Universal Mobile Telecommunications System

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Vergleich der maximal erreichbaren Bitraten bei verschiedenen Mobilfunkstandards. (logarithmische Darstellung)

Das Universal Mobile Telecommunications System (UMTS) ist ein Mobilfunkstandard der dritten Generation (3G), mit dem deutlich höhere Datenübertragungsraten (bis zu 42 Mbit/s mit HSPA+, sonst max. 384 kbit/s) als mit dem Mobilfunkstandard der zweiten Generation (2G), dem GSM-Standard (bis zu 220 kbit/s bei EDGE, sonst max. 55 kbit/s bei GPRS), möglich waren.

UMTS ist mittlerweile von den neueren Standards Long Term Evolution (LTE, 4G) und 5G überholt worden. In vielen Ländern wurde oder wird daher das UMTS-Netz abgeschaltet; in Deutschland war das Ende 2021 der Fall.

Standardisierung

Die ITU hatte UMTS für IMT-2000 ausgewählt; es ist einer der Standards der dritten Generation für Mobilfunk.

Dienste

UMTS umfasst erweiterte multimediale Dienste sowie satelliten- und erdgestützte Sendeanlagen. Folgende Dienste konnten über UMTS angeboten werden:

Verbreitung

Im Oktober 2008 gab es 230 3G-Netze in 100 Ländern mit über 400 Millionen Teilnehmern, 300 Millionen nutzen UMTS, und von diesen verwenden 60 Millionen HSPA (High Speed Packet Access).[1]

Teilnehmerstärkstes Land in Europa war Italien: Allein H3G, Vodafone Italia und Telecom Italia hatten zusammen fast 20 Millionen 3G-Teilnehmer.[2] Für Deutschland meldete der Branchenverband BITKOM Ende 2008 15,9 Millionen UMTS-Kunden[3] und Ende 2011 fast 29 Millionen (35 % mehr als im Vorjahr).[4] Deutschlandweit waren Mitte 2010 netzbetreiberübergreifend gut 70 % der Standorte, an denen ein Mobilfunknetz verfügbar ist, mit 3G (UMTS oder HSDPA) versorgt.[5] In Österreich gab es Ende 2008 3.344.000 genutzte 3G-SIM-Karten, davon 812.700 Verträge für breitbandiges mobiles Internet per UMTS.[6]

Sicherheit

Nach übereinstimmenden Medienberichten[7] hat der Hacker Tobias Engel im Dezember 2014 gezeigt, dass die Kommunikation über den als sicher geltenden Mobilfunkstandard UMTS ohne großen technischen Aufwand abgehört, mitgelesen und manipuliert werden kann. Die deutschen Mobilfunknetzbetreiber arbeiten nach eigenen Angaben an Möglichkeiten, die genutzten Lücken zu schließen.

Geschichte

Deutschland

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Durch die Versteigerung der UMTS-Lizenzen im Juli/August 2000 nahm die Bundesrepublik Deutschland 98,8 Milliarden DM (entspricht etwa 50 Milliarden Euro) ein. Das veranlasste den damaligen Bundesfinanzminister Hans Eichel zu dem Ausspruch, UMTS stehe für „Unerwartete Mehreinnahmen zur Tilgung von Staatsschulden“.[8][9] Die Ausgaben der Unternehmen für die ersteigerten Lizenzen waren in Deutschland absolut betrachtet (nicht pro Einwohner) international am höchsten.

Es wurden sechs Lizenzen zu je etwa 16 Milliarden DM an die folgenden Mobilfunkanbieter vergeben: DeTeMobil, Mannesmann Mobilfunk, MobilCom Multimedia GmbH, Auditorium Investments Germany S.à.r.l. (ursprünglich ein Konsortium aus der E-Plus-Konzernmutter KPN durch E-Plus und NTT DOCOMO sowie Hutchison Whampoa, später umfirmiert in E-plus 3G Luxemburg S.à.r.l.), VIAG Interkom und Group 3G (ein Konsortium aus der spanischen Telefónica und der finnischen Sonera).

