Tržič

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Tržič
Neumarktl
Wappen von Tržič Karte von Slowenien, Position von Tržič hervorgehoben
Basisdaten
Staat Slowenien Slowenien
Historische Region Oberkrain / Gorenjska
Statistische Region Gorenjska (Oberkrain)
Koordinaten 46° 22′ N, 14° 19′ OKoordinaten: 46° 21′ 52″ N, 14° 18′ 32″ O
Höhe 515 m. i. J.
Fläche 155,4 km²
Einwohner 15.151 (2002)
Bevölkerungsdichte 97 Einwohner je km²
Postleitzahl 4290
Kfz-Kennzeichen KR
Struktur und Verwaltung
Bürgermeister: Borut Sajovic
Website
Blick auf Tržič

Tržič (deutsch Neumarktl) ist eine Gemeinde im nördlichen Teil Sloweniens.

Geografie

Das Gemeindegebiet liegt in der Region Gorenjska (Oberkrain) und grenzt im Norden an das österreichische Bundesland Kärnten. Die historisch wichtige, die Karawanken überwindende Straßenverbindung über den Loiblpass (slow. Ljubelj) führt durch das Stadtgebiet.

Ortsteile

(in Klammern: deutsche Bezeichnung)

  • Bistrica pri Tržiču (Feistritz bei Neumarktl)
  • Brdo (Egg bei Neumarktl)
  • Breg ob Bistrici (Rann)
  • Brezje pri Tržiču (Sankt Agnes; auch: Bressiach)
  • Čadovlje pri Tržiču (Othschadolach bei Neumarktl)
  • Dolina (Thal)
  • Gozd (Wald)
  • Grahovše (Grahuschach in der Oberkrain)
  • Hudi Graben (Bösengraben)
  • Hudo (Katzenberg)
  • Hušica, (Huschitz)
  • Jelendol (Hirschthal in der Oberkrain, auch: Puterhof)
  • Kovor (Kaier)
  • Križe (Heiligkreuz bei Neumarktl)
  • Leše (Leschach)
  • Loka (Laak)
  • Lom pod Storžičem (Sankt Katharina bei Neumarktl)
  • Novake (Neuwach)
  • Paloviče (Palowitsch)
  • Podljubelj (Sankt Anna bei Neumarktl)
  • Popovo (Pfaffendorf)
  • Potarje
  • Pristava (Gutenberg)
  • Retnje (Posthof)
  • Ročevnica
  • Sebenje (Siebenfeld)
  • Senično (Stenitschno)
  • Slap (Slapp bei Neumarktl)
  • Spodnje Vetrno (Unterfettern)
  • Tržič (Neumarktl)
  • Vadiče (Waditsch)
  • Visoče (Wissotsche)
  • Zgornje Vetrno (Oberfettern)
  • Zvirče (Swirtschach, älter auch: Zumstein)
  • Žiganja vas (Siegersdorf)

Geschichte

Anfänge

Historisch ist die Stadt, die jahrhundertelang eine deutsche Sprachinsel bildete, bedeutend und hauptsächlich durch Volkskunst und Handwerke bekannt. Die Siedlung, die man heute als Grundsiedlung der Stadt betrachtet, war schon in römischer Zeit bekannt. Sie lag auf dem Weg von Virunum (auf dem nördlich von Klagenfurt gelegenen Zollfeld, slow. Gosposvetsko polje) nach Emona (heute Ljubljana/Laibach). Als die ursprüngliche Siedlung durch eine Schneelawine zerstört wurde, zogen die Bewohner in tiefer gelegene Teile des Tals. Am 12. Dezember 1492 erteilte Kaiser Friedrich III. der heute als Tržič bekannten Siedlung das Marktrecht.

19. Jahrhundert

1811 war ein schwarzes Jahr für die Einwohner. Durch einen großen Brand wurden mehr als 200 Häuser zerstört. Beim Wiederaufbau wurden besondere Vorschriften erlassen. Die metallenen Fensterläden und Türen – eine für jene Zeit ungewöhnliche Brandschutzmaßnahme – wurden zur europäischen Eigenheit. Im Jahr 1846 wurde das Schusterhandwerk als kommerziell bezeichnet. Dies hatte für Tržič große Bedeutung, da hier fast jedes Haus eine Schusterwerkstatt war. Gut 300 Jahre wurden hier Schuhe produziert und die Stadt galt als Schuhmetropole Ex-Jugoslawiens. Mittlerweile ist das Geschäft aber ins Stocken geraten und es erinnern nur noch einige Gebäude, Straßen und Gebrauchsgegenstände an dieses einst einträgliche Gewerbe. Bis zum Ende des Habsburgerreichs gehörte Tržič zum Kronland Krain, wobei der Ort Sitz des gleichnamigen Gerichtsbezirks Neumarktl gewesen war und zum Bezirk Krainburg (Kranj) gehörte.

20. Jahrhundert

Der Zweite Weltkrieg machte keinen Bogen um die Stadt. In der Nähe befand sich das Konzentrationslager Loibl. Im Juni 1943 wurden erste Häftlinge auf den Loibl gebracht und die Einwohner versuchten, den Gefangenen Lebensmittel und Zigaretten zu geben, während die SS-Soldaten sie auf Lastwagen luden.

Wappen

Der Wappenschild der Stadt hat seine heutige Form am 1. Oktober 1997 bekommen. Er besteht aus einer silbernen Burg mit vier Abwehröffnungen vor einem blauen Hintergrund. Die Flagge hat die gleichen Farben und ist vertikal geschnitten. Das traditionelle Wappen war früher in eine rote Flagge eingesetzt, was die Lederverarbeitung darstellen sollte.

Verschiedenes

Die Altstadt Tržičs steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Tržič hat eine bedeutende Lederindustrie. In der alpinen Umgebung gibt es Skipisten.

Aus Tržič stammt die Gräfin Francisca von Strassoldo Grafenberg, die Frau des österreichischen Generals Joseph Radetzky.

Städtepartnerschaft

Partnerstadt von Tržič ist Sainte-Marie-aux-Mines im französischen Département Haut-Rhin (Elsass).

In Tržič geboren

Weblinks

Commons: Tržič – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien