisches Verzeichniss der Orte nach den Ländern. Europa. E. B. Schwickert, Leipzig 1844, S. 475 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. November 2021]).
- ↑ Karl von Seebach: Das Mitteldeutsche Erdbeben vom 6. März 1872. Ein Beitrag zu der Lehre von den Erdbeben. 168. Arzberg (Triestewitz). Verlag v. H. Haessel, Leipzig 1873, S. 51–52 (google.de [abgerufen am 12. November 2021]).
- ↑ Mit Genehmigung des Herrn Ober-Präsidenten (Hrsg.): Handbuch der Provinz Sachsen. 1877. Kreis Torgau. Druck und Verlag von E. Baensch jun., Magdeburg 1877, S. 337 (google.de [abgerufen am 12. November 2021]).
- ↑ Triestewitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von SachsenInstitut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., Dresden, 2021
- ↑ Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A. 1942. Teil A. Adelige Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter (Deutscher Uradel). In: "Der Gotha", bis 1942 erschienen; Nachfolger dann GHdA, GGH. 41. Jahrgang Auflage. Justus Perthes, Gotha 22. November 1941, S. 496–497 (d-nb.info [abgerufen am 12. November 2021]).
- ↑ Karl Pallas: Geschichtsquellen. Die Registraturen der Kirchenvisitationen im ehemals sächsischen Kurkreise. In: Historische Kommission für die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt (Hrsg.): Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 41. Otto Hendel, Halle a. d. Saale 1911, S. 438–441 (google.de [abgerufen am 12. November 2021]).