Rotbraune Zylinderwindelschnecke
Rotbraune Zylinderwindelschnecke | ||||||||||||
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Rotbraune Zylinderwindelschnecke (Truncatellina monodon)
Rotbraune Zylinderwindelschnecke (Truncatellina monodon) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Truncatellina monodon | ||||||||||||
(Held, 1837) |
Die Rotbraune Zylinderwindelschnecke (Truncatellina monodon), auch Einzähnige Zylinderwindelschnecke oder Braune Zylinderwindelschnecke genannt[1], ist eine Schneckenart der Familie der Windelschnecken (Vertiginidae) aus der Unterordnung der Landlungenschnecken (Stylommatophora).
Merkmale
Das zylindrische Gehäuse der Rotbraunen Zylinderwindelschnecke ist 2,2 bis 2,3 mm hoch und 0,9 mm breit. Es weist sechs schwach gewölbte Windungen auf, die durch eine flache Naht voneinander abgesetzt sind. Das Gehäuse ist (rot)braun gefärbt, die Oberfläche ist mit feinen, dichtstehenden und etwas unregelmäßigen Anwachsstreifen bedeckt. Der Mundsaum ist leicht verdickt. In die Mündung ragen drei "Zähne" hinein, von denen aber nur ein Zahn ohne weiteres sichtbar ist (Name monodon = Einzahn). Der parietale Zahn ist in direkter Aufsicht auf die Mündung gut sichtbar. Der columellare Zahn ist dagegen nur in Schrägansicht zu sehen. Der große palatale Zahn sitzt tief in der Mündung und ist von außen nicht sichtbar.
Ähnliche Arten
Die Windungen sind bei dieser Art etwas weniger stark gewölbt als bei der Hellen Zylinderwindelschnecke (Truncatellina claustralis (Gredler, 1856)), der Wulstigen Zylinderwindelschnecke (Truncatellina costulata (Nilsson, 1823)) und der Zylinderwindelschnecke (Truncatellina cylindrica (A. Férussac, 1807)). Sie ist auch weniger stark ornamentiert bzw. fast glatt im Gegensatz zu den genannten anderen Truncatellina-Arten.
Geographische Verbreitung und Lebensraum
Das Areal der Art ist stark fragmentiert und erstreckt sich von Ostfrankreich (Savoyen[2][3]), der Schweiz (Berner Oberland, Graubünden, Waadt), dem nördlichen Alpenvorland, den bayerischen Alpen, Österreich (hier mit einem Nord- und Südareal), Norditalien (Südtirol[1]) bis nach Slowenien, Kroatien und Bosnien und Herzegowina[4].
Die Art lebt auf trockenen Wiesen auf Kalkboden oder Kalkgeröll.
Taxonomie
Das Taxon wurde 1837 von Friedrich Held als Vertigo monodon erstmals beschrieben[5]. Die Fauna Europaea verzeichnet lediglich ein Synonym[6]: Pupa striata Gredler, 1856[7].
Gefährdung
In Deutschland ist die Art extrem selten und wird daher in die Kategorie R eingestuft[8]. Auf das Gesamtverbreitungsgebiet betrachtet ist die Art nach Einschätzung der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) ungefährdet[9].
Belege
Literatur
- Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983, ISBN 3-490-17918-8, S. 90
- Francisco W. Welter-Schultes: European non-marine molluscs, a guide for species identification = Bestimmungsbuch für europäische Land- und Süsswassermollusken. A1-A3 S., 679 S., Q1-Q78 S., Planet Poster Ed., Göttingen 2012, ISBN 3-933922-75-5, ISBN 978-3-933922-75-5 (S. 123)
Einzelnachweise
- ↑ a b Helmut Nisters: Malakologische Notizen aus Nord-, Ost- und Südtirol. In: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum, 81: 155-194, 2001 (zobodat.at [PDF]).
- ↑ Inventaire National du Patrimonie Naturel; Truncatellina monodon (Held, 1837)
- ↑ Olivier Gargominy, Vincent Prie, Jean-Michel Bichain, Xavier Cucherat, Benoît Fontaine: Liste de référence annotée des mollusques continentaux de France. Annotated checklist of the continental molluscs from France. MalaCo, 7: 307-382, 2011 PDF (Memento des Originals vom 30. Dezember 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ruud A. Bank: Fauna Europaea Project. Checklist of the land and freshwater Gastropoda of Albania and former Yugoslavia. 2011 PDF (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (361 kB)
- ↑ Friedrich Held: Notizen über die Weichthiere Bayerns. Isis, 1837 (4): 303-309, Leipzig 1837 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 304).
- ↑ Fauna Europaea: Truncatellina monodon
- ↑ Vincenz Maria Gredler: Tirol's Land- und Süsswasser-Conchylien. I. Die Landconchylien. Verhandlungen des Zoologisch-Botanischen Vereins in Wien (Abhandlungen) 6: 25-162, Wien 1856 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 118) bzw. Tafel 2, Fig. 1
- ↑ Vollrath Wiese: Die Landschnecken Deutschlands. 352 S., Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2014 ISBN 978-3-494-01551-4 (S. 65)
- ↑ Truncatellina monodon in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Neubert, E., 2011. Abgerufen am 14. Februar 2014.