Ulrich II. von Graben

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Das Herkunftswappen von Otto I. von Graben ist jenes der Krainer Stammlinie sowie der Konradinischen Linie am Graben (Graz)
Das neue Wappen von Otto I. von Graben ist jenes der Kornberger Linie (Johann Siebmachersche Wappentafel)
Das ehemalige Schloss Graben im Jahre 1679

Ulrich II. von Graben (* vor 1300 Schloss Alt-Grabenhofen; † um 1361 Schloss Kornberg), Burggraf von Hohenwang, Gleichenberg und Rothenfels sowie Herr von Kornberg und Graben, war ein Edelmann, welcher dem edelfreien Geschlecht derer Von Graben von Stein entstammte. Er gilt nebst zwei Brüdern als Begründer der Kornberger Linie des Geschlechtes.

Ulrich II. von Graben führte die Titel Herr von Kornberg, Burggraf zu Gleichenberg, Rothenfels und Hohenwang, und darüber hinaus stand er in Besitz des Stammschlosses Graben in Krain. Der Historiker Valvasor schilderte ihn in seinem Werk Die Ehre dess Hertzogthums Crain als einen trefflich-guten Soldaten.[1]

Biografie

Familiäres

Ulrich von Graben war der Sohn des Gleichenberger Burggrafen Ulrich I. von Graben, von welchem er wohl dieses Amt ererbte, und Gertrud († beide ca. 1325). Er heiratete im Jahr 1330 Barbara, eine Tochter von Johann von Auersperg und Cimburgis Schauerpeck, und später eine Edelfrau namens Gertraud. († vor 1375). Über die Nachkommen Ulrichs II. ist nichts bekannt.[2] Sein Erbe scheint sein Bruder Friedrich I. von Graben gewesen zu sein. Ulrichs erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1300, als er gemeinsam mit seinen Brüdern Veit, Otto I. und Friedrich I. von Graben ein Jahresvermächtnis an das Stift Rein stiftete. 1314 gelangte er in den Besitz des Dorfes Wetzelsdorf bei Kornberg. 1324 siegelte er nebst seinem Bruder Otto in der Gütertauschurkunde ihrer Neffen, den Herren von Stubenberg. Im Jahre 1325 stiftete er fünfzig Mark Silber an das Stift Rein. Darauf verpflichtete sich der Abt des Stiftes Rein den Gebrüdern Graben gegenüber, für deren im selben Jahr verstorbenen Vater Ulrich eine jährliche Gedächtnismesse zu lesen.[3]

Wappen

Durch den gemeinschaftlichen Kauf von Kornberg durch die Gebrüder Otto I., Ulrich II. und Friedrich I. im Jahre 1328 von Friedrich Kornberger, samt Wappen und Zugehör[4] erfolgte eben die Übernahme eines neuen Wappens, das mit der Schaufel, dem Spaten; dies könnte die Erklärung des abweichenden Geschlechterwappen der Kornberger Linie der Herren von Graben und deren Abstammungen in Niederösterreich, Tirol und den Niederlanden (aber nicht in Kärnten und Osttirol) zu dem Stammwappen mit dem Schrägbalken liefern.

Anmerkung:

  • Von seiner Mutter Gertraud von Graben (Gertravt Grabnerin) ist ihr Wappensiegel mit dem Schrägbalken aus dem Jahre 1331 erhalten.[5]

Wirken

Ulrich II, von Graben kam 1328 gemeinsam mit seinen Brüdern Otto und Friedrich I. in den Besitz der Herrschaft Kornberg und des Schlosses Kornberg, eines landesfürstlichen Lehens, welches sie Friedrich Chorenberger (Kornberger) mitsamt einem neuen Wappen[6] abkauften.[7] Kornberg wurde zum Stammsitz der Graben, und namensgebend für die steirische Linie, die Kornberger Linie. Außerdem kauften die Brüder Graben die Dörfer Edelsbach und Krottendorf sowie den Gutshof zu Wetzelsdorf. Die Nachkommen seines Bruders Friedrichs besaßen Herrschaft und Schloss Kornberg bis in das Jahre 1543, als dieser (steirische) Familienzweig mit Ritter Andrä von Graben im Mannesstamm versiegte.[8]

