Trolli

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Trolli GmbH

Rechtsform GmbH
Gründung 1948
Sitz Fürth, Deutschland Deutschland
Leitung Robert Mähler
Stephan Ludwig
Herbert Mederer[1]
Mitarbeiterzahl 830 (Deutschland, 2019)[2]
Umsatz 145,5 Mio. Euro (2019)
Branche Lebensmittelindustrie
Website www.trolli.de
Stand: 2019
Logo 2009
Unternehmenslogo bis 2012

Die Trolli GmbH – vormals Mederer Süßwarenvertriebs GmbH – ist ein deutscher Süßwarenhersteller.

Geschichte

1948 begann Firmengründer Willy Mederer zunächst mit der Produktion von Nudeln. Als kurze Zeit später die Zuckerrationierung aufgehoben wurde, stieg das Unternehmen auf die Herstellung von Süßwaren um. In den 1960er-Jahren kamen Cremehütchen, Kokosartikel, Geleebananen, Pfefferminzfondant und Geleefrüchte hinzu, die unter dem Markennamen Wilmed vertrieben wurden, der für Willy Mederer stand.[3] Zu dieser Zeit beschäftigte das Unternehmen rund 150 Mitarbeiter.[4]

1975 wurde ein neues Fruchtgummi anfangs unter dem Markennamen Trolli der Bär und ab 1980 unter dem Namen Trolli entwickelt, angelehnt an die damalige Troll-Mode. Damit konnte schnell auch der amerikanische Süßwarenmarkt erobert werden.[3]

Nach dem Tod von Willy Mederer übernahm 1984 sein Sohn Herbert die Geschäftsführung. Er ließ 1986 Trolli in die USA expandieren und eine Produktionsanlage in Creston (Iowa) errichten. Die US-Niederlassung wurde 1997 verkauft.

1994 expandierte man nach Spanien und gründete dort in Valencia eine Niederlassung. Im selben Jahr wurde eine weitere Produktionsstätte in der indonesischen Hauptstadt Jakarta eröffnet.

1995 wurde die tschechische Niederlassung in Pilsen zur Konfektionierung und als Abpackbetrieb gegründet.

1998 wurde der übernommene Süßwarenhersteller Efruti in Neunburg vorm Wald (Oberpfalz) in das Unternehmen integriert. Zwei Jahre später wurde in Mecklenburg-Vorpommern das Unternehmen Gummi Bear Factory mit Produktionsstätten in Boizenburg/Elbe und Hagenow vom Barry-Callebaut-Konzern abgekauft.[4][5]

2001 expandierte das Unternehmen in die Volksrepublik China und eröffnete unter einem Joint Venture in Guangzhou eine weitere Produktionsstätte, die man 2004 komplett übernahm.[4]

2007 expandierte man weiter am Standort Hagenow und eröffnete dort ein neues Hochregallager.

2011 gründete man nach dem 1997 erfolgten Verkauf von Mederer USA erneut eine US-Niederlassung mit Sitz in Chicago (Illinois), die mit der Marke „e.frutti“ auftritt. Ein Jahr später wurde die Mederer Süßwarenvertriebs GmbH in Trolli GmbH umbenannt.[4]

Am 20. Oktober 2011 kündigte Trolli an, seinen Produktionsstandort in Fürth schließen zu wollen und die Produktion bis Ende 2012 vollständig nach Hagenow zu verlagern, wodurch die Produktionskapazität an diesem Standort vergrößert werden sollte und in der Folge in Fürth 170 Arbeitsplätze gestrichen würden.[6] Diese Maßnahme sorgte für Demonstrationen am 24. März 2012 vor dem Trolli-Werksgelände.[7]

2015 wurde das ehemalige Gummy Bear Factory-Werk in Boizenburg an The European Candy Group (TECG) verkauft; dabei wurden die rund 160 Beschäftigten übernommen.[8]

Standorte und Mitarbeiter

Das Unternehmen beschäftigte 2017 an Standorten in Deutschland, Tschechien, Spanien, Indonesien und China rund 2.000 Mitarbeiter und machte 2017 einen Umsatz von über 200 Mio. Euro. Neben dem Stammsitz in Fürth ist Trolli in Deutschland mit Werken in Hagenow und Neunburg vorm Wald vertreten.[9]

Sponsoring

Trolli Arena (2011)

Vom 1. Juli 2010 bis Ende Juni 2014 war das Unternehmen Sponsor des Fußballvereins SpVgg Greuther Fürth und Namenssponsor des im Zuge dessen in Trolli Arena umbenannten Fußballstadions in Fürth.[10]

Produkte

Zum Sortiment gehören Fruchtgummi, Kaubonbons und Lakritze; die Hauptmarken Trolli und Efruti umfassen etwa 80 Produkte.

Weblinks

Commons: Trolli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Trolli. Wechsel in der Geschäftsführung. In: LP. Lebensmittel Praxis. 22. Februar 2019, abgerufen am 17. August 2021.
  2. Trolli GmbH (Fürth): Umsatz, Mitarbeiterzahl. In: Die Deutsche Wirtschaft: Ranking Familienunternehmen. 17. August 2021, abgerufen am 17. August 2021.
  3. a b trolli.de: Mit Kreativität und Herzblut zum Erfolg (PDF; 1,1 MB) (Memento vom 15. Oktober 2011 im Internet Archive)
  4. a b c d trolli.de: Unternehmenshistorie, betitelt mit „History“ (Memento vom 30. November 2012 im Internet Archive)
  5. Grit Büttner: Boizenburg wird zur Metropole der Gummibärchen. In: Die Welt. 18. Dezember 2003, abgerufen am 18. August 2021.
  6. Josef Hofmann: Trolli-Hersteller Mederer verlässt Fürth. In: nordbayern.de. 2011, abgerufen am 17. August 2021.
  7. br.de: Mahnwache der Trolli-Mitarbeiter (Memento vom 25. März 2012 im Internet Archive)
  8. Christoph Murmann: Trolli verkauft Werk in Boizenburg. ImmobilienZeitung, 26. Juni 2015, abgerufen am 17. August 2021.
  9. Oliver Numrich: Buntes Trolli Sortiment: Apfelringe, Würmer, Glotzer und mehr. In: naschkater.com. 4. März 2020, abgerufen am 17. August 2021.
  10. „Trolli“-Arena ade! Fürth sucht Stadion-Sponsor, bild.de, 2. Juni 2014, abgerufen am 17. April 2021.