USS Zumwalt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die USS Zumwalt auf dem Weg zur ersten See-Erprobung im Atlantik, 2015
Die USS Zumwalt auf dem Weg zur ersten See-Erprobung im Atlantik, 2015
Übersicht
Bestellung 14. Februar 2008
Kiellegung 17. November 2011
Stapellauf 28. Oktober 2013
1. Dienstzeit Flagge
Indienststellung 15. Oktober 2016
Technische Daten
Verdrängung

15.761 ts[1]

Länge

182,9 m

Breite

24,6 m

Tiefgang

8,4 m

Besatzung

186[1]

Antrieb

2 Rolls-Royce-MT30-Gasturbinen (jeweils 35,4 MW)
2 Rolls-Royce-RR4500-Turbinen-Generatoren (jeweils 3,5 MW)
2 elektr. betriebene Schiffsschrauben
Gesamtleistung: 78 MW

Geschwindigkeit

31 Knoten[1]

Bewaffnung

20 VLS-Module (80 Zellen) für ESSM-Flugkörper, U-Jagd-Raketen und BGM-109 Tomahawk Cruise-Missiles
2 Geschütze 155 mm (Advanced Gun System)
2 Mk-46-Geschütze 30 mm
2 Bordhubschrauber SH-60 oder 1 MH-60R
3 MQ-8 UAS

Die USS Zumwalt (DDG-1000) ist ein Zerstörer der United States Navy (USN) und das Typschiff der Zumwalt-Klasse.[2]

Name und Rumpfnummer

Admiral Elmo R. Zumwalt, Namensgeber der USS Zumwalt sowie der Zumwalt-Klasse

Der Zerstörer sowie die komplette Klasse ist nach Elmo R. Zumwalt benannt. Zumwalt war ein Admiral der USN und diente von 1970 bis 1974 in der Endphase des Vietnamkrieges als 19. Chief of Naval Operations (CNO). Er reformierte die Personalpolitik der USN in seinen Bestrebungen, Spannungen zwischen Soldaten verschiedener Ethnien zu vermindern.

Das Schiff erhält die Rumpfnummer DDG-1000. Damit weicht die USN erneut von ihrem Klassifizierungsschema ab. Als Lenkwaffenzerstörer erhalten die Schiffe gemäß dem hull code korrekt die Kennung DDG für Destroyer, Guided Missile (dabei steht DD für destroyer ship und G für guided missile (Lenkwaffe)). Damit hätte die laufende Nummer nach USS Michael Murphy (DDG-112), der letzten zu diesem Zeitpunkt geplanten Einheit der Arleigh-Burke-Klasse, ansetzen müssen. Stattdessen fiel die USN auf die laufende Nummer der alten Zerstörer-Klassifikation DD zurück. Diese Nummerierung lief bis USS Hayler (DD-997) aus dem Jahr 1983. Aus symbolischen Gründen fielen zusätzlich die zwei folgenden Nummern weg.

Geschichte

Die USS Zumwalt verlässt das Trockendock

Im Jahr 1991 startete die USN ein Programm, aus dem die nächste Generation von Kriegsschiffen hervorgehen sollte, die letztlich die Arleigh-Burke-Klasse ersetzen sollte. Im Mai 2001 wurde das Programm gestoppt, da die US-Regierung im Quadrennial Defense Review die Rüstungsausgaben und die USN selbst ihre Beschaffungsstrategie überprüfen wollten.[3] Es fand eine neue Ausschreibung statt, die Ingalls Shipbuilding gewann. Die USN gab aber nach massiver Kritik durch den US-Rechnungshof bekannt, das Programm nach nur drei Zerstörern auf Grund der hohen Produktionskosten von über drei Milliarden US-Dollar pro Schiff einzustellen[4] und stattdessen mehr Burkes zu beschaffen. Da Ingalls mehrere andere Schiffe der USN baut, sollte nun Bath Iron Works die DDG-1000 fertigen.

Die USS Zumwalt wurde am 14. Februar 2008 bestellt und drei Jahre später auf Kiel gelegt.[5] Am 28. Oktober 2013 fand der Stapellauf statt. Die USS Zumwalt wurde Ende 2014 ausgeliefert und am 7. Dezember 2015 erstmals auf offener See getestet.[6][7] Ihre Indienststellung erfolgte am 15. Oktober 2016.[1] Sie wird kommandiert von Captain Andrew Carlson.[8][9][10]

Im November 2016 erlitt das Schiff im Panamakanal einen Maschinenschaden.[11][12]

Technische Daten

Durch die konsequente Umsetzung von Tarnkappentechnik in Form von Kohlenstofffaser-Materialien, einem speziellen Anstrich und unorthodoxem Tarnkappen-Design mit abgewinkelten Flächen wirkt das knapp 183 Meter lange Schiff auf Radarschirmen wie ein kleines Fischerboot. In Friedenszeiten wird sie deshalb mit großen Radarreflektoren ausgerüstet.[13]

Sonstiges

Der Bau der USS Zumwalt hat etwa 3,5 Mrd. US-Dollar gekostet.[1] Derzeit (2018) ist das Schiff nicht bewaffnet.[14]

Weblinks

Commons: USS Zumwalt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e USS Zumwalt – See-Erprobung. In: Europäische Sicherheit & Technik 1/2016. S. 76.
  2. PCU Zumwalt, CAPT Scott A. Tait, Commanding Officer. US Department of Defense. 30. Oktober 2013.
  3. NAVY DELAYS DD 21 SOURCE SELECTION DECISION. In: defense.gov. Department of Defense, 31. Mai 2001, abgerufen am 8. Februar 2014 (englisch).
  4. Ingo Lackenbauer: Amerikas neuer Super-Zerstörer. In: P.M. Magazin 3/2014, S. 66–71, hier S. 71.
  5. Keel Laid for First DDG 1000 Destroyer. In: navy.mil. United States Navy, 17. November 2011, abgerufen am 8. Februar 2014 (englisch).
  6. [1]
  7. Zumwalt – the Newest Destroyer for the US Navy is Launched. Defense-Update, 29. Oktober 2013, abgerufen am 8. Februar 2014 (englisch).
  8. CAPT Scott A. Tait – Commanding Officer, Webseite der U. S. Navy.
  9. USS „Zumwalt“: Riesen-Zerstörer auf Jungfernfahrt in Spiegel online vom 8. Dezember 2015
  10. Tarnkappen-Zerstörer «USS Zumwalt» – Die US-Superwaffe lernt das Meer kennen in Blick online vom 9. Dezember 2015
  11. US-Zerstörer im Panamakanal stecken geblieben. 23. November 2016, abgerufen am 23. November 2016.
  12. Panne im Panamakanal - Mega-Zerstörer muss abgeschleppt werden. 23. November 2016, abgerufen am 23. November 2016.
  13. Tarnkappenschiff „Zumwalt“: US-Zerstörer verfeuert 800.000 Dollar - pro Schuss. In: Spiegel Online vom 10. November 2016
  14. "Zumwalt"-Klasse: US-Navy hat ein neues Kriegsschiff - ohne Kanone. In: Spiegel Online. 25. April 2018, abgerufen am 26. April 2018.