Turkish-Airlines-Flug 5904

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Turkish-Airlines-Flug 5904
266bd - Turkish Airlines Boeing 737-4Y0; TC-JET@ZRH;07.11.2003 (5127104056).jpg

Eine baugleiche Boeing 737-400 der Gesellschaft

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Kontrollverlust nach Instrumentenfehler durch Vereisung
Ort Ceyhan, Adana (Provinz), Türkei
Datum 7. April 1999
Todesopfer 6
Überlebende 0
Verletzte 0
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Boeing 737-400
Betreiber Turkish Airlines
Kennzeichen TC-JEP
Name Trakya
Abflughafen Flughafen Adana
Zielflughafen Flughafen Dschidda
Passagiere 0
Besatzung 6
Listen von Flugunfällen

Auf dem Turkish-Airlines-Flug 5904 stürzte am 7. April 1999 eine Boeing 737-400 bei Ceyhan in der Provinz Adana bei schlechten Wetterverhältnissen acht Minuten nach dem Start vom Flughafen Adana ab. Die Maschine der Turkish Airlines sollte ohne Passagiere zum Flughafen Dschidda überführt werden. Alle sechs Besatzungsmitglieder kamen ums Leben.[1]

Flugzeug

Die Boeing 737-4Q8 (Kennzeichen: TC-JEP, c/n: 25378, s/n: 2732) war am 21. Juni 1995 an Turkish Airlines ausgeliefert worden. Die mit zwei Triebwerken des Typs CFMI CFM56-3C1 ausgerüstete Maschine hatte ihren Erstflug am 8. Juni 1995 absolviert.[2]

Flugverlauf

Die Maschine war um 23:57 Uhr Ortszeit mit 150 türkischen Haddsch-Pilgern aus Dschidda kommend in Adana gelandet. Mit einer neuen aus zwei Piloten und vier Flugbegleitern bestehenden Besatzung hob das Flugzeug um 00:36 Uhr Ortszeit vom Flughafen Adana zu einem zweiten Sonderflug ohne Passagiere nach Dschidda ab, um dort weitere türkische Pilger abzuholen. Vor Abflug hatte die Piloten die Checklisten nur oberflächlich abgearbeitet und dabei wahrscheinlich vergessen, die Beheizung der Pitotrohre in Betrieb zunehmen.[3]

Von einem Fluglotsen der zwölf Kilometer östlich von Adana gelegenen Incirlik Air Base wurde die Besatzung auf schwere Gewitter hingewiesen. Nach Einflug in das Gewitter stürzte das Flugzeug um 00:44 Uhr Ortszeit, nur acht Minuten nach dem Start, ab.[4]

Unfallursache

Die Piloten, die den Hinflug von Dschidda nach Adana durchgeführt hatte, berichteten von keinen Problemen. Der Unfallablauf deutet darauf hin, dass mindestens ein Pitotrohr im Steigflug vereiste und das Pitot-Statik-System somit eine falsche Geschwindigkeit übermittelte. Die fehlerhafte Angabe wurde von den Piloten vermutlich nicht erkannt, wodurch die tatsächliche Geschwindigkeit im Steigflug wahrscheinlich so weit abnahm, dass ein Strömungsabriss einsetzte.

Die Ermittlungen, die von der türkischen Luftfahrtbehörde durchgeführt wurden, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  1. die extremen Wetterbedingungen haben wahrscheinlich zum Absturz beigetragen,
  2. die Heizung des Pitot-Statik-Systems wurde während der Vorbereitungen nicht aktiviert, weil die Checkliste nur unvollständig abgearbeitet worden war,
  3. die Piloten haben den Grund für abweichende Geschwindigkeitsanzeige nicht erkannt,
  4. die Piloten haben keine anderen Fluginstrumente benutzt, um die fehlerhafte Anzeige zu überprüfen oder das Flugzeug wieder unter Kontrolle zu bringen,
  5. die Anwesenheit der vier Flugbegleiter im Cockpit hat die Piloten möglicherweise abgelenkt.[3]

Einzelnachweise

  1. Unfallbericht Boeing 737-400 TC-JEP, Aviation Safety Network (in Englisch), abgerufen am 1. Dezember 2016.
  2. Rzjets.com, Boeing 737-400 TC-JEP, abgerufen am 11. Februar 2017
  3. a b Unfallzusammenfassung: NTSB Identification: DCA99RA053, abgerufen am 11. Februar 2017
  4. Webarchive.org: Unfallzusammenfassung der Civil Aviation Authority (in Türkisch) (Memento des Originals vom 15. April 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.shgm.gov.tr, abgerufen am 11. Februar 2017