Trokar

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Verschiedene Trokare
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Trokar, ca. 1850.

Der Trokar (über französisch trocart und troicart von trois-quarts „drei Viertel“) ist ein Instrument, mit dessen Hilfe in der minimalinvasiven Chirurgie scharf oder stumpf ein Zugang zu einer Körperhöhle (z. B. Bauchraum, Brustraum) geschaffen und durch ein Rohr (= Tubus) offengehalten wird. Er wurde 1817 durch den Chirurgen Carl Ferdinand von Graefe erfunden.[1]

Beim Trokar handelt sich um einen Stift, der in einem Tubus mit einem Innendurchmesser von z. B. 0,5–12 mm sitzt, und dessen Spitze die Öffnung des Tubus verschließt. Tubus und Trokar werden z. B. durch die Bauchdecke in den Bauchraum eingeführt. Der Operateur hat dann nach Herausziehen des Trokars aus dem Tubus die Möglichkeit, mit einer Optik (Endoskop) durch den Tubus in den Bauchraum zu schauen, oder mit Greif-, Schneide- und anderen Instrumenten innerhalb des Bauchraumes minimalinvasiv zu operieren.

Moderne Trokare sind entweder aus Titan, chirurgischem Stahl oder Kunststoff und werden als einmalig oder mehrfach verwendbare Instrumente hergestellt. Die Spitzen sind an die Tuben angepasst und haben scharfe Schneidkanten für scharfe Präparation des Zugangsweges oder eine stumpfe, konische Spitze zur stumpfen Präparation. Die Tuben speziell für die Inspektion von Körper- bzw. Gelenkhöhlen (Laparoskopie, Thorakoskopie, Arthroskopie) können einen Ventilmechanismus, einen Anschluss zum Insufflieren (Einblasen) von CO2 oder Spülflüssigkeiten oder andere Zusatzausstattungen besitzen.

In der Veterinärmedizin verwendet man Trokare auch zum Ablassen von Gasansammlungen (Flatulenz) im Pansen (Pansenstich) oder Blinddarm.

Einzelnachweise

  1. Axel Helmstädter: Injektionsspritzen: Kurze Geschichte langer Nadeln. In: Pharmazeutische Zeitung. 10. Dezember 2007, abgerufen am 18. September 2022.