Varicode

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Varicode ist eine Entropiekodierung, das heißt, der Kode häufig vorkommender Zeichen ist kürzer als bei selteneren Zeichen – ähnlich dem Morsecode. Dadurch erhöht sich der Datendurchsatz. Varicode wird zur Datenübertragung auf Kurzwelle mit dem Modus PSK31 im Amateurfunkdienst verwendet.

Entstehung

Peter Martinez (G3PLX) entwickelte 1997 Varicode, um Text effizienter zu übertragen, und untersuchte deshalb große Mengen englischen Textes nach ihrer Buchstabenhäufigkeit.

Aufbau

Da die Kodes nur aus 0 und 1 bestehen, handelt es sich um einen Binärcode. Um die Fano-Bedingung zu erfüllen, wurden drei Regeln aufgestellt.

  • Nach jeder Nachricht folgt „00“ als Trennzeichen.
  • „00“ kommt in keiner Nachricht vor.
  • Jede Nachricht beginnt mit einer „1“ und endet mit einer „1“.

Nach diesen Regeln wurden den häufigsten ASCII-Zeichen die kürzesten Kodes zugewiesen. Beginnend mit dem Leerzeichen, wobei die 1 vom Start und Ende zusammenfällt. Danach folgen „e“ (11), „o“ (111), „t“ (101) und hauptsächlich Kleinbuchstaben, anschließend Großbuchstaben, Zahlen, Sonder- und Steuerzeichen.

Varianten

Ursprünglich wurde nur ASCII unterstützt, deutsche Umlaute waren z. B. nicht darstellbar. 1998 verwendeten erste Programme den 8-Bit-Code ISO 8859-1, wobei die neuen 128 Zeichen der Reihe nach aus dem Standard übernommen und nicht nach der Häufigkeit sortiert wurden. Mittlerweile unterstützen fast alle Programme zur (De-)Modulation von PSK31 / PSK63 256 Zeichen (8 Bit).

Verwendung

Die digitale Betriebsart PSK31 und die schnellere Variante PSK63 verwenden zur Kompression der Nachrichten Varicode.

Literatur

  • Peter Hatzold: Digitale Kommunikation über Funk, Franzis, ISBN 3-7723-5154-9

Weblinks