Ulf Kenklies

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Ulf Kenklies (* 5. Mai 1941 in Northeim, Niedersachsen[1]) ist ein deutscher Sänger, lyrischer Tenor und Chorleiter.

Leben

Ulf Kenklies hat seine musikalischen Wurzeln im Knabenchor Hannover, dem er mit 10 Jahren beitrat. Er bekam dadurch Gesangunterricht und war dort mehrere Jahre auch als Stimmbildner tätig. Als begeisterter Chor- und Ensemblesänger wurde er ohne Studium 1965 Mitglied des Opernchores der Niedersächsischen Staatsoper Hannover. Von 1965 bis 1969 studierte er an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Gesang bei Otto Köhler. Seinen Abschluss als Gesanglehrer machte er 1969 mit einem Staatsexamen als „Staatlich geprüfter Musiklehrer für Gesang“ (beinhaltend ein Abschlusskonzert unter der musikalischen Leitung von Siegfried Schick). 1969 trat er ein Engagement im Chor des Norddeutschen Rundfunks (heute: NDR Chor) an, dem er bis zu seiner Pensionierung im Jahre 2005 angehörte.

Wirken

Während seines Engagements im Chor des NDR gelang es Ulf Kenklies, eine beachtliche Karriere als Oratorien- und Konzertsänger anzutreten. Nach einer erfolgreichen Teilnahme am Mozart-Wettbewerb in Salzburg folgten zahlreiche Rundfunkaufnahmen und Fernsehauftritte, sowie Konzertreisen ins europäische Ausland, nach Israel und Amerika. Mitwirkungen bei Festivals von Athen, Bergen, Donaueschingen und dem Schleswig-Holstein Musik Festival wurden durch Operngastspiele ergänzt, wie an der Hamburger Staatsoper und dem Teatro La Fenice in Venedig. Kenklies sang u. a. unter der Leitung von Herbert Blomstedt, Gustav Kuhn, Fabio Luisi, Hans Zender und Günter Wand.[2]

Sein umfangreiches Repertoire umfasst alle wichtigen Werke der Konzertliteratur von Bach bis Strawinskij. Eine leichte, gut sitzende und lockere Höhe erlaubte es ihm, in Werken unterschiedlicher Fächer, wie den Passionen von Johann Sebastian Bach, dem Requiem von Giuseppe Verdi sowie der Missa solemnis von Ludwig van Beethoven[3] aufzutreten. Seine große buffoneske Begabung sicherte ihm in über 160 Aufführungen der szenischen Kantate Carmina Burana von Carl Orff großen Erfolg.[4][5][6]

Lehrtätigkeit

Von 1988 bis 1991 hatte er einen Lehrauftrag für Stimmbildung an der Universität Bremen. 2017 gab Kenklies einen Liederabend in China und leitete einen Sänger-Workshop.

Tätigkeit als Chorleiter

Von 1972 bis 2022 war Ulf Kenklies auch als Chorleiter tätig.[7][8] In seinen Konzerten erklangen gelegentlich auch eigene Kompositionen nach eigenen Texten.

Im Mai 2022 verabschiedete er den Chor Harmonie Rellingen nach 23 Jahren als dessen Chorleiter und kündigte an, keine Chorkonzerte mehr geben zu wollen.

Literatur

  • Who is Who in Foto, Film & TV. Teil B. Who is Who Verlag für Prominentenenzyklopädien, Zürich 1979, S. 139.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Paul S. Ulrich: Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik / Biographical Index for Theatre, Dance and Music. Berlin Verlag Arno Spitz, ISBN 978-3-87061-479-9, 1997, S. 919.
  2. Neros Gesänge und Morgensterns Ehre. In: Pinneberger Tageblatt, 16. Februar 2013; abgerufen am 29. Januar 2019.
  3. Ludwig van Beethoven - Es war einmal ein König. Abgerufen am 9. Mai 2022 (deutsch).
  4. „Carmina Burana“ mit Günter Wand bei Hänssler: Poesie statt Gassenhauer. CD-Kritik; abgerufen am 27. Januar 2019.
  5. Ulf Kenklies – Carmina burana: Der Schwan. Tondokument. Abgerufen am 27. Januar 2019.
  6. Knabenchor Hannover Chormagazin 10. Ausgabe. In: Freundeskreis Knabenchor Hannover e.V. (Hrsg.): Knabenchor Hannover Chormagazin. Nr. 10. Hannover 2011, S. 16, Infobox "1969" (knabenchorarchiv.org [PDF; abgerufen am 9. Mai 2022]).
  7. "Singen macht gute Laune": Singkreis Maschen feiert 65. Geburtstag. Abgerufen am 9. Mai 2022.
  8. Chorleiter. In: Chor Harmonie Rellingen e.V. Abgerufen am 9. Mai 2022 (deutsch).