Urschenbeck (Adelsgeschlecht)

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Wappen der Ursenbeck (Urschenbeck)

Die Urschenbeck (auch Ursenbeck, Ursenpeck, Ursenbecken) ist ein im Mannesstamm erloschenes, aus Bayern stammendes Adelsgeschlecht (Uradel) aus dem Stammhaus Ursenbach, dass 1450 in der Steiermark und später auch in Österreich ansässig war; 1606 wurden sie Freiherren sowie 1632 in den Grafenstand erhoben und gehören laut Johann Siebmachers Wappenbuch zum Niederösterreichischen Landständischen Adel.[1]

Geschichte

Die Ritter Friedrich und Philipp Ursenpeck besuchten 1165 das Turnier zu Zürich. Vor 1450 waren Mitglieder dieser Familie in der Steiermark begütert. 1470 waren Ludwig, Hansen und Peter Urschenbeck an einer Verschwörung gegen Kaiser Friedrich III. beteiligt. Die Ursenbeck besaßen in der Steiermark einige Gülten zu Judenburg und Edling (bei Trofaiach), welches Jörg Bernhard Urschenbeck am 7. Dezember 1586 von Christoph von Galler (Adelsgeschlecht) kaufte.

Die Urschenbeck waren Erb-Stabelmeister in Steiermark, dieses Amt hat 1579 Christoph Urschenbeck von Erzherzog Karl II. von Österreich erhalten. 1618 kaufte Jörg Christoph Freiherr Urschenbeck von Karl Freiherrn von Stadl die Herrschaft Riegersburg und verkaufte diese 1637 an Jörg Seyfried Wechsler. Christoph David Graf von Urschenbeck war der letzte seines Stammes, er wurde am 15. September 1632 in den Grafenstand erhoben. Franz Christoph Graf von Massini, der Enkel dieses Grafen Christoph David nannte sich mit kaiserlicher Zustimmung ab 1698 von Urschenbeck und Massini. 1735 wurde Joseph von Urschenbeck und Massini Erbstäblmeister in Steiermark, 1790 starb auch diese Linie aus.

Persönlichkeiten

Wappen

I. Stammwappen nach Siebmacher, NÖ-Adel

Blasonierung: Das I. Stammwappen nach Siebmacher, NÖ-Adel zeigt im Schilde und auf dem Helm ein achtspeichiges Rad.[1]

II. Wappen (1441) nach Siebmacher, NÖ-Adel

Das II. Wappen von 1441 zeigt sich Schwarzgold geteilt[1] [bzw. ist von Schwarz und Gold quer geteilt und gilt als "Stammwappen" gemäß der Blasonierung nach Von Medings: Nachrichten von adelichen Wapen], der Helm mit schwarzgelber Decke trägt zwischen zwei schwarzgelben mit gewechselten Farben geteilten Büffelshörnern ein achtspeichiges Rad.[1]

III. Wappen nach Siebmacher, NÖ-Adel

Das III. Wappen zeigt sich im Schild gespalten, rechts das Stammwappen wie vorhin bei II., links in Rot zwei schräggekreuzte silberne Lilienzepter mit gelben Lilien (PFaffendorf); der Schild wird mit zwei gekrönten Helmen verziert, der rechte mit schwarz-gelber Decke trägt zwischen einem schwarz-gelb geteilten offenen Adlersflug zwei schwarz-gelbe geteilte Büffelshörner und zwischen denselben ein schwarz-gelben geteiltes achtspeichiges Rad, der linke Helm mit rot-silberner Decke trägt drei aufeinandergesetzte rote mit je zwei schräggekreuzten silbernen Zeptern mit gelben Lilien belegte Herzogshüte mit Hermelinsstuplen; über dem obersten ragt die mit sechs Straußenfedern rot, rot, silber, silber, rot, rot besteckte Spitze eines roten heidnischen Hutes hervor.[1]

