Unterhausen (Weilheim in Oberbayern)

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Unterhausen
Koordinaten: 47° 51′ 40″ N, 11° 9′ 10″ O
Höhe: 553 m ü. NHN
Einwohner: 736 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1978
Postleitzahl: 82362
Vorwahl: 0881

Unterhausen ist eine ehemalige Gemeinde und heute ein Gemeindeteil der Kreisstadt Weilheim in Oberbayern des Landkreises Weilheim-Schongau. Das Pfarrdorf liegt knapp 2,5 Kilometer nordnordöstlich der Weilheimer Altstadt und knapp 1,5 Kilometer südlich von Wielenbach.

Geographie

Unterhausen liegt am nordwestlichen Ende des Eberfinger Drumlinfeldes zwischen der Ammer im Westen und der Bundesstraße 2 im Osten.

Geschichte

Die älteste bekannte Erwähnung Unterhausens stammt aus dem Jahr 1150, als „Wolf von Hausen [Hausen = Unterhausen], Berthold von Hausen und Leutold [Luitold] von Hausen als Lehens- und Dienstmannen der Grafen von Andechs“ genannt werden.[2] Das Präfix „Unter-“ zum älteren Bestandteil „Hausen“ des Ortsnamens ergab sich erst später aus Sicht der Stadt Weilheim.[3]

Zwischen 1350 und 1400 wurde in Unterhausen die Kirche zu Unserer Lieben Frau erbaut. Durch das Engagement der Edlen von Schondorf erhielt das Dorf einen eigenen Pfarrer.[2]

Während des Dreißigjährigen Krieges starben zwischen 1632 und 1634 insgesamt 38 Unterhauser an der Pest.[2]

Mit dem Ersten Gemeindeedikt entstand 1808 die politische Gemeinde, zu der neben dem Pfarrdorf selbst auch die Einöde Dietlhofen gehörte. Die Gemeinde gehörte zum Landgericht Weilheim.[2]

In den 1960er- und 1970er-Jahre wurde die Infrastruktur der Gemeinde erneuert: es entstanden das Gemeindehaus (1966), ein neues Feuerwehrhaus (1968) und der Kindergarten (1974).[2] Außerdem gründeten 24 Unterhauser 1966 den Sportverein Unterhausen.[4] Im Jahr 1988 wurde das Vereinsheim eingeweiht.[2]

Im Zuge der Gebietsreform wurde am 1. Januar 1978 die gesamte Gemeinde nach Weilheim eingemeindet.[5]

Einwohnerentwicklung

Dorf Gemeinde
Jahr Einwohner Gebäude
(ab 1885 nur Wohngebäude)
Einwohner Gebäude
(ab 1885 nur Wohngebäude)
1825[6] 112 22
1864[7] 108 43, 1 Kirche 120 45
1871[8] 147 49 153 51
1885[9] 168 32 181 34
1900[10] 156 31 165 33
1925[11] 216 36 233 38
1950[12] 368 57 400 59
1970[13] 576 593
1987[1] 736 191 7441 1931
1 Werte der ehemaligen Gemeindeteile summiert

Religion

Die römisch-katholische Pfarrei Mariä Heimsuchung gelangte in den 2010er-Jahren zur Pfarreiengemeinschaft Weilheim. Die Pfarrkirche war lange Zeit ein Wallfahrtsort.

1871 waren 99,3 % der Einwohner der Gemeinde römisch-katholisch, der Rest protestantisch.[8] Daran änderte sich bis mindestens 1925 wenig (1885: 95,0 %; 1900: 93,9 %; 1925: 97,4 %).[8][9][10][11]

Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Bildung

Unterhausen gehört zum Schulsprengel Wielenbach.[14]

Verkehr

An Unterhausen vorbei verläuft in Nord-Süd-Richtung die Bundesstraße 2.

Unterhausen ist durch drei Bushaltestellen (Martin-Raith-Str., Dorfstraße, Ringstraße) an das Netz des Regionalverkehrs Oberbayern angeschlossen. Es halten die Linien 9600 (Weilheim–Wielenbach–WilzhofenTutzing), 9650 (Weilheim–RaistingDießen und zurück) und 9653 (Weilheim–Wielenbach–Wilzhofen–PählHerrsching).

Weblinks

Commons: Unterhausen (Weilheim in Oberbayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 161 (Digitalisat).
  2. a b c d e f Chronik Unterhausen. In: weilheim.de. Abgerufen am 23. Januar 2020.
  3. Michaela Hiebler nach Andreas Schmidtner: Unterhausen. In: grundschule-wielenbach.de. Abgerufen am 23. Januar 2020.
  4. SVU Vereinsgeschichte. In: sv-unterhausen.de. Abgerufen am 23. Januar 2020.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 595.
  6. Adolph von Schaden: Topographisch-statistisches Handbuch für den Isarkreis im Königreich Baiern. 1825, S. 505 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  7. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 334, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  8. a b c Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 378, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  9. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 360 (Digitalisat).
  10. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 359 (Digitalisat).
  11. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 372 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 349 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 64 (Digitalisat).
  14. Schulsprengel Grundschulen und Mittelschulen in Bayern. In: km.bayern.de. Abgerufen am 23. Januar 2020.