U-Kreuzer

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Datei:National Maritime Museum - U155 at Tower Bridge (pd).jpg
Deutscher Untersee-Kreuzer SM U 155 nach dem Krieg auf der Themse als Ausstellungsobjekt

U-Kreuzer (auch Unterseekreuzer oder U-Boot-Kreuzer) waren im Ersten und Zweiten Weltkrieg große Unterseeboote mit einer Wasserverdrängung von über 2000 Tonnen in Überwasserlage, die eine für diese Schiffsgattung schwere Artillerie trugen und mit denen Handelskrieg in Übersee geführt werden sollte.

Geschichte

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U 139 der Kaiserlichen Marine
V6 (USS Nautilus, SS-168) der United States Navy

Diese großen Unterseeboote wurden gebaut, um zusätzlich zu den Torpedos auch eine Geschützbewaffnung mitführen zu können. Ein weiterer Grund war die aufgrund ihrer Größe mögliche höhere Zuladung und Reichweite. Einige dieser Boote erlaubten sogar das Mitführen von mehreren – während der Fahrt im wasserdichten Hangar zerlegt gelagerten – Wasserflugzeugen.

Der Vorteil der Geschützbewaffnung gegenüber den neuen Torpedos war neben der Reichweite die Zielgenauigkeit gegenüber Schiffszielen mit hoher Fahrt. Die Handhabung der Waffe war prinzipiell von den Überwassereinheiten bekannt und geübt. Die kostengünstigeren Granaten benötigten wesentlich weniger Platz als die komplexeren und fehleranfälligeren Torpedos.

Die komplexe Konstruktion eines Geschützturmes, insbesondere die Durchbrechung des Druckkörpers für die Barbette, wirkte sich nachteilig auf die strukturelle Beständigkeit dieser Boote aus. Ferner wurden die Geschwindigkeit unter Wasser und die Tauchgeschwindigkeit der U-Boote verschlechtert, da die Formgebungen der Geschützaufbauten nicht den hydrodynamischen Erfordernissen entsprachen. Die Bedienungselemente der Geschütze waren zum Teil dem Seegang ausgesetzt. Waren Türme vorhanden, erfolgte der Abschuss zum Schutz des Bootes meistens im halbgetauchten Zustand.

Aufzuzählen sind u. a.:

  • Die französische Surcouf mit zwei 203-mm-Geschützen im Geschützturm sowie Bordflugzeug
  • Die britischen Flotten-U-Boote
    • Die Boote der K-Klasse mit drei Geschützen zu 102 mm bzw. 76 mm im Brückenaufbau
    • Das britische X1-Boot mit vier 13-cm-Geschützen in zwei Geschütztürmen
    • Das britische HMS M1 mit einem 305-mm-Geschütz. Das einzelne Geschütz konnte ferngesteuert aus Sehrohrtiefe abgefeuert werden, zum regulären Abfeuern und Nachladen musste aufgetaucht werden. M2 und M3 waren Schwesterboote und wurden zum Mutterschiff für Wasserflugzeuge und zum Minenleger umgerüstet (M-Klasse).
  • Die japanischen I-400-Flugzeugträger mit bis zu drei Bombenflugzeugen (in 45 Minuten zu starten).
  • Das aus dem Handels-U-Boot Deutschland umgebaute und von der Kaiserlichen Marine übernommene SM U 155.
  • Die von vornherein als U-Kreuzer konstruierten und gebauten Boote der Serie SM U 139SM U 141 (Projekt 46) und die noch größeren Boote SM U 142SM U 144 (Projekt 46a) der Kaiserlichen Marine.
  • Das durch Dampfturbinen angetriebene SM UD 1 (Projekt 50) der Kaiserlichen Marine, welches allerdings nicht mehr auf Stapel gelegt wurde.
  • Die sowjetische K-Klasse.
  • Diverse amerikanische Boote zwischen den Kriegen, mit regulärer Bauart und schwerer Rohrbewaffnung auf offenem Deck, insbesondere die „V-Boote“ V1 (USS Barracuda, SS-163) bis V6 (USS Nautilus, SS-168)

Japan baute U-Kreuzer im Zweiten Weltkrieg wegen der größeren Reichweite und großer Zuladung. Diese Boote sollten u. a. die Verbindung mit dem Deutschen Reich aufrechterhalten.

Die britischen Flotten-U-Boote entstanden in der falschen Zielsetzung, dass U-Boote mit den Überwassereinheiten in der Überwassergeschwindigkeit mitzuhalten hatten. Die teilweise mit einem Dampfturbinenantrieb ausgerüsteten Boote erwiesen sich als fehleranfällig und schwerfällig, der Tauchvorgang war langsam und gefährlich. Von den 18 gebauten Booten der K-Klasse sanken sechs durch Unfälle, der schwerwiegendste davon die „Schlacht bei der Insel May“.

Die amerikanischen und deutschen Hochseeboote des Zweiten Weltkrieges waren zwar größer als reguläre Küstenboote, allerdings regulär bewaffnet. Die deutschen U-Boote der Klasse XIV („Milchkühe“) dienten der Versorgung der Hochseeboote. Die Boote werden trotz ihrer höheren Verdrängung nicht zu den U-Boot-Kreuzern gezählt. Von der U-Boot-Klasse XI sollten bis 1944 neun deutsche U-Kreuzer gebaut werden, jedoch wurde der Auftrag nach Kriegsbeginn storniert.

Weblinks