USSF-44

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USSF-44
Typ mehrfacher Satellitenstart
(≥ 3 Satelliten)
Land Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Organisation US Space Force, SpaceX
Missionsdaten
Startdatum 2022[veraltet] (geplant)[1]
Startplatz KSC LC-39A
Trägerrakete Falcon Heavy
Missionsdauer > 5 Stunden[2]

USSF-44 ist eine für 2022[veraltet] geplante Raumfahrtmission der United States Space Force und des Raumfahrtdienstleisters SpaceX. Sie umfasst den Transport von mindestens drei militärischen und/oder nachrichtendienstlichen Satelliten in geosynchrone Umlaufbahnen. Als Trägerrakete kommt zum insgesamt vierten Mal eine Falcon Heavy zum Einsatz.[2]

Die Mission hieß ursprünglich AFSPC-44 und wurde nach Gründung der Space Force in USSF-44 umbenannt.[2]

Startauftrag und Nutzlasten

Der Auftrag für den Start der Satelliten wurde 2017 vom Air Force Space Command (AFSPC) ausgeschrieben.[3] Im Februar 2019 erhielt SpaceX den Zuschlag für AFSPC-44 und für zwei weitere Starts, zu einem Preis von insgesamt 297 Millionen US-Dollar.[4] Die Ausschreibungsdokumente erwähnen zwei Nutzlasten von jeweils bis zu 2 Tonnen Masse, die in Umlaufbahnen in 35.093 km Höhe und mit 5° Neigung auszusetzen sind.[3] Ein solcher Direct-to-GEO-Transport benötigt mehr Energie als der Start in eine herkömmlichen geostationären Transferbahn. Wegen dieses anspruchsvollen Missionsprofils kommt die leistungsstarke Rakete Falcon Heavy zum Einsatz.[5]

Wie erst später bekannt wurde, soll mit demselben Flug auch der Mikrosatellit Tetra 1 in einen geosynchronen Orbit gebracht werden. Die Aufgabe dieses Satelliten beschrieb die Space Force mit der „Erprobung von Missionen, Taktiken, Techniken und Prozeduren in und um geosynchrone Umlaufbahn(en)“. Der Zweck der beiden größeren Hauptnutzlasten blieb geheim. Es könnte auch noch weitere, unveröffentlichte USSF-44-Nutzlasten geben.[2]

Für den Transport der als besonders wichtig und sicherheitskritisch eingestuften Satelliten benötigt die Rakete eine besondere Qualifikation, die die Space Force für Juli 2020 in Aussicht stellte.[2]

Geplanter Missionsverlauf

Der Start soll von der Rampe 39A des Kennedy Space Center in Florida erfolgen, dem bislang einzigen verfügbaren Startplatz für die Falcon Heavy. Die beiden Seitenbooster der Rakete sollen nach ihrer Abtrennung landen und geborgen werden, sodass sie wiederverwendet werden können. Eine Landung der Hauptstufe ist nicht vorgesehen;[2] sie wird bei planmäßigem Verlauf nach ihrer Abtrennung in den Atlantik fallen. Dies ermöglicht eine höhere Transportleistung der Rakete, weil kein Treibstoff für die Landung vorgehalten werden muss.

Nachdem die obere Raketenstufe in eine geostationäre Transferbahn beschleunigt hat, soll sie bis zum Erreichen des Apogäums mehr als fünf Stunden lang antriebslos durch den Weltraum fliegen. Danach zündet ihr Triebwerk erneut und die Umlaufbahn wird zirkularisiert, also die elliptische Transferbahn durch nochmalige Erhöhung der Geschwindigkeit in die gewünschte kreisförmige, geosynchrone Umlaufbahn überführt.[2] Schließlich werden die drei Satelliten ausgesetzt.

Einzelnachweise

  1. Payload issue delays SpaceX’s next Falcon Heavy launch to early 2022. In: Spaceflight Now. Abgerufen am 4. Oktober 2021.
  2. a b c d e f g Stephen Clark: Falcon Heavy set for design validation milestone before late 2020 launch. In: Spaceflight Now. 27. April 2020, abgerufen am 28. April 2020.
  3. a b Evolved Expendable Launch Vehicle (EELV) Phase 1A Competitive Acquisition for L-85, L-87, Silentbarker, SBIRS GEO-5, and AFSPC-44; FA8811-18-R-0001, Attachment 5: Instructions to Offerors. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Air Force Space Command, 6. November 2017, archiviert vom Original am 20. Februar 2019; abgerufen am 3. Mai 2019 (englisch, AFSPC-44 auf Seite 62–70; Bahnhöhen sind hier relativ zum Erdmittelpunkt angegeben).
  4. Stephen Clark: SpaceX, ULA win military contracts, Air Force renames EELV program. In: Spaceflight Now. 7. März 2019, abgerufen am 5. April 2019.
  5. Colin Clark: SMC Issues Final RFP For Five EELV Launches; SBIRS & 4 Classified Payloads. In: Breaking Defense. 2. Januar 2018, abgerufen am 4. Mai 2019.