VR Sr2
VR Sr2 | |
---|---|
Sr2 3220 mit neuer Farbgebung in Pasila (Juni 2013)
| |
Nummerierung: | 3201–3246 |
Anzahl: | 46 |
Hersteller: | SLM, ABB (Adtranz) / heute Alstom |
Baujahr(e): | 1996–2003 |
Achsformel: | Bo’Bo’ |
Spurweite: | 1524 mm |
Länge über Puffer: | 18 690 mm |
Drehzapfenabstand: | 11 000 mm |
Gesamtradstand: | 13 800 mm |
Dienstmasse: | 82,0 t |
Reibungsmasse: | 82,0 t |
Radsatzfahrmasse: | 20,5 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 210 km/h |
Stundenleistung: | 6100 kW |
Dauerleistung: | 5000 kW |
Anfahrzugkraft: | 300 kN |
Leistungskennziffer: | 74,4 kW/t |
Treibraddurchmesser: | 1100 mm |
Stromsystem: | 25 kV, 50 Hz ~ |
Anzahl der Fahrmotoren: | vier Drehstromasynchronmotoren (Typ unbekannt) |
Lokbremse: | Druckluftbremse (mehrlösig), elektrodynamische Nutzbremse |
Zugbremse: | Druckluftbremse |
Zugheizung: | elektrisch |
Kupplungstyp: | Unilink-Kuppelköpfe mit integrierter Schraubenkuppelkette (basierend auf SA-3-Kupplung) |
UIC-Nr.: 91 10 3002 0XX-Y FIN-VR XX = laufende Nr. Y = Kontrollziffer |
Die Sr2 sind nach der Sr1 die zweite Elektrolokomotiv-Baureihe, die von der Finnischen Staatsbahn VR mit der Spurweite 1524 mm beschafft wurden. Die Sr2 kommen sowohl im Reise- als auch im Güterzugdienst zum Einsatz, die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt 210 km/h.
Geschichte
Die Sr2 gehören zur Lok-2000-Familie und lehnen vom Design her stark an die Re 460 der SBB und die RE 465 der BLS an. Eine weitere Variante dieser Bauart haben die Norges Statsbaner in Form der NSB El 18 erworben.
Nach einer internationalen Ausschreibung durch die Finnischen Staatsbahnen (VR) siegte das schweizerische Konsortium SLM/ABB im Mai 1992 gegen namhafte europäische Konkurrenten. Somit sind die Sr2 vor allem eine Weiterentwicklung der Re 465.
Mit Versuchen in einer Klimakammer wurde sichergestellt, dass die neuen Lokomotiven einer Temperatur von bis zu −50 °C standhalten können. Im Pflichtenheft wurde vorgeschrieben, dass es bei einer Laufleistung von einer Million Kilometer nicht mehr als fünf Ausfälle geben darf. Die Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) und der schweizerisch-schwedische Konzern Asea Brown Boveri (ABB; vormals BBC) produzierten die Bestandteile. Aufgrund der hohen Arbeitslosenquote und Devisenknappheit in Finnland mussten der Bau der Lokomotivkästen und die Endmontage dort erfolgen. Die schweizerischen Produzenten mussten Handbücher in finnischer Sprache für die Lokomotivführer und das Werkstattpersonal erstellen.
Die wesentlichen Änderungen zur Anpassung an finnische Verhältnisse betreffen die Spurweite, die Hochspannungsausrüstung und den Haupttransformator wegen der Fahrdrahtspannung von 25 kV und den Einbau der Mittelpufferkupplung der Bauart SA-3. Die Lokomotiven der zweiten Serie (ab der Sr2 3221) erhielten Unilink-Kuppelköpfe mit integrierter Schraubenkupplungskette. Im Gegensatz zu den Schweizer Maschinen sind die Stromabnehmer-Einbauräume nicht verkleidet. Die breiteren finnischen Paletten ragen ohnehin seitlich über die Dachkontur hinaus. Zusätzlich erhielten die Lokomotiven keine Seitenschürzen. Dadurch wirken sie trotz ansonsten identischer Maße im Vergleich mit den schweizerischen und norwegischen etwas hochbeiniger.
Die ersten 20 Lokomotiven wurden 1996 fertiggestellt. 1999 wurden weitere 20 und 2000 nochmals sechs Stück bestellt.