Ukroboronprom

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Ukroboronprom

Rechtsform Öffentliches Unternehmen
Gründung 2010
Sitz Kiew, Ukraine Ukraine
Leitung Yuriy Husyev
Mitarbeiterzahl 67.000[1]
Branche Rüstungsindustrie
Website www.ukroboronprom.com.ua
Stand: 31. Dezember 2021
Ein BM Oplot auf dem Messestand von Ukroboronprom bei der Rüstungsmesse Eurosatory (2012)

Ukroboronprom (ukrainisch Укроборонпром, kurz UOP; auf deutsch Ukrainische Verteidigungsindustrie (von украинская оборонная промышленность)) ist ein Staatskonzern, der eine Vereinigung von Unternehmen verschiedener Sektoren der ukrainischen Rüstungsindustrie darstellt.

Geschichte

Der Konzern wurde im Dezember 2010 infolge von Kabinettsbeschlüssen gegründet.[2]

Im Oktober 2013 gab der Konzern den Beginn eines großangelegten Restrukturierungsprogramms bekannt, um damit zumindest einen Teil der Missstände innerhalb der ukrainischen Rüstungsindustrie zu beheben und diese für gemeinsame Projekte mit anderen Staaten zu stärken.[3]

2015 wurde der Export nach Russland beendet.[4]

2020 umfasste das Konglomerat 137 Unternehmen, davon 21 in den von Russland besetzten Gebieten, mit rund 67.000 Mitarbeitern, die einen Umsatz von 37,5 Milliarden Hrywnja (≈ 1,2 Mrd. USD) erwirtschafteten.[5]

Am 13. Juli 2021 wurde das Gesetz zur Umwandlung des staatlichen Konzerns, einschließlich von Tochtergesellschaften, in eine Aktiengesellschaft verabschiedet.[6]

Organisation

Der Konzern umfasst Unternehmen, die in der Entwicklung, Herstellung, Verkauf, Reparatur, Modernisierung und Entsorgung von Waffen, Militär- und Spezialausrüstung sowie Munition tätig sind und sich an der militärisch-technischen Zusammenarbeit mit ausländischen Staaten beteiligen. Die Möglichkeit, wissenschaftliche, experimentelle, industrielle Unternehmen und spezielle Exporteure in einer einzigen Verwaltungsstruktur zusammenzufassen, ist hierbei als Hauptmotivation zu verstehen. Die Gründung von „Ukroboronprom“ stellte die effektivere Organisation eines Innovationszyklus „Forschung – Entwicklung – Serienproduktion – Verbrauch (Vertrieb) – Service – Nutzung“ in Aussicht.

Ebenso gehört auch das 1996 per Erlass der ukrainischen Regierung für den Export und Import von Rüstungsgütern und Dienstleistungen gegründete Unternehmen Ukrspecexport dazu, das die bis dahin selbständigen Rüstungsunternehmen UkrinMash, Progress und Ukroboronservice übernommen hatte. Später kamen Promoboronexport (bis 2020), SpersTechnoExport und Tasco-Export als weitere Tochterunternehmen hinzu. Ukrspecexport ist seit seinem Bestehen in mehr als 90 Ländern aktiv.

Ukrspecexport geriet 2010 in die Kritik, weil dessen Manager gegenüber US-Diplomaten bestritten, Waffen, darunter 33 T-72 Panzer, an die seinerzeit unter Sanktionen gestandene Rebellenregierung von Südsudan geliefert zu haben,[7] obwohl Whistleblower den Transport über Kenia 2008 offengelegt hatten.[8]

Unternehmen

Zum Konzern zählen unter anderem die folgenden Unternehmen:

Weblinks

Commons: Ukroboronprom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ukroboronprom: Concern profile. 2022, abgerufen am 30. April 2022.
  2. New UkrOboronProm chief outlines goals (englisch)
  3. Bonn International Centre for Conflict Studies GmbH (bicc): Länderinformation Ukraine. 13. Dezember 2021, abgerufen am 1. Mai 2022.
  4. Ukroboronprom director says weapons shipments to Russia stopped three weeks ago (englisch)
  5. Ukroboronprom: Jahresbericht 2020. 2021, abgerufen am 30. April 2022.
  6. Ukroboronprom: About the reform (engl). 15. November 2021, abgerufen am 30. April 2022.
  7. RIA Novosti (2013 aufgelöst): Wikileaks Veröffentlichungen von Wikileaks. 8. Dezember 2010.
  8. Kyivpost: U.S. official accuses Ukraine of lying about 2008 arms shipments to Sudan. 10. Dezember 2010, abgerufen am 3. Mai 2022.