Valbona (Fluss)

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Valbona

In engen Valbona-Tal unterhalb von Dragobia

Daten
Lage Albanien
Flusssystem Buna
Abfluss über Drin → Buna → Adria
Mündung in den Koman-StauseeKoordinaten: 42° 15′ 59″ N, 20° 1′ 19″ O
42° 15′ 59″ N, 20° 1′ 19″ O

Länge 50,6 km
Einzugsgebiet 657 km²
Abfluss am Pegel Gria MQ
33 m³/s
Kleinstädte Bajram Curr
Gemeinden Margegaj (Valbona), Fierza

Valbona ist der Name eines Flusses im Norden Albaniens. Sie gilt als größter Fluss der Albanischen Alpen, deren zentralen östlichen Teil sie entwässert.[1]

Datei:Rragam.jpg
Flussbett mit Weg bei Rrogam

Der Fluss entspringt südlich der Jezerca auf der Ostseite des Passes Qafa e Valbonës in Tropoja aus Karstquellen. An ihrem Oberlauf durchfließt die Valbona ein rund 30 Kilometer langes, von Gletschern geformtes Tal, das den gleichen Namen trägt. Der Ort Rragam, die höchste Siedlung im Valbona-Tal, ist heute kaum mehr bewohnt. Von hier an ist der Talboden über einige Kilometer flach und recht breit, ein typisches U-Tal. Der flache Abschnitt ist geprägt von einem breiten Schotterbett, in dem der Fluss im Sommer nicht immer Wasser fließt – das Wasser sucht sich auf rund sieben Kilometer unterirdisch einen Weg.[2] Am Ende des Schotterbetts liegt die Ortschaft Valbona. Kurz unterhalb des Orts wird das Tal steil und eng. An einer etwas breiteren Stelle liegt das kleine Dorf Dragobia, in einem Seitental das Dorf Çerem. Am Ende des Valbona-Tals passiert der Fluss eine tief eingeschnittene Schlucht und tritt dann in ein weites Trogtal aus, über dem die Stadt Bajram Curri liegt. In diesem Becken nimmt die Valbona die Flüsse Gash und Bistrica auf. Die Valbona mündet, nach einer weiteren engen Passage zwischen Bergen, bei Fierza rechtsseitig in den zum Koman-Stausee gestauten Drin.

Die 50,6 Kilometer lange Valbona gilt als größter Nebenfluss des Drin. Trotzdem behält sie während des ganzen Verlaufs ihren wilden, alpinen Charakter. Sie entwässert ein Gebiet von 657 Quadratkilometern Fläche. Die durchschnittliche Abflussmenge im unteren Teil beim Ort Gria beträgt 33 Kubikmeter pro Sekunde.

Der Valbona-Gletscher erreichte in der Würmeiszeit eine Länge von 9,5 Kilometer. Er erstreckte sich von der Nordostflanke der Jezerca, wo sich noch heute zwei sehr kurze, aktive Gletscher befinden, bis wenig unterhalb von Valbona. An dieser Stelle auf rund 920 m ü. A. ist noch heute der Übergang vom breiten Trogtal in ein schmales Kerbtal zu erkennen.[3]

Im klaren Wasser des Flusses finden sich diverse Fischarten, darunter die Marmorataforelle.[1]

Im Jahr 2016 protestierte die lokale Bevölkerung zusammen mit Umweltaktivisten gegen den geplanten Bau von sechs Wasserkraftwerken am Oberlauf innerhalb des Nationalparks Valbonatal.[4]

Weblinks

Commons: River Valbona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Wolfgang Fremuth (Herausgeber): Albania - Guide to it's Natural Treasures, Verlag Herwig Klemp, Tirana 2000, ISBN 3-931323-06-4
  2. United Nations Environment Programme Vienna – Interim Secretariat of the Carpathian Convention (Hrsg.): Feasibility Study on establishing a transboundary protected area Prokletije/Bjeshkët e Nemuna Mountains. Wien 2010 (Online [PDF; abgerufen am 22. September 2013]). Online (Memento des Originals vom 28. September 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.unep.at
  3. Milovan Milivojevića, Ljubomir Menkovića und Jelena Ćalić: Pleistocene glacial relief of the central part of Mt. Prokletije (Albanian Alps), in: Quaternary International, V. 190, 1, 1. November 2008, S. 112–122
  4. Fatjona Mejdini: Campaigners say Power Plants will Wreck ‚Albania’s Alps‘. In: Balkan Insight. 13. April 2016, abgerufen am 14. April 2016 (englisch).