Unsichtbare Gegner (1933)

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Film
Originaltitel Unsichtbare Gegner
Produktionsland Österreich
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1933
Länge 85, 87 Minuten
Stab
Regie Rudolf Katscher
Drehbuch Philipp Lothar Mayring
Heinrich Oberländer
Reinhart Steinbicker
nach einer Idee von Ludwig von Wohl
Produktion Sam Spiegel
Musik Rudolf Schwarz
Kamera Eugen Schüfftan
Georg Bruckbauer
Schnitt Rudolf Schaad
Besetzung

Unsichtbare Gegner ist ein österreichischer Agenten- und Kriminalfilm aus dem Jahr 1933 des aus Hitler-Deutschland geflohenen Drehbuchautors Rudolf Katscher. In den Hauptrollen: Gerda Maurus, Paul Hartmann sowie die beiden Exilanten Oskar Homolka und Peter Lorre als Ganoven-Duo.

Handlung

Der Generaldirektor der Amazonas-Oil Company, einer südamerikanischen Ölförderungsfirma, Señor Delmonte, plant die von ihm geleitete Gesellschaft schnellstmöglich zu verkaufen, da er herausgefunden hat, dass die bislang kräftig sprudelnden Quellen demnächst versiegen werden. Um die Bedeutung der Firma herauszustellen, bedient er sich eines alten, geologischen Gutachtens des Ingenieurs Peter Ugron, das dieser noch zu Zeiten angefertigt hatte, als das Öl in Strömen an die Erdoberfläche sprudelte. Als Ugron von Delmontes geplantem Schurkenstück erfährt, reist er sofort nach Südamerika, um einen anstehenden Deal zu verhindern. Vor Ort angekommen, muss der deutsche Ehrenmann erfahren, dass Delmonte zu Vertragsverhandlungen bereits nach Europa abgereist sei. Zwei sehr unterschiedliche Seiten zeigen an Delmontes Ölgeschäft großes Interesse. Da ist einmal der Brite Sir Thomas, der einem internationalen Konzern vorsteht, und die versiegenden Ölfelder zu erwerben versucht. Ihm gegenüber steht ein von einem gewissen Santos geführtes Verbrecherkonsortium, das lediglich daran interessiert ist, Delmonte den ausgezahlten Verkaufspreis abzuluchsen. Die Agenten Pless und Godfrey sollen für Santos die Drecksarbeit erledigen.

Als Firmenchef Delmonte das Schiff nach Europa besteigt, heften sich die beiden Dunkelmänner an dessen Spuren. Ebenfalls an Bord befindet sich die gleichfalls für Santos arbeitende Sybil Herford, eine ehemalige Tänzerin. Peter Ugron kann im letzten Moment noch an Bord kommen. Da Santos verhindern will, dass Señor Delmonte in direkten Kontakt mit Sir Thomas gerät, lassen ihn die beiden Schurken Pless und Godfrey kurzerhand an Bord verschwinden. Auch Ugron, der die Pläne von Santos durchkreuzen könnte, soll ausgeschaltet werden. Doch dies erweist sich als recht schwierig, denn Sybil verliebt sich während der Schiffspassage in den stattlichen Deutschen und wird zu seinem Verbündeten. In Europa angekommen, rät sie ihren beiden Gangster-Kumpanen, Ugron bei der Polizei anzuzeigen und ihn verhaften zu lassen, damit dieser somit aus dem Verkehr gezogen wird. In Wahrheit aber will die Frau ihre Liebe Ugron lediglich sicher vor dem Zugriff von Santos, Pless und Godfrey wissen. Doch die Dinge kommen ganz anders: Der in Delmontes Maske auftretende Godfrey wird beim Vertragsabschluss enttarnt und nimmt sich auf der Flucht in einem automatisch schließenden Banktresor selbst gefangen. Auch Santos und Pless werden dingfest gemacht. Ugron und seine Sybil können nun ein unbeschwertes Leben beginnen.

Produktionsnotizen

Unsichtbare Gegner, auch bekannt unter dem Zweittitel Öl ins Feuer, entstand im Frühling 1933 im Tobis-Sascha-Atelier in Wien-Sievering, passierte am 22. Juni desselben Jahres die Filmzensur und wurde, trotz starker jüdischer Beteiligung, am 18. September 1933 in Berlin uraufgeführt. Die österreichische Premiere fand am 24. November 1933 in Wien statt.

Sam Spiegel hatte die Produktionsleitung, Erwin Scharf entwarf die Filmbauten. Für den Ton sorgte Alfred Norkus, Franz Hoffermann war Aufnahmeleiter.

Die aus dem nationalsozialistischen Deutschland soeben nach Wien geflohenen Darsteller Homolka, Lorre, Leonard Steckel, Jaro Fürth und Jack Mylong-Münz sowie Kameramann Eugen Schüfftan und Filmarchitekt Scharf fanden hierbei ihre erste Beschäftigung im Exil.

Die 18-jährige Maria Holst gab in Unsichtbare Gegner ihr Filmdebüt.

Unter der Regie von Katscher und Henri Decoin wurde auch eine französischsprachige Version mit dem Titel Les réquins du pétrole angefertigt. Peter Lorre und Raoul Aslan spielten ihre Rollen auch in dieser Fassung.

Kritiken

Paimann’s Filmlisten resümiert: „Ohne haltbare Voraussetzungen, aber psychologisch sorgfältig unterbaut, entschädigt das Sujet für oft mangelnde Wahrscheinlichkeit durch packende Details und szenisch dankbare Situationen. Die Regie arbeitet die Charaktere scharf heraus, führt das Ensemble zu eindrucksvollen, überzeugenden Leistungen.“[1]

Auf film.at heißt es: „Ein düsterer Noir-Krimi, dessen fulminantes Finale ganz dem denkwürdigen Schurkengespann Oskar Homolka und Peter Lorre gehört.“[2]

Weblinks

Einzelnachweise