Die Lizenzen wurden am 6. Oktober 2000 erteilt. Zwei Lizenzen wurden später aufgegeben: Ende 2003 gab die MobilCom Multimedia GmbH ihre Lizenz aus freien Stücken zurück an die RegTP und verzichtete damit auf die Ausübung der Lizenz- und Frequenznutzungsrechte; im Oktober 2002 verlor Group 3G mit dem Ausstieg aus dem deutschen Markt ihre Lizenz, da diese nicht an Dritte weiterverkauft werden durfte.

Die hohen Kosten und das geringe Angebot nutzbarer Datendienste waren einer der Hauptgründe für den schleppenden Durchbruch von UMTS im Massenmarkt: Die Unternehmen begründeten ihre unattraktiv hohen Gebühren mit den immensen Lizenzkosten, die Kunden nahmen die Angebote nur sehr zögerlich an und die Aktionäre beklagten fallende Unternehmenswerte. Im Rückblick hat das hohe Versteigerungsergebnis dem Mobilfunkmarkt geschadet. Ein an sich gewollter Wettbewerb kam durch die Auktion effektiv nicht zustande, da kleinere Mobilfunkunternehmen durch die hohen Einstiegspreise am Markteintritt gehindert wurden; große Unternehmen verloren durch die sofort fällige Lizenzgebühr die notwendige Liquidität für einen zügigen Netzausbau und Firmenwerte gingen durch die Unveräußerbarkeit einer nicht mehr benötigten UMTS-Lizenz verloren.[10][11] Zudem sprach sich schnell im Markt herum, dass ein guter UMTS-Empfang nur in wenigen Ballungsräumen gesichert war, aber abseits davon in ländlichen Gegenden die Datendienste nicht oder nur schleppend nutzbar waren, bedingt durch die geringen Reichweiten der hochfrequenten Dienste. In Deutschland gab es 2003 erste Probeläufe für einige wenige Firmenkunden, die zudem auch nur Datenkarten nutzen konnten. Seit 2004 war UMTS in Deutschland kommerziell verfügbar und im Laufe der Folgejahre gab es auch entsprechende Mobiltelefone in ausreichender Stückzahl.

Anfang Februar 2007 kündigte die Bundesnetzagentur an, die zurückgegebenen sowie weitere UMTS-Frequenzblöcke (erneut) zu versteigern; ursprünglich für 2008 geplant,[12] wurde die Auktion im Mai 2010 durchgeführt.[13]

Ende Mai 2010 wurden im Rahmen des 3rd Generation Partnership Project (3GPP) Lizenzen für den Betrieb des UMTS-Nachfolgestandards Long Term Evolution (LTE) in Deutschland versteigert. Telekom Deutschland, Vodafone und Telefónica Germany investierten zusammen rund 4,4 Milliarden Euro in den UMTS-Nachfolger. Dieser soll langfristig auch die UMTS-Frequenzen nutzen und damit dieses komplett ersetzen.[14]

Anfang Juli 2019 kündigten Telekom, Vodafone und O2 an,[15] dass UMTS abgeschaltet wird, damit Frequenzen für LTE und 5G frei werden. Vodafone und Telekom haben 3G im Sommer 2021 abgeschaltet.[16] Als letzter Anbieter hat O2 die Abschaltung am 30. Dezember 2021 abgeschlossen.[17]

Schweiz

Nach Durchführung eines Auktionsverfahrens Ende 2000 hat die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) vier UMTS-Konzessionen vergeben. Konzession Nummer 1 ging an Swisscom AG für die Summe von 50 Mio. Franken, Konzession Nummer 2 ging an Sunrise für die Summe von 50 Mio. Franken, Konzession Nummer 3 ging an Orange Communications SA (heute Salt) für die Summe von 55 Mio. Franken und die Konzession Nummer 4 hat die 3G Mobile AG für die Summe von 50 Mio. Franken ersteigert.

