Union der festen Hand

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Union der festen Hand ist ein 1931 erschienener dokumentarischer Roman des deutschen Publizisten und Schriftstellers Erik Reger. Noch im Erscheinungsjahr erhielt der Autor für den Roman (ebenso wie Ödön von Horváth für seine Dichtungen) den Kleist-Preis.

Literarischer Hintergrund

Union der festen Hand wird gemeinhin der Neuen Sachlichkeit zugeordnet und ideengeschichtlich auf deren Konzept der Gebrauchsliteratur zurückgeführt.[1] So verwertet Reger für den Roman viele seiner (kultur-)politischen Artikel und Aufsätze, die zuvor in unterschiedlichen Tageszeitungen (u. A. General-Anzeiger für Dortmund, Frankfurter Zeitung, Vossische Zeitung, Weltbühne) erschienen waren.

Inhalt

Der Roman schildert in fünf Büchern die politische, wirtschaftliche und kulturelle Geschichte des Ruhrgebietes vom Jahr 1918 bis zum Jahr 1929. Er konzentriert sich vor allem auf die einflussreichen Unternehmer der dort ansässigen Schwerindustrie, die sich im dritten Buch des Romans zur titelgebenden "Union der festen Hand" zusammenschließen. Darüber hinaus präsentiert der Roman einen "sozialen Querschnitt" des Ruhrgebiets, der die Arbeits- und Lebensverhältnisse des Proletariats und der Angestelltenschaft dokumentiert.

Rezeption

1931 erhielt Union der festen Hand zwar den Kleist-Preis,[2] einen bedeutenden Literaturpreis der Weimarer Republik, allerdings erlangte der Roman nie eine breite Leserschicht, auch wenn die sozialistische Presse ihn für die bevölkerungsreiche Arbeiterschaft besprach. Die negative Darstellung der Gewerkschaftsvertreter und der Betriebsräte führte allerdings zu einer negativen Aufnahme des Romans im sozialistischen Milieu.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gewann der Roman für eine kurze Zeit sowohl im Westsektor als auch in der sowjetischen Besatzungszone an Bedeutung, da er sich zur Fehleranalyse der Weimarer Republik zu eignen schien. Der sowjetische kontrollierte Aufbau-Verlag verlegte zunächst das Werk, später verwarf die Germanistik in der DDR den Roman als liberale Ideologie.[3]

Obwohl Union der festen Hand als Erik Regers meist rezeptiertes Werk gilt, ist es heute der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt und auch in der germanistischen Literaturwissenschaft wenig besprochen.

Einzelnachweise

  1. Sabina Becker: Die literarische Moderne der zwanziger Jahre. Theorie und Ästhetik der Neuen Sachlichkeit.
  2. Die Pflicht zu schweigen DER SPIEGEL 5/1948
  3. Die Pflicht zu schweigen. Abgerufen am 21. Februar 2022.