VR Sr1
VR Sr1 | |
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Sr1 3084 im Bahnhof Turku
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Nummerierung: | Sr1 3001–3112 |
Anzahl: | 112 |
Hersteller: | Elektrolokomotivenfabrik Nowotscherkassk, Oy Strömberg AB |
Baujahr(e): | Sr1 3000 (Prototyp): 1971 Sr1 3001–3110 (Serie): 1973–1984 Sr1 3111 (nachträglich aus Ersatzteilen aufgebaut): 1993 Sr1 3112 (Wiederaufbau des Prototyps 3000): 1995 |
Achsformel: | Bo’Bo’ |
Spurweite: | 1524 mm |
Länge über Puffer: | 18 960 mm |
Dienstmasse: | 84,0 t |
Reibungsmasse: | 84,0 t |
Radsatzfahrmasse: | 21,0 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 140 km/h (zeitweise durch Umbau 160 km/h) |
Stundenleistung: | 3280 kW |
Dauerleistung: | 3100 kW |
Anfahrzugkraft: | 280 kN |
Leistungskennziffer: | 39,0 kW/t |
Treibraddurchmesser: | 1250 mm |
Stromsystem: | 25 kV, 50 Hz |
Anzahl der Fahrmotoren: | 4 |
Lokbremse: | Druckluftbremse |
Zugbremse: | Druckluftbremse |
UIC-Nr.: 91 10 3000 XXX-Y FIN-VR XX = Ordnungsnummer Y = Selbstkontrollziffer |
Die Baureihe VR Sr1 ist die älteste Bauart finnischer Elektrolokomotiven. Die damalige finnische Staatsbahn VR-Yhtymä bestellte 1973 in der sowjetischen Elektrolokomotivenfabrik Nowotscherkassk 110 Maschinen der Baureihe Sr1. Die elektrische Ausrüstung stammte von der finnischen Firma Oy Strömberg AB (heute ABB).
Geschichte
Die erste Lokomotive (3001) traf am 4. September 1973 in Finnland ein, die letzte (3110) im Jahre 1984. 1993 wurde bei Hyvinkään Konepaja aus vorhandenen Ersatzteilen eine weitere Lokomotive gebaut und mit der Nummer 3111 in Dienst gestellt. Zwei Jahre später baute Hyvinkään Konepaja auch den in Nowotscherkassk gefertigten Prototyp Nr. 3000 betriebsbereit auf. Die Maschine erhielt die Nummer 3112 und wurde ebenfalls bei VR eingereiht. Wegen ihrer Herkunft tragen die 112 Lokomotiven dieser Baureihe den Spitznamen Siperian Susi (deutsch: Wolf von Sibirien). Die Bezeichnung passt allerdings nicht ganz, weil Nowotscherkassk nicht in Sibirien, sondern in Südrussland liegt.
Die Höchstgeschwindigkeit der Sr1 betrug zunächst 140 km/h, wurde aber ab Lokomotive mit der Nummer 3098 auf 160 km/h erhöht. Bereits in den 1980er Jahren wurde die Höchstgeschwindigkeit der Lokomotiven Nr. 3040 und 3041 zu Erprobungszwecken auf 160 km/h heraufgesetzt. Ab 2003 wurde die Höchstgeschwindigkeit wieder auf 140 km/h reduziert, da die geänderte Getriebeübersetzung Einbußen bei der Zugkraft bedeutete. Im Juli 2006 war nur noch die Lokomotive Nr. 3107 für 160 km/h zugelassen.
Nach anfänglichen Kinderkrankheiten flossen kontinuierlich Verbesserungen in die Fertigung ein, die aus der Sr1 eine äußerst zuverlässige Lokomotive machten. Mit 110 Exemplaren ist sie die zahlenmäßig größte Elektrolokomotivbaureihe Finnlands und bildet das Rückgrat der elektrischen Zugförderung.
Verbleib
Am 31. Dezember 2001 waren noch 110 Maschinen im Einsatz. Die Sr1 3048 schied nach einem Unfall von Jokela am 21. April 1996 aus dem Bestand aus, die Sr1 3089 folgte am 6. März 1998 nach einem Unfall von Jyväskylä.
Am 21. Februar 2011 wurde die Sr1 3101 bei einem Unfall mit einem Güterzug zwischen Siuro und Suoniemi beschädigt. Ende August 2011 erfolgte der Verschrottungsbeschluss. Die Drehgestelle wurden als Ersatzteile verwendet, weitere Einzelteile vor der Verschrottung in der Werkstatt Hyvinkää ausgebaut.[1]