Typ 63A (Panzer)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Typ 63A
Type 63A Amphibious tank 20131004.JPG

Typ 63A, ausgestellt im „Panzermuseum der Volksbefreiungsarmee“ (2013)

Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4 (Kommandant, Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze)
Länge 9,6 m[1]
Breite 3,0 m
Höhe 3,2 m (Turm Oberseite)
Masse 22,0 Tonnen
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung unbekannt
Hauptbewaffnung 1 × 105-mm-Kanone
Sekundärbewaffnung 1 × 7,62-mm-Maschinengewehr (koaxial)
1 × 12,7-mm-Maschinengewehr
Beweglichkeit
Antrieb Dieselmotor mit Turboaufladung
427 kW
Federung Drehstabfederung
Geschwindigkeit 75 km/h (Land), 28 km/h (Wasser)
Leistung/Gewicht 19,4 kW/t
Reichweite ca. 400 km

Der Typ 63A (andere Bezeichnung: ZTS-63A) ist ein leichter Schwimmpanzer, der in den 1990er-Jahren in die Volksbefreiungsarmee eingeführt wurde und eine wesentliche Weiterentwicklung des Typ 63 aus dem Jahr 1963.

Entwicklungsgeschichte

Die Volksbefreiungsarmee hat seit 1963 den leichten Schwimmpanzer Typ 63 eingeführt, der zwar als leichter Amphibienpanzer problemlos Flüsse und stehende Gewässer überqueren konnte, aber im Meer nur bedingt zu verwenden ist.[1] Hinsichtlich der außenpolitischen Spannungen zwischen Taiwan und der Volksrepublik China sollte ein seetauglicher Panzer entwickelt werden, der mehrere Kilometer vor der Küste von Landungsschiffen abgesetzt werden kann und aus eigener Kraft zuverlässig Küstengebiete erreichen können soll.[1] Mit einer relativ starken Bewaffnung soll ein derartiger Schwimmpanzer Landziele und befestigte Ziele wie Bunker wirkungsvoll bekämpfen können. Für die derzeitigen Kampfpanzer Taiwans, hauptsächlich M-48 und M-60, soll der Typ 63A ein ernstzunehmender Gegner sein. Im Rahmen der Entwicklungsarbeiten durch den chinesischen Rüstungskonzern Norinco wurde im Vergleich zum veralteten Typ 63 auf folgende Kriterien besonderes Augenmerk gelegt:[2]

  1. Verbesserte Fahreigenschaften in küstenferneren Meeresregionen
  2. Verbesserter Turm mit einer stärkeren 105-mm-Kanone
  3. Deutlich erhöhte Geschwindigkeit im Wasser (ermöglicht durch einen leistungsstärkeren Motor)
  4. Einbau einer moderneren Feuerleitanlage mit Nachtsichtgeräten
  5. Start von Panzerabwehrraketen aus der Hauptrohrwaffe

In den späten 1990er-Jahren erfolgte der Abschluss der Entwicklungsarbeiten, 1997 schließlich die Einführung in die Volksbefreiungsarmee.[2] Insgesamt sollen bis in die 2000er-Jahre über 600 Typ 63A in Dienst gestellt worden sein[3], wobei die Anzahl sukzessive zugunsten des modernsten chinesischen Amphibienpanzers Typ 05/ZTD-05 abnimmt, welcher in naher Zukunft den Typ 63A gänzliche ersetzen soll.[4]

Bewaffnung

Als Hauptbewaffnung diente eine 105-mm-Kanone, welche von der Kampfwagenkanone der Kampfpanzer Typ 59D and Typ 88 abgeleitet ist. Es können APFSDS-, HE- und HEAT-Geschosse verfeuert werden. Schießtests zeigten, dass die APFSDS-Munition 500 mm Stahl in einer Entfernung von 2000 Metern durchschlagen können.[1] Der Munitionsvorrat beträgt insgesamt 45 Granaten. Außerdem ist achsparallel ein 7,62-mm-Maschinengewehr eingebaut und ein schweres 12,7-mm-Maschinengewehr[5] befindet sich auf dem Turm an der Kommandantenluke, das der Flugabwehr dient. Für den Selbstschutz ist eine Nebelmittelwurfanlage mit jeweils einer Viererreihe Wurfbechern an der linken und rechten Turmfront montiert. Die Hauptwaffe ist während des Schwimmens nur bedingt einsatzbereit, da trotz der kreiselstabilisierten Waffenanlage treffsicheres Schießen durch den Wellengang nicht gewährleistet werden kann. Folglich können durch die 105-mm-Kanone Panzerabwehrraketen Rohrraketen des Typs 9M117 (oder ein entsprechender chinesischer Nachbau) verschossen werden. Diese im SACLOS-Verfahren ins Ziel gesteuerte Rohrrakete hat eine maximale Reichweite von 4000 bis 5000 Metern und soll hohe Trefferwahrscheinlichkeiten erreichen können.[1][2] Neben statischen und beweglichen Landzielen sollen sogar Hubschrauber bekämpft werden können.[1]

Antrieb

Angetrieben wird der 22-Tonnen-Panzer durch einen flüssigkeitsgekühlten 427-kW-Dieselmotor mit Turboaufladung, mit dem 75 km/h auf der Straße erreicht werden können.[1] Das Laufwerk des Typ 63A ist ein drehstabgefedertes Laufrollenlaufwerk mit sechs einteiligen Laufrollen pro Seite. Die Antriebsräder befinden sich am Heck, die Leiträder am Bug des Fahrzeuges. Im Wasser wurden zwei Wasserstrahlantriebe zugeschaltet, mit denen Höchstgeschwindigkeiten von 28 km/h erreicht werden können, natürlich abhängig vom Wellengang. Am Bug des Panzers befindet sich ein hydraulisch hochklappbares Schwallbrett, das insbesondere bei Wasserfahrten angehoben werden muss.[1]

Nutzer

  • Lua-Fehler in package.lua, Zeile 80: module 'strict' not found: Unbekannte Anzahl im Einsatz, z. B. bei der 73. Heeresgruppe der Volksbefreiungsarmee.[6]
  • Tansania Tansania: 24 Typ 63A im Jahr 2012 bestellt und im Jahr 2013 erhalten.[7]

Literatur

  • David Miller, Christopher F. Foss, Horst W. Laumanns (Hrsg.): Moderne Gefechtswaffen. 3. Aufl., Sonderausg., Stocker-Schmid Verlag AG, Dietikon (Schweiz) 1998, ISBN 3-7276-7092-4. (dt. Übersetzung; engl. Originaltitel: Modern land combat.)

Weblinks

Commons: Schwimmpanzer Typ 63A – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Sinodefence: Type 63A (also known as ZTS-63A) amphibious tank (englisch)
  2. a b c Norinco Type 63A (englisch)
  3. Richard D. Fisher: China’s Military Modernization: Building for Regional and Global Reach. Greenwood Publishing Group. 2008. S. 158.
  4. Beschreibung auf GlobalSecurity.org (englisch)
  5. Anthony H. Cordesman, Martin Kleiber: Chinese Military Modernization: Force Development and Strategic Capabilities. CSIS. 2007. S. 91.
  6. Amphibious light tanks head to shore in formation, 2019 (englisch)
  7. SIPRI – Trade Registers China (englisch)