Ursula Koch (Archäologin)

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Ursula Koch (* 20. September 1938 in Küstrin) ist eine deutsche Prähistorikerin und vormalige Kuratorin der Forschungsstelle „Frühgeschichte“ am Curt-Engelhorn-Zentrum in Mannheim.

Leben und Wirken

Ursula Koch studierte an den Universitäten in Hamburg, München und Marburg Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Ägyptologie. 1965 wurde sie in München bei Joachim Werner mit einer Arbeit zum Thema Die Grabfunde der Merowingerzeit aus dem Donautal um Regensburg promoviert. In den folgenden Jahren widmete sich Koch, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, der Erforschung von sechs fränkischen und alamannisch-fränkischen Gräberfeldern in Bayern und Baden-Württemberg.

Museum Weltkulturen D5 in Mannheim

Ende 1995 wurde sie für die Vorbereitung der großen Ausstellung Die Franken – Wegbereiter Europas Mitarbeiterin der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim. Für die Ausstellung „Gold der Barbarenfürsten“, die in Mannheim und Paris gezeigt wurde, erarbeitete sie das Konzept. Seit Januar 2004 ist Ursula Koch wissenschaftliche Kuratorin der Forschungsstelle „Frühgeschichte“ am Curt-Engelhorn-Zentrum.[1] Die Krönung ihrer Lebensleistung ist im „Museum Weltkulturen D5“ als Abteilung „Merowingerzeit (480–751 n. Chr.)“ zu sehen, die sie aufgebaut hat und die seit 2015 geöffnet ist.[2]

1986 wurde Koch korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts, 1990 wurde ihr von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften der Ehrenpreis verliehen. Danach nahm sie mehrere Lehraufträge an den Universitäten Bayreuth, Bamberg und Wien wahr.

Koch ist mit dem Archäologen Robert Koch verheiratet, ihre Tochter, Julia Katharina Koch, ist ebenfalls Archäologin und arbeitete an der Universität Leipzig.

Schriften

  • Die Grabfunde der Merowingerzeit aus dem Donautal um Regensburg (= Germanische Denkmäler der Völkerwanderungszeit. Serie A, Band 10). de Gruyter, Berlin 1968.
  • Das Reihengräberfeld bei Schretzheim. Mann, Berlin 1977, ISBN 3-7861-1073-5.
  • Die fränkischen Gräberfelder von Bargen und Berghausen in Nordbaden (= Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg. Band 12). Theiss, Stuttgart 1982, ISBN 3-8062-0762-3.
  • Das fränkische Gräberfeld von Klepsau im Hohenlohekreis (= Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg. Band 38). Theiss, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-0852-2.
  • Das alamannisch-fränkische Gräberfeld bei Pleidelsheim (= Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg. Band 60). Theiss, Stuttgart 2001, ISBN 3-8062-1520-0.
  • Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Mainz-Hechtsheim. Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Landesarchäologie, Mainz 2011, ISBN 978-3-935970-15-0.
  • Mannheim-Wallstadt / Mannheim-Vogelstang. Das frühmittelalterliche Gräberfeld am Elkersberg. Verlag Bernhard Albert Greiner, Remshalden 2017, ISBN 978-3-86705-083-8.
  • Mannheim-Sandhofen. Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Geroldisheim(?). verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2018, ISBN 978-3-95505-084-9.
  • Mannheim-Feudenheim & Mannheim-Straßenheim. Die frühmittelalterlichen Gräber. Nünnerich-Asmus, Oppenheim 2021, ISBN 978-3-96176-174-6.

Ein vollständiges Publikationsverzeichnis findet sich in: Mannheimer Geschichtsblätter Band 16 (2008), S. 182.

Weiterhin gibt es ein Verzeichnis bei Regesta Imperii Opac: Publikationen von Ursula Koch abgerufen am 25. März 2018

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Forschungsstelle: Frühgeschichte auf der Website der Reiss-Engelhorn-Museen, abgerufen am 23. März 2021.
  2. Museum Weltkulturen in Mannheim – Mittelalter In: rem-mannheim.de, abgerufen am 25. März 2018