Union Internationale de Spéléologie
Die Union Internationale de Spéléologie (deutsch Internationale Union für Speläologie) ist eine 1965 gegründete Nichtregierungsorganisation, deren Ziel es ist, die Zusammenarbeit zwischen sowohl akademischen als auch technischen Speläologen zu fördern. Sie gilt als der unumstrittene internationale Dachverband aller Karst- und Höhlenforscher.
Geschichte
Nachdem die Speläologie Anfang des 20. Jahrhunderts immer mehr als interdisziplinäre Naturwissenschaft anerkannt wurde, wuchs das Bedürfnis der Forscher, sich untereinander auszutauschen. Ab 1953 gab es regelmäßig internationale Fachkongresse, so auch 1965 in Postojna. Auf diesem schlug eine Initiative mehrerer Speläologen vor, einen internationalen Verband zu gründen, der die Wissenschaftler der ganzen Welt vereinen und ihre Aktivitäten koordinieren solle. Am 16. September 1965 wurde daraufhin während der Schlusszeremonie der Konferenz die UIS mit Sitz in Postojna[1] gegründet. Die Delegierten des Kongresses wurden somit zu den Gründungsmitgliedern der Union. Die Organisation und ihre Statuten wurden vom nachfolgenden Kongress in Stuttgart 1969 bestätigt.[2]
Seit 1978 existiert mit dem International Journal of Speleology eine offizielle Wissenschaftliche Fachzeitschrift, deren Artikel vor der Veröffentlichung durch Peer-Review geprüft werden. Das Journal, das bereits ab 1964 von Forschern in den Niederlanden herausgebracht worden war, durchlief in den letzten Jahrzehnten mehrmals Restrukturierungen.[3] Bis 2010 fungierte die italienische Speläologiegesellschaft als Eigentümer und Herausgeber.[4]
Struktur
Im engeren Sinn besteht der Verein aus einem Präsidenten, zwei Vizepräsidenten, einem Generalsekretär und acht Hilfssekretären. Jede Person muss aus einem anderen Land stammen. Diese Funktionäre werden von der Generalversammlung jeweils während des vierjährlichen Internationalen Speläologischen Kongresses gewählt.
Die stimmberechtigten Mitglieder der Generalversammlung werden von nationalen Höhlenvereinen entsendet. Die Arbeit der UIS findet in erster Linie in diversen Kommissionen und Arbeitsgruppen statt.[2]
Außerhalb der regulären Statuten gibt es die Möglichkeit der Ehrenpräsidentschaft. Bislang gab es mit Bernard Gèze (1977–1997 [† 1996]), Hubert Trimmel (1993- [† 2013]), Paolo Forti (seit 1997) und Andrew Eavis (seit 2013) vier Ehrenpräsidenten.
Im deutschsprachigen Raum sind der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher, der Verband Österreichischer Höhlenforscher sowie die Schweizerische Gesellschaft für Höhlenforschung Mitglieder der UIS. Sie vertreten alle Forscher Deutschlands bzw. Österreichs, da die UIS nur eine/n Delegierte/n pro Staat zulässt. Existieren mehrere Mitgliedsorganisationen in einem Land, so müssen sie sich auf einen Delegierten einigen.[5]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.uis-speleo.org/index.php?option=com_content&view=article&id=62&Itemid=376
- ↑ a b José Ayrton Labegalini: What is the UIS? (Nicht mehr online verfügbar.) Union Internationale de Spéléologie, Juni 2010, archiviert vom Original am 9. Januar 2014; abgerufen am 9. Januar 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ IJS - History. (Nicht mehr online verfügbar.) International Journal of Speleology, archiviert vom Original am 11. Dezember 2013; abgerufen am 9. Januar 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ IJS - Home Page. (Nicht mehr online verfügbar.) International Journal of Speleology, archiviert vom Original am 11. Dezember 2013; abgerufen am 9. Januar 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ UIS Delegates and Deputies. (Nicht mehr online verfügbar.) Union Internationale de Spéléologie, archiviert vom Original am 9. Januar 2014; abgerufen am 9. Januar 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.