Ungleicher Tausch

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Der ungleiche Tausch ist ein Begriff aus der Dependenztheorie und verwandten Weltsystemtheorie, der ein Ungleichgewicht im Warenaustausch zwischen den periphere Regionen und den Kernregionen beschreibt (die in der Modernisierungstheorie Entwicklungsländern und Industrieländern entsprechen). Die internationale Arbeitsteilung führt demnach zu einem ungleichen Warenaustauschverhältnis zu Lasten der Dritten Welt. Durch die auf Rohstoffe konzentrierte Exportstruktur sind die peripheren Regionen in ein internationales System eingebunden, dessen Struktur durch eine Abhängigkeit von den industriellen Zentren gekennzeichnet sei. Produkte mit hohem Wissens- und Maschinenaufwand aus den hoch entwickelten Kernregionen erbringen höhere Preise (und Löhne) als die exportorientierte Ausfuhr von Rohstoffen und einfacheren Massenwaren (z. B. Bekleidung, Elektronische Geräte) aus den (semi)peripheren Regionen.

Etymologie

Die Bezeichnung Ungleicher Tausch hat ihren Ursprung in der Weltsystem-Theorie. In der ursprünglichen Bedeutung ist die Aneignung von in der Peripherie produziertem Mehrwert durch das Zentrum gemeint. Ausschlaggebende Aspekte dieser Aneignung sind die unterschiedlichen Stärken der Nationalstaaten und die unterschiedlichen politischen Interventionsmachten.

Ursachen

Ursachen für den ungleichen Tausch sind der unterschiedliche Einfluss der Nationalstaaten, das niedrige Bildungsniveau und die geringe Industrialisierung, sowie Rückstände in der Mechanisierung bzw. Technisierung in den Entwicklungsländern.

Eine weitere Ursache für den ungleichen Tausch ist das kapitalistische Wirtschaftssystem, das nach Max Weber mit „dem Streben nach Gewinn und immer erneutem Gewinn im kapitalistischen Einzelbetrieb mit dem Kapitalismus identisch“ ist. Der Wettbewerbskampf, der Kampf um materiellen Status und das Anstreben einer ständigen wachsenden Wirtschaft, um in jeglicher Weise Profit daraus zu erlangen, führt zu einem ungleichen Austauschverhältnis zwischen den verschiedenen Ländern.

Weblinks

Literatur