Urticaria pigmentosa

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Klassifikation nach ICD-10
Q82.2 Mastozytose (angeboren) – Urticaria pigmentosa
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Urticaria pigmentosa ist eine sehr seltene angeborene Erkrankung mit dem Hauptmerkmal einer Urticaria aufgrund einer Mastozytose der Haut.[1][2]

Synonyme sind: Nettleshipsche Krankheit; Nettleship-Syndrom; Mastozytose-Syndrom; kutane Mastozytose; Braunmensch; Mastzellenretikulose, Morbus Rywlin, generalisierte Mastozytose; englisch Maculopapular cutaneous mastocytosis

Rücken eines Kindes mit Urticaria pigmentosa

Die Namensbezeichnung bezieht sich auf den Autor der Erstbeschreibung aus dem Jahre 1869 durch Edward Nettleship.[3][4]

Die Erkrankung ist nicht zu verwechseln mit dem Nettleship-Falls-Syndrom, einem okulären Albinismus.

Verbreitung

Häufigkeit und der Vererbungsmodus sind nicht bekannt.[1]

Ursache

Der Erkrankung liegen Mutationen im KIT-Gen auf Chromosom 4 Genort q12 zugrunde.[5]

Einteilung

Folgende Unterteilungen ist gebräuchlich:

Systematisch:

  • Noduläre Form[6]
  • Plaqueförmige Form[7]
  • Typische Form[8]

Klinisch:[2]

  • Hämorrhagische Form (Urticaria pigmentosa haemorrhagica)
  • Exanthematische Form (Urticaria pigmentosa, exanthematische)
  • Bullöse Form (Urticaria pigmentosa bullosa)
  • Xanthelasmoide Form (Urticaria pigmentosa xanthelasmoidea)

Klinische Erscheinungen

Klinische Kriterien sind:[2]

  • Erstmanifestation häufig bereits in den ersten 2 Lebensjahren, dann wieder gehäuft zwischen dem 4. und 6. Lebensjahrzehnt
  • Lokalisation hauptsächlich am Rumpf
  • Flache graubraune Flecken mit Darier-Zeichen, häufig Dermographismus elevatus

Differentialdiagnose

Abzugrenzen ist eine systemische Form der Mastozytose; ferner ein Malignes Lymphom oder ein Dermatofibrom.

Therapie

Neben dem Vermeiden von Auslösern wie u. a. Nichtsteroidale Antiphlogistika, Acetylsalicylsäure, Kodein, Procain, Polymyxin B, mechanische Reizung oder abrupte Temperaturänderungen stehen kühlende oder Antihistaminika-enthaltende Gele sowie die PUVA zur Verfügung.[2]

Heilungsaussicht

Die Prognose ist günstig, die meisten Betroffenen haben eine normale Lebenserwartung. Bei Manifestation im Kindesalter kommt es in gut der Hälfte zu einer Spontanremission.[9]

Literatur

  • R. J. Vasani, S. V. Medhekar: Urticaria pigmentosa. In: Indian dermatology online journal, Band 6, Nr. 6, 2015 Nov-Dec, S. 464–465, doi:10.4103/2229-5178.169727, PMID 26752589, PMC 4693376 (freier Volltext).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Maculopapular cutaneous mastocytosis. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  2. a b c d Enzyklopädie Dermatologie
  3. E. Nettleship: Rare forms of urticaria. In: British Medical Journal, London 1869, Band 2, S. 323–324.
  4. E. Nettleship: Chronic urticaria leaving brown stains: nearly two years’ duration. In: British Medical Journal, London 1869, Band 2, A 435
  5. Mast cell disease. In: . (englisch)
  6. Urtikaria pigmentosa, noduläre. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  7. Urtikaria pigmentosa, plaqueförmige. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  8. Urtikaria pgimentosa, typische. In: Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten).
  9. A. Heinze, T. J. Kuemmet, Y. E. Chiu, S. S. Galbraith: Longitudinal Study of Pediatric Urticaria Pigmentosa. In: Pediatric dermatology. [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck] Januar 2017, doi:10.1111/pde.13066, PMID 28133781.