Ursula Preuhs
Ursula Preuhs (* 30. September 1931[1] in Hamburg) ist eine Hamburger Politikerin der SPD und ehemaliges Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.
Leben und Politik
Ursel Preuhs wuchs in sozialdemokratischem Umfeld zunächst im Arbeiterviertel Hamburg-Barmbek auf, später unter anderem in Jenfeld. Ihr Vater Paul Preuhs, gelernter Klempner, engagierter Sozialdemokrat, war von 1928 bis 1933 als Gewerkschaftssekretär tätig. Infolge der Machtergreifung verlor er seinen Posten. Er fand Arbeit als Klempner bei Blohm und Voss und stieg schließlich zum Werkmeister und Geschäftsführer der zugehörigen Flugzeugwerft in Wenzendorf auf.[2]
Ursel Preuhs wurde Krankenschwester, Verwaltungsassistentin und Personalratsvorsitzende und aktives Mitglied in der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) heute ver.di.
1953 trat sie in die SPD ein. Ihre politische Heimat war der Distrikt (Ortsverein) Mühlenkamp. Neben verschiedenen Funktionen gehörte sie dem Kreisvorstand Hamburg-Nord an. Von 1966 bis 1986 war sie für ihre Partei Mitglied der Bezirksversammlung Hamburg-Nord. 1973 wurde sie als Nachfolgerin des verstorbenen Willy Rieckhoff zur Vorsitzenden der Bezirksversammlung gewählt. Dieses Amt bekleidete sie als erste Frau Hamburgs.[3]
Sie war in der von 1986 bis 1997 Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft. Sie arbeitete für ihre Fraktion unter anderem im Ausschuss für Arbeit und Soziales, Haushaltsausschuss und Gesundheitsausschuss.
Von 2001 bis 2009 war sie Mitglied im Landesseniorenbeirat Hamburg und bis 2017 Vorsitzende des Bezirksseniorenrates Hamburg-Nord.[4]
Im November 2019 wurde Ursula Preuhs von ver.di für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Anerkennung
- 2011 Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes in Silber[1]
- 2011 Willy-Brandt-Medaille die höchste Auszeichnung der SPD für Mitglieder
Literatur
- Isabel Lenuck: Ich bin völlig unwichtig! Immer unterwegs für ein lebenswertes Leben – 50 Episoden von Ursel Preuhs, Verlag medhochzwei, Heidelberg 2020, ISBN 978-3-86216-630-5
Quellen und Weblinks
- Hinnerk Fock (Red.): Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg. 14. Wahlperiode. Hamburg 1992.
- Inge Grolle und Rita Bake: „Ich habe Jonglieren mit drei Bällen geübt.“ Frauen in der Hamburgischen Bürgerschaft von 1946 bis 1993. Verlag Dölling & Galitz, Hamburg 1995, S. 381, ISBN 3-930802-01-5 (im Auftrag der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg).
- Buchvorstellung „Ich bin völlig unwichtig“ von Ursel Preuhs
Einzelnachweise
- ↑ a b Ursula Preuhs wird am 30. September 2011 (ihrem 80. Geburtstag) die „Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes“ verliehen. Auszug aus der Ausgabe 2011/4 des Generationen-Magazins „Urbanes“ (urbanes.de). In: lsb-hamburg.de. Landesseniorenbeirat Hamburg, abgerufen am 11. November 2020.
- ↑ Isabel Lenuck: „Ich bin völlig unwichtig ! immer unterwegs für ein lebenswertes Leben“ (Ursel-Preuhs-Biografie). medhochzwei-Verlag GmbH Heidelberg 2020. ISBN 978-3-86216-630-5, S. 13ff
- ↑ „Im Norden ‚regiert‘ jetzt eine Frau“, in: Hamburger Abendblatt vom 9. Februar 1973, abgerufen am 21. Oktober 2018.
- ↑ Broschüre des Marienkrankenhauses (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive), S. 4
Personendaten | |
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NAME | Preuhs, Ursula |
ALTERNATIVNAMEN | Preuß, Ursel |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Politikerin (SPD) und MdHB |
GEBURTSDATUM | 30. September 1931 |
GEBURTSORT | Hamburg |