Ulrich Preu

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Ulrich Preu, genannt Schlaginhaufen (bl. um 1525) war der erste evangelische Pfarrer in Worms.

Ulrich Preu nahm zunächst eine Stelle als Kanoniker am St. Andreasstift in Worms ein. Dort war er mit der Aufgabe betraut, in der zu dem Stift gehörenden Pfarrkirche St. Magnus die Funktion des Plebans (Gemeindepfarrers) auszuüben. Er studierte, wohl ab 1521[1], Theologie an der Universität Wittenberg bei Martin Luther, von wo er 1523 nach Worms zurückkehrte.[2]

Ulrich Preu vertrat in Worms die lutherische Lehre, unterstützt vom Kantor des St. Andreasstifts, Nicolaus Maurus.[3] Ulrich Preu vertrat die lutherische Lehre nicht nur gegen die hergebrachte römisch-katholische Theologie, sondern auch gegen die in Worms damals starke Täuferbewegung.[4] Zu Weihnachten 1524 traute er den Priester Nicolaus Karben, Pfarrer in Ober-Erlenbach, in St. Magnus[5] und heiratete auch wohl selbst.[6]

Auf Druck des altgläubigen pfälzischen Kurfürsten Ludwig V. musste der Wormser Stadtrat Ulrich Preu 1527 aus der Stadt ausweisen.[7]

Literatur

  • Otto Kammer: Die Anfänge der Reformation und des Evangelischen Gottesdienstes in Worms. Altertumsverein Worms, Worms 1983.
  • Jürgen Keddigkeit und Aquilante de Filippo: Worms, St. Andreas. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 5: T–Z. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2019. ISBN 978-3-927754-86-7, S. 662–712.
  • Frank Konersmann: Kirchenregiment, reformatorische Bewegung und Konfessionsbildung in der Bischofs- und Reichsstadt Worms (1480–1619). In: Gerold Bönnen (Hg.): Geschichte der Stadt Worms. Theiss, Stuttgart 2005. ISBN 3-8062-1679-7, S. 262–290.

Einzelnachweise

  1. Vgl.: Keddigkeit und de Filippo, S. 667.
  2. Konsermann, S. 280.
  3. Irene Spille und Otto Böcher: Baugeschichte und Baudenkmäler. In: Gerold Bönnen (Hg.): Geschichte der Stadt Worms. Theiss, Stuttgart 2005. ISBN 3-8062-1679-7, S. 735–792 (737f).
  4. Konsermann, S. 281.
  5. Kammer, S. 20; Keddigkeit und de Filippo, S. 667.
  6. Kammer, S. 20.
  7. Konsermann, S. 282.