Uralisches Phonetisches Alphabet

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Das Uralische Phonetische Alphabet (UPA, englisch Uralic Phonetic Alphabet, finnisch Suomalais-ugrilainen tarkekirjoitus), früher auch Finnougrisches phonetisches Alphabet (FUPA), ist eine Erweiterung des lateinischen Alphabets zur phonetischen Transkription gesprochener Sprachen, das auf einem 1901 von dem finnischen Linguisten und späteren Politiker Eemil Nestor Setälä veröffentlichten Vorschlag[1] beruht.[2] Es wird in Arbeiten des beginnenden 20. Jahrhunderts (vor der allgemeinen Verbreitung des IPA), aber in der Tradition dieser Arbeiten auch heute noch in der Uralistik verwendet. Anders als das IPA ist es nicht standardisiert, sodass sich bei einzelnen Autoren Varianten oder zusätzliche Buchstaben finden können.

Das Alphabet verwendet neben den Buchstaben des lateinischen Alphabets auch griechische und kyrillische Buchstaben sowie hochgestellte Buchstaben in eigener Bedeutung. Weitere Zeichen sind überwiegend dadurch gebildet, dass vorhandene Lettern des Bleisatzes um 90° oder 180° gedreht angewendet werden, oder dass sie teilweise abgeschliffen werden, sodass im Druck nur ein Teil des ursprünglichen Buchstabens erscheint. Dadurch konnte ein großer Zeichenvorrat ohne die Gestaltung spezieller (und damit teurer) Bleisatz-Schriftsätze erreicht werden.

Im Jahr 2002 wurden die für UPA und seine Varianten benötigten Zeichen in Unicode aufgenommen.[3] Sie finden sich überwiegend im Block Phonetische Erweiterungen.

Literatur

  • Lauri Posti, Terho Itkonen: FU-transkription yksinkertaistaminen. Az FU-átírás egyszerüsítése. Zur Vereinfachung der FU-Transkription. On simplifying of the FU-transcription. Castrenianumin toimitteita, 7. Universität Helsinki, 1973. Skriptfehler: Das Modul gab einen nil-Wert zurück. Es wird angenommen, dass eine Tabelle zum Export zurückgegeben wird. ISBN 951-45-0282-5.
  • Antti Sovijärvi, Reino Peltola: Suomalais-ugrilainen tarkekirjoitus. Publicationes instituti phonetici universitatis Helsingiensis, Helsinki 1970. Auszug online (finnisch, PDF, 5,3 MB, abgerufen 1. Juni 2013) mit einer Beschreibung des UPA. – Marc Eric Mitzscherling (Bearb.): Auszug (Tabelle Seite 12–13) mit deutscher Übersetzung, Greifswald 2022. academia.edu, abgerufen am 30. Juni 2022.

Einzelnachweise

  1. Über die transskription der finnisch-ugrischen sprachen. In: Finnisch-Ugrische Forschungen. Band 1, 1901, S. 36 (Wikisource).
  2. Uralic Phonetic Alphabet. Institute for the Languages of Finland, 15. November 2009, archiviert vom Original am 28. Juli 2014; abgerufen am 1. Juni 2013 (englisch).
  3. National Bodies of Finland, Ireland, Norway: Uralic Phonetic Alphabet characters for the UCS. (PDF; 1,4 MB) ISO/IEC JTC1/SC2/WG2, Document N2419, 20. März 2002, abgerufen am 1. Juni 2013 (englisch, die hier vorgeschlagenen Zeichen wurden letztendlich auf anderen Codepositionen in Unicode aufgenommen.).