Im Jahre wird 1330 wurde ein Ulrich von Graben – es könnte sich hierbei um Ulrich II. von Graben handeln – als Herr des kleinen Gutes Graben bei Würmla beurkundet.[9] Sein Wappensiegel wird folgend erwähnt: Eine schräggerechte liegende Schaufel ohne Stiel, auf dem Helm zwei Büffelhörner.[10] Dieses, sein Wappen, stellt eine Kombination des krainischen Stammwappens mit dem Schrägbalken und den Büffelhörnern und des steirischen Wappens mit der Schaufel dar.

1332 verkaufte Eckel von Friedberg den Gebrüdern Ulrich II., Otto I. und Friedrich I. von Graben den Marchdienst auf 20 Huben zu Rassendorf, dem heutigen Ratschendorf.[11][12]

Ulrich von Graben wurde des Weiteren im Jahre 1343[13] (wohl bis 1358) als fürstlich freisischer Burggraf von Rothenfels (auch Wel(t)z genannt)[14], und im Jahre 1345 als wallseeischer Verwalter (Burggraf) auf Gleichenberg genannt.

Im Jahre 1354 verpfändete Herzog Albrecht Burg und Herrschaft Hohenwang [dem administrativen Zentrum des Gebietes der heutigen nordsteirischen Gemeinde Langenwang] an Ulrich von Graben, welcher sich darauf Burggraf von Hohenwang nannte. Nach seinem Tod im Jahre 1361 wurde das Gebiet wieder landesfürstlichen Burggrafen zur Verwaltung übergeben.

Des Weiteren war Ulrich von Graben im Besitz des krainischen Stammschlosses seiner Familie, des Schlosses Graben, nahe Novo mesto gelegen.[15]

Quellen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Johann Weichard Freiherr von Valvasor: Die Ehre dess Hertzogthums Crain: das ist, Wahre, gründliche, und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses Römisch-Keyserlichen herrlichen Erblandes. Laybach (Ljubljana) 1689, S. 206
  2. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 92
  3. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 57
  4. Mahlerische Streifzüge in den Umgebungen der Hauptstadt Grätz. Von Joseph August Kumar (S. 285)
  5. Beitraege zur Siegelkunde des mittelalters: Erster Theil, S. 241, von Eduard Melly
  6. Mahlerische Streifzüge in den Umgebungen der Hauptstadt Grätz. Von Joseph August Kumar (S. 285)
  7. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 58
  8. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, Seiten 78–81 sowie auf der Seite 93
  9. Google: Topographie von Niederösterreich: in welcher alle Städte, Märkte ..., Band 1. Von Friedrich Wilhelm Weiskern
  10. Google: Die Wappen des Adels in Niederösterreich, Band 26, Teil 1. Seite 132. Von Johann Evang Kirnbauer von Erzstätt
  11. Google Buchsuche: Carl Schmutz: Historisch-topographisches Lexikon von Steiermark. A - G, Band 1. S. 420
  12. Gemeinde Deutsch Goritz. Alte ungültige Gemeindewappen
  13. Im Jahre 1343 wurde Ulrich II. in einer Urkunde des Wulfing von Weltz als Freisinger Burggraf von Weltz (auch Rothenfels) genannt. Adalbert Sikora: Die Herren vom Graben in Zeitschrift des historischen Vereines für Steiermark. 51. Jahrgang, Graz 1960, S. 62
  14. Burg Rothenfels (Memento des Originals vom 1. Mai 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rothenfels.at
  15. Johann Weichard Freiherr von Valvasor: Die Ehre dess Hertzogthums Crain: das ist, Wahre, gründliche, und recht eigendliche Belegen- und Beschaffenheit dieses Römisch-Keyserlichen herrlichen Erblandes. Laybach (Ljubljana) 1689