Jeder Betreiber erhielt im 2,1-GHz-Band (UMTS-Kernband) 2x15 MHz FDD-Frequenzen und 5 MHz TDD-Frequenzen; insgesamt wurden also jedem Betreiber 35 MHz aus dem 2,1-GHz-Band zugeteilt. Die Betreiber hatten in ihrer Konzessionsverfügung die Auflage, bis spätestens Ende 2004 50 % der Schweizer Bevölkerung mit UMTS-Diensten zu versorgen. Betreiber von UMTS-Netzen, die bereits ein GSM-Netz besitzen, haben im Weiteren die Verpflichtung, dem neuen UMTS-Betreiber ohne GSM-Netz Nationales Roaming anzubieten. Somit hat ein neuer Betreiber die Möglichkeit mittels eines Roaming-Vertrages mit einem etablierten GSM-Netzbetreiber von Anfang an eine gute Flächendeckung zu erreichen.

Die Konzessionen wurden für die Dauer von 15 Jahren erteilt. Von Seiten Orange, Sunrise und Swisscom wurden die Versorgungsauflagen hinsichtlich einer Bevölkerungsabdeckung von 50 % zum 31. Dezember 2004 erfüllt. Lediglich 3GMobile als vierte UMTS Konzessionärin hatte bis zum Stichtag keine entsprechende Infrastruktur aufgebaut. In der Folge entzog die ComCom mit ihrem Entscheid vom 12. April 2006 3G Mobile die Konzession. Mit dem Entscheid des Bundesgerichts vom 26. Oktober 2006 wurde der Konzessionsentzug bestätigt.

Die Eidgenössische Kommunikationskommission (Comcom) hat im Jahr 2007 entschieden, GSM-Mobilfunkkonzessionen von Salt (Orange), Sunrise und Swisscom Mobile zu erneuern. Die alten Konzessionen laufen Ende Mai 2008 ab und werden für fünf Jahre erneuert. Die Neuerung beinhaltete vor allem, dass die GSM-Mobilfunkkonzessionen in eine technologieneutrale Mobilfunkkonzession umgewandelt wurde. Somit wurden sämtliche Frequenzen im 900MHz Bereich auch für UMTS-Dienste freigegeben. Alle späteren Frequenzvergaben wurden auch technologieneutral vergeben und somit haben die Mobilfunkanbieter freie Wahl, welche Dienste sie über welche Frequenzen abwickeln. Diese Entscheidung der Eidgenössischen Kommunikationskommission (Comcom) führte mit der Zeit zu einem regelrechten Sprung in der Netzqualität.

Die Netzbetreiber Swisscom, Salt und Sunrise fingen an, konsequent ihre UMTS Netze auf dem 900MHz Band auszubauen. Mittlerweile sind bei Salt alle GSM900 Sendeanlagen auf UMTS900 Sendeanlagen umgerüstet worden. Swisscom und Sunrise senden bei einigen Sendestationen noch GSM900 Signale aus (Bei Swisscom bis Ende 2020 und Sunrise bis Ende 2022).

Seit dieser Zeit wird empfohlen, für die Nutzung eines Mobiltelefons in der Schweiz ein UMTS fähiges Endgerät zu nutzen um die Erreichbarkeit zu gewährleisten.

Andere Länder

Das weltweit erste UMTS-Netz wurde 2001 durch die Manx Telecom auf der Isle of Man in Betrieb genommen.

