Tschernembl (Adelsgeschlecht)

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Wappen der Tschernembl (Freiherrn-Wappen)

Tschernembl ist der Name eines Adelsgeschlechts, das aus der windischen Mark stammt. Als Ritter in der Krain siedelten sie nach Oberösterreich über und wurden schließlich zu Freiherrn nobilitiert.

Geschichte

Die ersten Vertreter dieses Geschlechts wurden im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Martin war 1431–1437 und Georg 1444 Krainer Vicedom, 1450 auch Landeshauptmann von Krain. 1464 wurden Georg und Caspar von Kaiser Friedrich III. in den Herrenstand aufgenommen. 1479 erscheint ein Georg als oberster Schenk des Landes Krain und der windischen Mark und zugleich als Landeshauptmann der Steiermark. Um 1535 übersiedelte Christoph nach Oberösterreich und brachte durch Heirat mit Margarethe von Schärfenberg die Herrschaften Schwertberg und Windegg an sein Haus. Er wurde dann in die oberösterreichische Landstände aufgenommen. Als führende Vertreter der Protestanten, mussten einige Mitglieder nach 1620 das Land verlassen. 1677 erloschen die gräflichen Tschernembl im Hauptstamm. Eine Nebenlinie erbaute 1281 ein festes Haus, welches "Castrum novum" ("Neuhaus") genannt wurde. Danach nannten sie sich "Castelnuovo am Karst" bzw. Nayhauß. 1313 wird Winther von dem Neunhause urkundlich erwähnt.[1] Die Nayhauß-Cormons bestehen noch heute.

Persönlichkeiten

  • Georg von Tschernembl (* ?; † 1480): Vicedom von Triest und Landeshauptmann der Steiermark
  • Hans (* ?; † 1595): Verordneter des Erzherzogtums Österreich ob der Enns
  • Hans Christoph (* ?; † ?): Herr auf Windeck und Schwerdtberg, Erbschenk in Krain und der Windischen March, Mundschenk von Erzherzog Matthias
  • Hans Georg (* vor 1605; † ?): Herr auf Windeck und Schwerdtberg, am 1. Juni 1605 zum Ober-Hauptmann im Machland-Viertel bestellt
  • Georg Erasmus (* 1567; † 1626): protestantischer Adeliger und Wortführer der oberösterreichischen Stände

Wappen

Gemehrtes Wappen der Freiherrn von Tschernembl, nach Siebmacher

Stammwappen

Blasonierung: Das Stammwappen zeigt einen Schild mit einem, aus dem hintern obern gegen das vordern untern Winkel gehenden in schwarz und rot Schachweiß geteilten, Gehänge.

Freiherrn-Wappen

Blasonierung: Das Freiherrnwappen zeigt den Schild vierteilig, das Herzschild wie das Stammwappen, im ersten und vierten Feld ein weißer, mit schwarz und rot Schachweiß geteiltem Gehänge über der Brust bedeckter, gekrönter Adler mit aufgespaltenen zum Flug geschickten Flügen in rotem Grund. Im zweiten und dritten Feld ein schwarzer, mit rotem Gezeug belegter Ross-Kopf in weißem Grund.[2] Oben drei offene gekrönte Turnierhelme, der vordere mit dem gekrönten weißen Adler (wie oben beschrieben) und einer rot-weiß vermischten Helmdecke, der mittlere Helm Adlersflüge wie im Stammwappen und dieselben rot-weißen Decken, der hintere hat den oben beschrieben Pferdekopf und schwarz-weiß vermischte Decken.

Literatur

  • Johann Georg Adam von Hoheneck: Die Löbliche Herren Herren Stände Deß Ertz-Hertzogthumb Oesterreich ob der Ennß. 3. Teil, Passau 1747, S. 752–761 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Werner Wilhelm Schnabel: Die Handschriften der Stadtbibliothek Nürnberg: Die Stammbücher des 16. und... Nürnberg

Weblinks

Commons: Tschernembl (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band IX, Band 116 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag 1998, S. 347 f.
  2. dieses Wappen soll laut Spener das Wappen der Hopfenbach gewesen sein