Valetudinarium
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Valetudinarium war die lateinische Bezeichnung für einer bestimmten Gruppe von Nutzern vorbehaltene antike Krankenhäuser, insbesondere Lazarette der römischen Armee. Valetudinarien sind durch Ausgrabungen beispielsweise in den Legionslagern Vetera bei Xanten und Novaesium (Neuss) nachgewiesen. Es gab sie ferner auf großen Landgütern (villae rusticae) zur medizinischen Versorgung der dort arbeitenden Sklaven. Öffentliche Krankenhäuser entwickelten sich erst unter dem Einfluss des Christentums in der Spätantike. An dieser Entwicklung hatte das Valetudinarium keinen Anteil.
Literatur
- Ernst Künzl: Aesculapius im Valetudinarium – oder warum die bisherige Interpretation der römischen Lazarette weiter gilt. Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 24, 2005, S. 99–109
- derselbe: dasselbe (für das archäologische Publikum). In: Archäologisches Korrespondenzblatt (Mainz) 35, 2005, S. 55–64
- Rudolf Schultze: Die römischen Legionslazarette in Vetera und anderen Legionslagern. Bonner Jahrbücher 139, 1934, S. 54–63