Die österreichische Mobilkom Austria startete am 25. September 2002 das erste nationale UMTS-Netz Europas, jedoch noch ohne entsprechende UMTS-Mobiltelefone in größerer Stückzahl für Endkunden anbieten zu können. Der erste Anbieter mobiler Videotelefonie über ein UMTS-Netz im deutschsprachigen Raum, der auch über entsprechende Stückzahlen von geeigneten Mobiltelefonen verfügte, war der österreichische Anbieter Hutchison Drei Austria im Mai 2003. Mobilkom plant UMTS Ende 2024 abzuschalten[18]

Die meisten Versteigerungen der UMTS-Lizenzen in Europa wurden im Jahr 2000 durchgeführt, angeführt von Großbritannien im Frühjahr 2000. Dabei wurde ein Erlös von 22,477 Milliarden Pfund, etwa 38 Milliarden Euro, erzielt. Relativ pro erreichbarem Einwohner gesehen, liegt dieser Betrag über dem Ergebnis der deutschen Versteigerung. In Frankreich wurden die Lizenzen Ende 2000 unter Berücksichtigung der von den Anbietern zugesagten Qualitätsmerkmale (Netzabdeckung, Geschwindigkeit des Ausbaus) vergeben. Deutlich niedriger als in anderen Ländern wurden die Lizenzen an die Unternehmen in Spanien mit 13 Euro pro Einwohner und in der Schweiz mit rund 7 Franken (knapp 5 Euro) pro Einwohner verkauft.[19]

Datenübertragungsverfahren

Es gab mehrere Phasen von UMTS. Die erste Phase (Release 1999, kurz R99) unterschied sich vom Vorgängersystem GSM vor allem durch eine neue Funkzugriffstechnik Wideband CDMA, die auf CDMA basiert. Durch diese werden höhere Übertragungsraten möglich. Außerdem konnte eine Mobilstation, also das UMTS-fähige Endgerät, mehrere Datenströme gleichzeitig senden, beziehungsweise empfangen. Damit konnten Benutzer beispielsweise gleichzeitig telefonieren und E-Mails empfangen.

Protokollschichten (Strata)

Man unterscheidet Access-Stratum und non-Access-Stratum, also eine Zusammenfassung der Protokollschichten, die den Funkzugang betreffen, beziehungsweise derjenigen, die nicht den Funkzugang (sondern die Dienste und die Teilnehmerverwaltung im Kernnetz) betreffen.

Duplex-Verfahren

FDD-Modus

Im FDD-Modus (Frequency Division Duplex) senden Mobil- und Basisstation in zwei verschiedenen Frequenzbereichen: Im Uplink-Kanal sendet das Mobilgerät, im Downlink-Kanal die Basisstation. Die beiden Frequenzbereiche haben je eine Breite von 5 MHz. Die einzelnen Übertragungskanäle sind durch reines CDMA realisiert. Derzeit bauen die deutschen UMTS-Netzbetreiber ihre Netze im FDD-Modus auf, die damit erzielbare Datentransferrate liegt bei 384 kbit/s für den Downlink in R99. Das Verfahren ist für die großflächige Funknetzabdeckung gedacht.

Nutzfrequenzen

Die folgenden Frequenzbänder können vom Mobilfunkanbieter im FDD-Modus verwendet werden:[20]

