Valerius Romulus

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Reste des Grabmals des Romulus
Follis mit Porträt des konsekrierten Valerius Romulus

Valerius Romulus (* wohl zu Beginn der 90er Jahre des 3. Jahrhunderts n. Chr.; † 309 n. Chr.) war der Sohn des spätrömischen Usurpators Maxentius.[1]

Romulus bekleidete in den Jahren 308 und 309 noch sehr jung das Konsulat. Er galt damit als designierter Thronfolger, zumal ihm sein Vater auch frühzeitig den Titel eines vir nobilissimus verliehen hatte. Er verstarb wahrscheinlich noch im Jahr 309 und wurde zum divus erhoben. Ihm zu Ehren wurde möglicherweise der sogenannte Tempel des Romulus im Bereich der Velia und das Grabmal bei der Maxentiusvilla an der Via Appia errichtet.[2] Damit verband Maxentius auch recht eindrucksvoll die von ihm proklamierte Romidee, welche bereits in der Wahl des Cognomen seines Sohnes zum Ausdruck kam und die das Fundament seiner Herrschaft bildete. Ansonsten ist über Romulus selbst kaum etwas bekannt. Auf Inschriften, die freilich auch der Propaganda dienten, wurde jedoch seine pietas (Frömmigkeit bzw. Loyalität) gelobt.[3]

Maxentius selbst unterlag 312 Konstantin I.

Literatur

  • Nenad Cambi: Tetrarchic Practice in Name Giving. In: Alexander Demandt, Andreas Goltz, Heinrich Schlange-Schöningen (Hrsg.): Diokletian und die Tetrarchie: Aspekte einer Zeitenwende (Millennium-Studien; Bd. 1). De Gruyter, Berlin 2004, ISBN 3-11-018230-0, S. 38ff.
  • John R. Curran: Pagan City and Christian Capital. Rome in the fourth century (Oxford classical monographs). Clarendon Press, Oxford 2000, ISBN 0-19-815278-7.
  • Hartmut Leppin, Hauke Ziemssen: Maxentius. Der letzte Kaiser in Rom (Zaberns Bildbände zur Archäologie). von Zabern, Mainz 2007, ISBN 978-3-8053-3399-3.

Anmerkungen

  1. Das Pränomen ist nicht überliefert, möglicherweise war es dasselbe wie bei seinem Vater (Marcus), siehe Nenad Cambi, Tetrarchic Practice in Name Giving, S. 43f.
  2. Vgl. dazu und zum Grabmal: Hauke Ziemssen in: Leppin/Ziemssen: Maxentius, S. 109ff.
  3. Zur Rolle Roms in der Herrschaftsidee des Maxentius vgl. auch John R. Curran, Pagan City and Christian Capital, S. 50ff.