Ulfert Schröder

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Ulfert Schröder (* November 1933; † November 1988 in Köln)[1] war ein deutscher Sportjournalist und Verfasser von Sportfachbüchern.

Leben

Als freier Sportjournalist belieferte Schröder zahlreiche Zeitungen mit Sportberichten, darunter die Frankfurter Allgemeine Zeitung,[2] den Tagesspiegel,[3] Die Welt,[4] Die Zeit,[5] das Hamburger Abendblatt[6] und den Weser Kurier.[7] Die Frankfurter Allgemeine Zeitung bezeichnete ihn 2007 als einen „Pionier des modernen Sportjournalismus“.[8] Der ehemalige deutsche Fußballnationaltorwart Harald Schumacher schrieb in seinem Buch Anpfiff. Enthüllungen über den deutschen Fußball über ihn, Schröder sei ein Journalist, „der immer als erster alles weiß“.[9] Das Hamburger Abendblatt schrieb in einem Nachruf: „Sein lauterer Charakter, seine Aufrichtigkeit und die Unbestechlichkeit seines Urteils ließen ihn zu einem Vorbild für einen ganzen Berufsstand werden.“[1]

Schröder war als Verfasser an mehreren Aufsätzen beteiligt, die im 1990 veröffentlichten Werk Die Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft : Stories, Daten, Hintergründe erschienen.[10] Er verfasste des Weiteren Bücher über mehrere Sportpersönlichkeiten, darunter Franz Beckenbauer,[11] Berti Vogts,[12] Johan Cruyff,[13] Günter Netzer[14] und Boris Becker.[15] 1974 brachte er das Fußballbuch Stars für Millionen. Informationen, Schlaglichter, Hintergründe heraus, in dem er sich unter anderem mit Wirtschaftlichkeit, Struktur und Vermarktung des Berufsfußballsports auseinandersetzte.[16] Neben Fußball befasste sich Schröder unter anderem auch eingehend mit dem Radsport,[5] Tennis und den Olympischen Spielen. 1972 brachte er das Buch Ruhm und Medaillen: Die Olympischen Spiele. Geschichte, Sportler, Regeln. heraus.[17]

Bei der Gründung der Zeitschrift Sport Bild im Jahr 1988 war Schröder neben Werner Köster und Jörg F. Hüls einer der drei Chefredakteure des Blatts,[18] verließ die Zeitschrift aber Mitte März 1988 wieder. Schröder starb im November 1988[19] vier Tage nach seinem 55. Geburtstag in einem Kölner Krankenhaus.[1] Nach seinem Tod übernahm sein Freund und Kollege Hartmut Scherzer als freier Sportjournalist Schröders Kundenstamm.[20]

Einzelnachweise

  1. a b c Ulfert Schröder ist tot. In: Hamburger Abendblatt. 12. November 1988, abgerufen am 16. Juli 2022.
  2. Im Fegefeuer der Besessenheit. In: Das Feuer brennt: Olympische Geschichten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main 2020.
  3. Aus dem Leben eines Sonntagskindes. In: Der Tagesspiegel. Abgerufen am 4. März 2021.
  4. Ulfert Schröder: Service in letzter Minute. In: Die Welt. 3. Juni 1986, abgerufen am 4. März 2021.
  5. a b Eddy Merckx - Held seiner Generation. In: Tour Magazin. Abgerufen am 4. März 2021.
  6. Ulfert Schröder: Der Präsident, den niemand wollte… In: Hamburger Abendblatt. 6. April 1987, abgerufen am 4. März 2021.
  7. Ulfert Schröder: Trubel wie nie zuvor auf dem Transfermarkt. In: Weser Kurier. 19. März 1979, abgerufen am 19. März 2021.
  8. Evi Simeoni: Doping bei der Tour 1969: Rudi Altig war ein Bauernopfer. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 4. März 2021]).
  9. Die Presse: Mit Feder und Dachlatte. In: Anpfiff: Enthüllungen über den deutschen Fußball. Deutscher Bücherbund, Stuttgart, München 1987.
  10. Bergmann, Winfried; Huba, Karl-Heinz; Mrazek, Karlheinz; Scherzer, Hartmut; Schröder, Ulfert; Viellvoye, Jo: Die Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft : Stories, Daten, Hintergründe. Copress Verl., 1990, ISBN 978-3-7679-0311-1 (bisp-surf.de [abgerufen am 4. März 2021]).
  11. Ulfert Schröder: Franz Beckenbauer. Copress, München 1974.
  12. Ulfert Schröder: Berti Vogts. Copress, München 1971.
  13. Ulfert Schröder: Die Johann-Cruyff-Story. Copress, München.
  14. Ulfert Schröder: Günter Netzer. Copress, München 1991, ISBN 978-3-7679-0365-4.
  15. Ulfert Schröder, Hans Reski: Boris - Idol für Millionen. Lübbe, Bergisch Gladbach 1986, ISBN 978-3-404-61098-3.
  16. Dietrich Schulze-Marmeling: Der lange Weg zum Profi. In: Bundeszentrale für politische Bildung. Abgerufen am 4. März 2021.
  17. Ulfert Schröder: Ruhm und Medaillen. Die Olympischen Spiele, Geschichte, Sportler,Regeln. Loewe Verlag, 1972, ISBN 978-3-7855-1639-3.
  18. Noch dicker. In: Der Spiegel. Abgerufen am 4. März 2021.
  19. Ins Abseits Der Springer-Verlag bekommt sein Wochenblatt. In: Der Spiegel. Abgerufen am 4. März 2021.
  20. Der Deutsche mit der Glatze. In: Frankfurter Rundschau. 24. April 2019, abgerufen am 4. März 2021.