Bandbezeichnung Frequenzband Uplink Downlink Duplexabstand Kommerzielle Nutzung in Region
I 2100 1920 – 1980 MHz 2110 – 2170 MHz 190 MHz Afrika, Amerika, Asien, Japan, Australien, Ozeanien, Europa
II 1900 1850 – 1910 MHz 1930 – 1990 MHz 80 MHz Amerika
III 1800 1710 – 1785 MHz 1805 – 1880 MHz 95 MHz
IV 1700 1710 – 1755 MHz 2110 – 2155 MHz 400 MHz Amerika
V 850 824 – 849 MHz 869 – 894 MHz 45 MHz Amerika, Asien, Australien, Ozeanien
VI 800 830 – 840 MHz 875 – 885 MHz 45 MHz
VII 2600 2500 – 2570 MHz 2620 – 2690 MHz 120 MHz
VIII 900 880 – 915 MHz 925 – 960 MHz 45 MHz Afrika, Amerika, Asien, Japan, Australien, Ozeanien, Europa
IX 1700 1749,9 – 1784,9 MHz 1844,9 – 1879,9 MHz 95 MHz Japan
X 1700 1710 – 1770 MHz 2110 – 2170 MHz 400 MHz
XI 1500 1427,9 – 1447,9 MHz (ursprünglich 1427,9 – 1452,9 MHz) 1475,9 – 1495,9 MHz (ursprünglich 1475,9 – 1500,9 MHz) 48 MHz Japan
XII 700 699 – 716 MHz (ursprünglich 698 – 716 MHz) 729 – 746 MHz (ursprünglich 728 – 746 MHz) 30 MHz
XIII 700 777 – 787 MHz 746 – 756 MHz 31 MHz
XIV 700 788 – 798 MHz 758 – 768 MHz 30 MHz
XV reserviert reserviert
XVI reserviert reserviert
XVII reserviert reserviert
XVIII reserviert reserviert
XIX 830 – 845 MHz 875 – 890 MHz 45 MHz Japan
XX 832 – 862 MHz 791 – 821 MHz 41 MHz
XXI 1447,9 – 1462,9 MHz 1495,9 – 1510,9 MHz 48 MHz
XXII 3410 – 3490 MHz 3510 – 3590 MHz 100 MHz
XXV 1850 – 1915 MHz 1930 – 1995 MHz 80 MHz
XXVI 814 – 849 MHz 859 – 894 MHz 45 MHz
XXXII 1452 – 1496 MHz
  • Mit den 4 Hauptfrequenzbändern (gelber Hintergrund) ist weltweites Roaming möglich.
  • Aus Kostengründen erfolgte der Bau von neuen Mobilfunknetzen in ländlichen Regionen ohne bestehende GSM-Mobilfunkversorgung (z. B. Australien/Telstra) mit der Mobilfunktechnologie UMTS im Frequenzband 5 (850 MHz).
  • In Gebieten mit bestehender GSM-Mobilfunkversorgung auf dem Frequenzband 5 (850 MHz) oder 8 (900 MHz) wird UMTS oft neben GSM im gleichen Frequenzband betrieben.
  • In Europa ist der Frequenzbereich 1880–1900 MHz für DECT-Anwendungen reserviert, steht also für Mobilfunk nicht zur Verfügung.

Situation in Deutschland

Das in Deutschland verwendete 2100 MHz Frequenzband (E-UTRA Band 1) mit 60 MHz wurde in sechs Bänder à 10 MHz aufgeteilt und wie folgt vergeben:[21]

Betreiber Uplink Downlink Preis 2000 Preis 2010[22]
Vodafone 1920,3 – 1930,2 MHz 2110,3 – 2120,2 MHz 16,47 Mrd. DM (8,42 Mrd. €)
Vodafone 1930,2 – 1935,15 MHz 2120,2 – 2125,15 MHz 16,45 Mrd. DM (8,41 Mrd. €), an Group 3G/Quam; später zurückgegeben, wurde 2010 in zwei Blöcke aufgeteilt und neu versteigert. 93,757 Mio. €
E-Plus 1935,15 – 1940,1 MHz 2125,15 – 2130,1 MHz 103,323 Mio. €
E-Plus 1940,1 – 1950,0 MHz 2130,1 – 2140,0 MHz 16,42 Mrd. DM (8,39 Mrd. €)
E-Plus 1950,0 – 1954,95 MHz 2140,0 – 2144,95 MHz 16,37 Mrd. DM (8,37 Mrd. €), an Mobilcom; später zurückgegeben, wurde 2010 in zwei Blöcke aufgeteilt und neu versteigert. 84,064 Mio. €
O2 1954,95 – 1959,9 MHz 2144,95 – 2149,9 MHz 66,931 Mio. €
O2 1959,9 – 1969,8 MHz 2149,9 – 2159,8 MHz 16,52 Mrd. DM (8,45 Mrd. €)
Telekom Deutschland GmbH 1969,8 – 1979,7 MHz 2159,8 – 2169,7 MHz 16,58 Mrd. DM (8,48 Mrd. €)

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In jedem Band lassen sich bis zu zwei Kanäle unterbringen. Die genaue Mittenfrequenz ist vom Mobilfunkbetreiber frei wählbar, sollte jedoch ein Vielfaches von 200 kHz (in Ausnahmefällen auch 100 kHz) betragen. Außerdem dürfen benachbarte Kanäle nicht gestört werden.

