Uta Emmer

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Uta Emmer ist eine deutsche Schauspielerin und ehemalige Theaterleiterin.

Leben

Emmer wirkte als Schauspielerin in Ingolstadt, bevor sie nach München ging.[1] Sie gründete mit Kelle Riedl 1968 das Moderne Theater, ursprünglich in der Hesseloherstraße 3 in Schwabing. Riedl hatte bereits im Jahr 1966 die Freie Gruppe 1966 ins Leben gerufen, er gründete später mit Maddalena Kerrh das Off-Off-Theater in München.[2][3] Das Moderne Theater zog später in die Hans-Sachs-Straße um; das Theater leitete sie bis 1998.[4] In den Räumlichkeiten befand sich von 1999 bis 2009 das theater ... und so fort, dem seit 2004 zusätzlich die Schauspielschule TheaterRaum München von Heiko Dietz angegliedert ist.

Im Modernen Theater traten nicht nur zahlreiche bekannte Darsteller auf, unter anderen Horst Sachtleben oder Peter Ehret, sondern begannen hier ihre private Schauspielausbildung und gaben hier ihr Bühnendebüt.[5] Christoph Roethel, der in Emmers Theater 1974 sein Stück Die Reise nach Chine … oder über die Schwierigkeit sich auszudrücken aufführte, das für Furore sorgte, weil Birgit Zamulo in ihrer Rolle nackt mit kahlgeschorenem Schädel auftrat, eröffnete später in München das Moderne Theater II, weshalb Emmers Theater auch unter Modernes Theater I geläufig ist.[6] Ebenfalls 1974, inszenierte in Emmers Modernem Theater der Aktionskünstler Hermann Nitsch eine seiner blutigen Darbietungen.[7]

In ihrem Modernen Theater avancierte Franz Xaver Kroetz zum Hausautor.[8] Aus der gemeinsamen Beziehung entstammt der 1975 geborene Sohn David.[9]

Mit der ebenfalls in München ansässigen Fassbinder-Gefolgschaft wollte sie anscheinend nichts zu tun haben,[10] auch wenn Fassbinder später äußerte, dass er mit dem Gedanken gespielt hatte, sich ihr anzuschließen.[11]

Filmografie

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Emmer, Uta. In: Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Bd. 73, F. A. Günther & Sohn A.-G., 1965, S. 556.
  2. Stefan Hemler: Protest-Inszenierungen – 68er-Bewegung und das Theater in München (PDF; 3,3 MB) in Protest-Inszenierungen, S. 300.
  3. Patrick Gruban: Flusslandschaft 1963 – Kunst/Kultur, sub-bavaria.
  4. Johannes Kiebranz: Münchner Privattheater in Selbstdarstellungen, Manifesten und Bildern, 1976, S. 56. und 157.
  5. Brigitte Ruhwinkel: Kurt Meisel und sein Beitrag zur modernen Münchner Theatergeschichte, Kitzinger, 1991.
  6. Christoph Roethel, Kulturserver.de, abgerufen am 25. Oktober 2013
  7. Zeitmosaik, Zeit online, 18. Januar 1974, S. 2.
  8. Theater der Zeit, Ausgaben 1–4, Henschel, 2009, S. 15
  9. Interview mit Franz Xaver Kroetz 1986, a-e-m Entwicklungslabor für Industrieelektronik GmbH, abgerufen am 27. Oktober 2013
  10. David Barnett: Rainer Werner Fassbinder and the German Theatre, Cambridge University Press, 24. November 2005, S. 79
  11. Rainer Werner Fassbinder: Fassbinder über Fassbinder, Verlag der Autoren, 2004
  12. Westermann's, Band 113, G. Westermann., 1972