IV. Wappen (1561) nach Siebmacher, NÖ-Adel

Das IV. Wappen von 1561 zeigt sich im Schild geviert; 1 und 4 Stammwappen wie bei II, 2 und 3 Pfaffendorf wie bei III. Zwei gekrönte Helme wie vorhin, aber den Flug schwarz-gelb und die Hörner gelb-schwarz, je mit gewechselten Farben geteilt und der Reif des Rades schwarz-gelb geviert, die Felge des Rades aber ganz gelb.[1]

V. Wappen nach Siebmacher, NÖ-Adel

Das V. Wappen aus dem Wappenbuch Hertzenkrafft zeigt sich im Schild wie bei IV., aber ohne Hörner auf dem ersten Helm.[1]

VI. Wappen (1632 und 1650) nach Siebmacher, NÖ-Adel

Das VI. Wappen des Siebmachers ist von 1632 und 1650 und zeigt das Stammwappen wie bei II., fünf Helme, gekrönt, und mit schwarz-gelben Decken, wobei der rechte einen mit den geschrägten Lilienzepter belegten schwarz-gelben Adlersflügel trägt und der zweite das gelb-schwarze gevierte Rad mit schwarzer Felge, sowie der mittlere die drei Hüte wie vorhin zeigt, jedoch der oberste mit sieben abwechselnd rot und silbernen Straußenfedern besteckt, der vierte Helm trägt zwei gelb-schwarz mit gewechselten Farben geteilte Büffelshörner und der linke einen den geschrägten Zeptern belegten gelb-schwarzen Adlersflügel.[1]

Alternative Blasonierung der beschriebenen Wappen nach Christian von Meding

Wappen nach von Meding: Geviertes Schild, im ersten und vierten Feld ist das Stammwappen. Im zweiten und dritten roten Felde liegen im Andreaskreuz zwei silberne Lilienzepter (dies war das Wappen der Pfaffendorf). Zwei gekrönte Helme: auf dem zur rechten stehen, zwischen zwei von schwarz und Gold übereck geteilten Adlersflügeln, zwei von Gold und schwarz gleichfalls übereck geteilte Büffelshörner, und wiederum zwischen diesen schwebt ein Rad. Auf dem Helm zur linke stehen drei breite, rote Mützen mit silbernem Überschlag, eine auf die andere gesetzt. Sie sind den Fürstenhüten nicht unähnlich. Oben auf den Mützen sind drei (bis fünf) silberne und rote Straußenfedern.[2] Helmdecken rechts golden und schwarz, links silbern und rot.

Literatur

  • Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal Lexicon ..., 51. Band, Halle und Leipzig 1747, S. 516ff Digitalisat
  • Carl Schmutz: Historisch-topographisches Lexicon von Steyermark. Band 4, Graz 1823, S. 128, 245f. eingeschränkte Vorschau
  • Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon oder Handbuch über die historischen, genealogischen... Band 2, Ilmenau 1826, S. 628. eingeschränkte Vorschau
  • Christian Friedrich August von Meding: Nachrichten von adelichen Wapen. Band 3, Weißenfels, Leipzig 1791, S. 693ff
  • Johann Baptist Witting: Der Niederösterreichische Landständische Adel. Tafeln, S–Z. In: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. Band 4. Bauer und Raspe, Nürnberg 1918, S. 450: Tafel 117, S. 241: Tafel 210212.
  • Johann Baptist Witting: Der Niederösterreichische Landständische Adel. Text, S–Z. In: J. Siebmacher's grosses und allgemeines Wappenbuch. Band 4. Bauer und Raspe, Nürnberg 1918, S. 445–446.

Weblinks

Commons: Ursenbeck family – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h S-Z ,Text - GDZ. Abgerufen am 4. März 2019.
  2. Details dazu in Christian Friedrich August von Meding: Nachrichten von adelichen Wapen, Band 3, S. 694ff