Situation in Österreich

In Österreich sind die FDD-Bänder (E-UTRA Band 1) an fünf Betreiber vergeben worden:[23]

Betreiber Uplink Downlink Preis
Mobilkom Austria (A1) 1920,3 – 1930,1 MHz 2110,3 – 2120,1 MHz 2,36 Mrd. ATS (171 Mio. €)
Hutchison Drei Austria („3“) 1930,1 – 1944,9 MHz 2120,1 – 2134,9 MHz 1,91 Mrd. ATS (139 Mio. €)
Orange Austria (ehemals ONE) 1944,9 – 1959,7 MHz 2134,9 – 2149,7 MHz 1,65 Mrd. ATS (120 Mio. €)
3G Mobile (100-%-Tochter der Mobilkom Austria) 1959,7 – 1964,7 MHz 2149,7 – 2154,7 MHz 2,36 Mrd. ATS (171 Mio. €)
Magenta Telekom (ehemals T-Mobile Austria) 1964,7 – 1979,7 MHz 2154,7 – 2169,7 MHz 2,35 Mrd. + 1,56 Mrd. ATS (171 Mio. + 113 Mio.€)

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Ursprünglich wurden sechs und nicht nur fünf Frequenzbänder vergeben. Tele.ring bekam den Zuschlag für das Frequenzband von 1939,9 bis 1949,7 MHz im Uplink und 2129,9 – 2139,7 MHz im Downlink für 1,56 Mrd. ATS (113 Mio. €), welches bis zur Abschaltung des Tele.ring-UMTS-Netzes auch in Verwendung war. Eine Auflage für den Kauf von Tele.ring durch T-Mobile Austria war der Verkauf dieser Frequenzen an die Konkurrenten one und Hutchison Drei Austria.

Situation in der Schweiz

Anfang Oktober 2019 refarmte Swisscom seinen UMTS-Betrieb von der Frequenz 2100 MHz auf das 900 MHz Frequenzband. (ältere Geräte in der Regel vor dem Jahr 2009 erschienen nutzen ausschließlich diesen Frequenzbereich und können mit Swisscom somit nur noch im GSM/GPRS/EDGE-Modus genutzt werden; Sunrise und Salt nutzen diesen Frequenzbereich noch vereinzelt für UMTS). Auch Sunrise und Salt haben zum grossen Teil UMTS auf dem 2100MHz Band eingestellt und senden zu Gunsten der besseren Verbreitung von niedrigeren Frequenzen weitgehend im 900MHz Band. Weiteres siehe Mobilfunkfrequenzen in der Schweiz.

TDD-Modus

Im TDD-Modus (Time Division Duplex) senden Mobil- und Basisstation im selben Frequenzband, jedoch zu unterschiedlichen Zeiten. Ein Frequenzträger wird dazu in 15 Timeslots unterteilt, deren Gesamtübertragungsdauer 10 ms beträgt. Jeder Timeslot ist mittels CDMA wiederum in mehrere Funkkanäle unterteilt. Das Verfahren ist technisch aufwendiger, da Timing-Probleme auftreten können, wenn sich der Sender bewegt oder weit von der Basisstation entfernt ist. Mit W-CDMA im TDD-Modus soll eine Datentransferrate von bis zu 2 Mbit/s (genauer 1920 kbit/s) für den Downlink erreicht werden können. Diese Technik ist in Deutschland bisher kommerziell nicht verfügbar. In Tschechien hat T-Mobile CZ seit 2005 ein Netz mit UMTS-TDD-Technik in Betrieb, welches sich derzeit nur auf Prag beschränkt und später auch in anderen größeren Städten angeboten werden soll.

