Tubulariidae
Tubulariidae | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Tubulariidae | ||||||||||||
Georg August Goldfuß, 1820 |
Die Tubulariidae sind eine ausschließlich im Meer lebende Familie der Hydrozoen (Hydrozoa) aus dem Stamm der Nesseltiere (Cnidaria). Es handelt sich um eine kleine Familie mit derzeit rund 70 Arten in sieben Gattungen.
Merkmale
Die Hydroidpolypen sind solitär oder koloniebildend. Der Hydrocaulus ist unterteilt in die distale Nackenregion, die von einem dünnen Perisarc bedeckt ist, und den proximalen Stamm. Dieser kann entweder kurz und dick sein kann mit knollen-ähnlichen, aboralen Fortsätzen, oder auch lang und zylindrisch, oder konusförmig mit einer Basalscheibe, oder mit Stolonen versehen, die von einem dickeren Perisarc bedeckt sind. Das Perisarc der Nackenregion wird in einer Grube auf dem Hydranth ausgeschieden. Der Hydranth ist breit vasenförmig mit zwei Sets von Tentakel. Die oralen Tentakel sind fadenförmig bis pseudofadenförmig und in einem oder auch mehreren Kränzen angeordnet. Sie können capitat oder perlschnurförmig sein, besonders bei juvenilen Exemplaren treten Übergänge auf. Die aboralen, fadenförmig oder pseudofadenförmigen Tentakel sind in einem einzigen Kranz angeordnet und sitzen auf einem mehr oder weniger deutlich entwickelten Kissen aus gastrodermalem Gewebe. Die Gonophoren entwickeln sich oberhalb der aboralen Tentakel. Es werden freie Medusen oder auch fixierte Sporensäcke gebildet. Die Embryonalentwicklung verläuft über eine Actinula-Larve, nicht über eine Planula-Larve.
Die Meduse kann exumbrellare Nesselzellenbahnen aufweisen; diese können aber auch fehlen. Der Schirmrand verläuft gerade, oder ist schräg. Der Mund ist gewöhnlich rundlich. Es sind vier Radialkanäle vorhanden. Die Gonaden bedecken das Manubrium vollständig. Es sind ein bis vier randliche Tentakel entwickelt. Asexuelle Medusenbildung aus randlichen Knospen kann vorkommen. Ocelli fehlen.
Geographisches Vorkommen
Die Familie ist weltweit verbreitet.
Systematik
Die Familie Tubulariidae wurde bereits von Georg August Goldfuß 1820 in seinem Werk "Handbuch der Zoologie" aufgestellt[1], nicht wie in der World Hydrozoa Datase angegeben von John Fleming im Jahre 1828 (als Tubulariadae)[2]. Sie beinhaltet derzeit sieben Gattungen[3]:
- Familie Tubulariidae
- Bouillonia Petersen, 1990
- Ectopleura L. Agassiz, 1862
- Hybocodon L. Agassiz, 1860
- Lobataria Watson, 2008
- Ralpharia Watson, 1980
- Tubularia Linnaeus, 1758
- Zyzzyzus Stechow, 1921
Quellen
Literatur
- Jean Bouillon, Cinzia Gravili, Francesc Pagès, Josep-Maria Gili und Fernando Boero: An introduction to Hydrozoa. Mémoires du Muséum national d' Histoire naturelle, 194: 1-, Publications Scientifiques du Muséum, Paris 2006, ISBN 978-2-85653-580-6
- Marymegan Daly, Mercer R. Brugler, Paulyn Cartwright, Allen G. Collin, Michael N. Dawson, Daphne G. Fautin, Scott C. France, Catherine S. McFadden, Dennis M. Opresko, Estefania Rodriguez, Sandra L. Romano & Joel L. Stake: The phylum Cnidaria: A review of phylogenetic patterns and diversity 300 years after Linnaeus. Zootaxa, 1668: 127–182, Wellington 2007 ISSN 1175-5326 Abstract - PDF
- Paul Lassenius Kramp: Synopsis of the Medusae of the World. Journal of the Marine Biological Association of the United Kingdom, 40: 1-469, Plymouth, 1961 PDF Online
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Einzelnachweise
- ↑ Georg August Goldfuß: Handbuch der Zoologie. Erste Abtheilung. Nürnberg, Johann Leonhard Schrag, 1820 Online bei archive.org (S. 87)
- ↑ John Fleming: A history of British Animals, exhibiting the descriptive characters and systematical arrangement of the genera and species of Quadrupeds, Birds, Reptiles, Fishes, Mollusca, and Radiata of the United Kingdom; including indigenous, extirpated, and extinct kinds, together with periodical and occasional visitants. 565 S., Bell & Bradfute, Edinburgh und James Duncan, London, 1828. Online bei biodiversitylibrary.org (Beschreibung Tubulariadae S. 552)
- ↑ World Hydrozoa Database - Tubulariidae