  • Nutzfrequenzen:
  1. 2010 MHz – 2025 MHz (E-UTRA Band 34)
  2. 1900 MHz – 1920 MHz (E-UTRA Band 33)

Da diese Frequenzbereiche in den meisten EU-Mitgliedstaaten ungenutzt geblieben sind, wurde das Band 34 stattdessen an Video-PMSE, und Teile des Bands 33 an den Zugfunk abgetreten.[24][25]

Situation in Deutschland

Obwohl in Deutschland kein TDD-Netz in Betrieb ist, sind die Frequenzen wie folgt vergeben worden:[21]

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Die von O2 belegten Blöcke wurden bei der Frequenzauktion 2010 durch die Bundesnetzagentur für jeweils 5,7 Mio. € versteigert.[22]

Situation in Österreich

Die TDD-Frequenzen sind in Österreich wie folgt vergeben:[21]

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pos:(789,1) text:MHz

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Situation in der Schweiz

Die TDD-Mobilfunkfrequenzen werden in der Schweiz nicht genutzt. Einzig Swisscom hat eine Konzession für die Nutzung eines 45 MHz breiten Frequenzbandes für den TDD-Mobilfunk. Swisscom nutzt dieses Frequenzband nicht.

Erweiterungen

Die Weiterentwicklung High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) ermöglichte deutlich höhere Empfangs-Datenraten (sog. „Downlink“). Es wurden verschiedene Geräte-Kategorien definiert, die sich in den unterstützten Modulationsarten (QPSK oder 16QAM), der Anzahl der gleichzeitig empfangbaren Kanäle und dem zeitlichen Mindestabstand von HSDPA-Blöcken unterscheiden. Die praktisch erreichbare und nutzbare Empfangs-Datenrate ist jedoch auf Grund von Interferenz in der Regel niedriger. Zudem hängt die erzielbare Datenrate auch noch von der Fähigkeit des Endgerätes ab. Gängige Geräte unterstützen die HSDPA-Kategorie 8, mit welcher bis zu 7,2 Mbit/s im Download erreicht werden, während Neuere hingegen bereits HSDPA-Kategorien 14 und 24 (bis zu 21,1 Mbit/s bzw. 42,2 Mbit/s) unterstützen.

Diese Geschwindigkeiten sind bislang in Deutschland in den UMTS-Netzen von T-Mobile, Vodafone und O2 verfügbar. In Deutschland führten Mitte 2007 die ersten Provider die HSDPA-Kategorie 8 mit maximal 7,2 Mbit/s ein. Mittlerweile bieten T-Mobile sowie Vodafone HSDPA-Geschwindigkeiten von 42,2 Mbit/s an. O2 hingegen stellt maximal Geschwindigkeiten von 21,1 Mbit/s bereit.

Im Zuge des Ausbaus von HSDPA kann mittels High Speed Uplink Packet Access (HSUPA) auch die maximal mögliche Sende-Datenrate (sog. „Uplink“) auf 5,8 Mbit/s gesteigert werden. Um diese deutlich höhere Geschwindigkeit zu nutzen, benötigt man ein Endgerät, welches HSUPA unterstützt. Alle deutschen Netzbetreiber bieten HSUPA in ihren UMTS-Netzen an.

Siehe auch

Literatur

  • Thorsten Benkner, Christoph Stepping: UMTS. J. Schlembach Fachverlag, Weil der Stadt 2002, ISBN 3-935340-07-9.
  • Thorsten Benkner: Grundlagen des Mobilfunks, J. Schlembach Fachverlag, Wilburgstetten 2007, ISBN 978-3-935340-44-1.
  • Martin Sauter: Grundkurs Mobile Kommunikationssysteme. Vieweg, 2011, ISBN 978-3-8348-1407-4.
  • Robert Brunner (Hrsg.): Mehr Spaß und Infos mit UMTS. Industrial-Media-Verlag, Augsburg 2006. ISBN 3-00-017877-5.
  • Bernhard Walke: Mobilfunknetze und ihre Protokolle. Bd. 1. Stuttgart 2001. ISBN 3-519-26430-7.
  • Bernhard Walke, Marc P. Althoff, Peter Seidenberg: UMTS – ein Kurs. Schlembach-Fachverlag, Weil der Stadt 2002. ISBN 3-935340-22-2.
  • Christian Lüders: Mobilfunksysteme. Grundlagen, Funktionsweise, Planungsaspekte. Vogel, Würzburg 2001. ISBN 3-8023-1847-1.
  • Martin Wuschke: UMTS: Paketvermittlung im Transportnetz, Protokollaspekte, Systemüberblick. Teubner-Verlag, Wiesbaden 2003. ISBN 3-519-00465-8.

Einzelnachweise

  1. 300 million UMTS subscribers: mobile broadband goes global. 6. Oktober 2008, abgerufen am 19. Februar 2015 (englisch).
  2. UMTS-Forum: Top Ten Operators Ranked by WCDMA Connections
  3. 16 Millionen UMTS-Anschlüsse in Deutschland (Memento des Originals vom 19. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bitkom.org, Bitkom, 15. Februar 2009
  4. UMTS-Boom setzt sich fort (Memento des Originals vom 4. November 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bitkom.org Bitkom, 7. August 2012
  5. UMTS-Verfügbarkeit: 70 % Netzabdeckung erreicht, 7. Juli 2010
  6. RTR Telekom Monitor, RTR, 15. Mai 2009
  7. Ultimativer Abhöralbtraum, Sueddeutsche.de, 26. Dezember 2014
  8. Streit über UMTS-Vergabepraxis, teltarif.de
  9. UMTS-Auktion beendet, teltarif.de
  10. ARD-Börse: 10 Jahre UMTS – kein Grund zum Feiern?
  11. „Drei, zwei, eins – Mainz“, Der Spiegel (Heft 13/2010)
  12. Meldung auf tagesschau.de vom 6. Februar 2007 (Memento vom 1. März 2009 im Internet Archive)
  13. Bundesnetzagentur: Pressemitteilung vom 20. Mai 2010
  14. Markus Weidner: Telekom plant 4G auf UMTS-Frequenz: "GSM wird UMTS überleben". In: teltarif.de. 17. März 2017, abgerufen am 28. August 2019.
  15. Dominik Hayon: Abschaltung betrifft Millionen Kunden: Telekom, Vodafone & O2 bereiten Ende von UMTS vor. In: Chip.de. 4. August 2019, abgerufen am 2. Oktober 2019.
  16. https://www.teltarif.de/telefonica-o2-umts-abschaltung/news/85535.html
  17. Auch Telefónica macht Schluss mit dem Mobilfunkstandard 3G/UMTS. In: heise.de. 29. Dezember 2021, abgerufen am 29. Dezember 2021.
  18. https://www.teltarif.de/3g-abschaltung-oesterreich-umts-a1/news/86950.html
  19. Bundesamt für Kommunikation: Medieninformation vom 6. Dezember 2000. Lizenzpreise: ab 50 Mio. CHF, Bevölkerungsstand Ende 2000: 7,2 Mio.
  20. 3GPP TS 25.104: Base Station (BS) radio transmission and reception (FDD); Kap. 5: Frequency bands and channel arrangement (englisch, ZIP/DOC; 505 KB) 30. September 2009. Abgerufen am 13. Dezember 2009.
  21. a b c Eco information document on the use of mobile bands in CEPT (Memento vom 27. Juli 2009 im Internet Archive)
  22. a b Letztes Rundenergebnis der Frequenzauktion (Memento des Originals vom 9. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundesnetzagentur.de
  23. Frequenzbelegung in Österreich (Memento des Originals vom 1. Februar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.umtslink.at
  24. Durchführungsbeschluss (EU) 2016/339 der Kommission vom 8. März 2016 zur Harmonisierung des Frequenzbands 2010-2025 MHz
  25. ECC Decision (20)02 - ECC Decision (20)02.pdf

Weblinks

Commons: Universal Mobile Telecommunications System – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien