Sozialverband VdK Deutschland
Sozialverband VdK Deutschland | |
---|---|
Rechtsform | gemeinnütziger eingetragener Verein |
Gründung | 1950 |
Sitz | Linienstraße 131, Berlin, Deutschland (⊙ ) |
Schwerpunkt | Sozialpolitik, Sozialrecht |
Vorsitz | Verena Bentele (Präsidentin)[1] |
Mitglieder | 2,1 Mio.[2] |
Website | vdk.de |
Der Sozialverband VdK Deutschland e. V. ist mit 2,1 Millionen Mitgliedern der größte Sozialverband Deutschlands. Er vertritt sozialpolitische Interessen und setzt sich für einen starken Sozialstaat, eine tragfähige gesetzliche Sozialversicherung und soziale Gerechtigkeit ein. Die Themen des Sozialverbands reichen von Rente, Gesundheit und Pflege bis hin zu Teilhabe, Leben im Alter und soziale Sicherung.
Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Abkürzung VdK für Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands e. V.
Der VdK ist konfessionell neutral. Er finanziert sich über die Beiträge seiner Mitglieder und Unternehmenskooperationen.[3]
Die Jahreskampagne 2019 befasste sich unter dem Motto „Rente für alle“ mit Rentengerechtigkeit für junge und alte Menschen sowie mit Altersarmut.[4]
Seit über 70 Jahren ist der VdK auch politisch aktiv und setzt sich unter anderem für eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer ein.[5]
Der VdK war 2021 in der Öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern des Deutschen Bundestages verzeichnet.[6]
Geschichte
Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges initiierten Kriegsüberlebende in Städten und Gemeinden Selbsthilfegruppen, um die Interessen von Kriegsgeschädigten, Witwen und Waisen gegenüber der Verwaltung zu vertreten. In den Jahren zwischen 1946 und 1952 etablierten sich die Landesverbände des VdK. Ab 1991 kamen die neuen Bundesländer hinzu.
Am 28. Januar 1950 gründeten die Vertreter der Landesverbände in Düsseldorf des Vorläuferdachverbands Bund der Kriegs- und Zivilbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen-Verbände Deutschlands (BKD) den neuen VdK Deutschland als Dachverband. VdK stand für Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands. Seit 1994 heißt die Organisation offiziell Sozialverband VdK Deutschland. 2014 zog die Bundesgeschäftsstelle des VdK von Bonn nach Berlin um.
Aktivitäten
Seine sozialpolitischen Interessen vertritt der VdK durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Kampagnen und Aktionen. Neben der sozialpolitischen Interessenvertretung berät der VdK seine Mitglieder im Sozialrecht, vor allem im Bereich der gesetzlichen Sicherungssysteme. Auf europäischer Ebene ist der Sozialverband VdK Deutschland in der Dachorganisation der Behindertenverbände, der Action Européenne des Handicapés (AEH), aktiv. Mitglied ist er zum Beispiel auch im Deutschen Behindertenrat (DBR), im Paritätischen Wohlfahrtsverband sowie in verschiedenen Gremien.
Kritik
Angesichts eines Verdachts einer Datenweitergabe an die Versicherungsbranche erklärte Landesgeschäftsführer Albrecht Engel, dass der Bundesverband des VdK keine Mitgliederadressen verkaufe. Zu einem Geldfluss seitens der Versicherungsbranche käme es dann, wenn jemand bei Abschluss einer Sterbegeldversicherung der ERGO-Versicherung eine sogenannte Zuwendungserklärung zugunsten des VdK ausstellt: In diesem Fall fließe ein Grundüberschussanteil an den VdK.[3]
Präsidenten des Sozialverbands VdK
An der Spitze des Sozialverbands VdK steht ein Präsident. Seit 1950 waren dies:
- 1950–1962: Hans Nitsche, MdL aus Hessen
- 1962–1974: Friedrich-Wilhelm Weltersbach, Nordrhein-Westfalen
- 1974–1989: Karl Weishäupl, MdL aus Bayern
- 1990–2008: Walter Hirrlinger, Minister a. D. aus Baden-Württemberg
- 2008–2018 Ulrike Mascher,[7] Parlamentarische Staatssekretärin a. D. (1998 bis 2002 im Bundesministerium für Arbeit und Soziales)
- seit 16. Mai 2018: Verena Bentele,[8] ehemalige Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen
Landesverbände und Organ
Der Sozialverband VdK ist föderal strukturiert: Auf der Bundesebene steht der Sozialverband VdK Deutschland, daneben finden sich dreizehn Landesverbände mit 400 Geschäftsstellen und rund 8000 Bezirks-, Kreis- und Ortsverbände.[9]
- Sozialverband VdK Baden-Württemberg, Stuttgart
- Sozialverband VdK Bayern, München
- Sozialverband VdK Berlin-Brandenburg, Berlin
- Sozialverband VdK Hamburg, Hamburg
- Sozialverband VdK Hessen-Thüringen, Frankfurt am Main
- Sozialverband VdK Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin
- Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen, Oldenburg
- Sozialverband VdK Nord (Schleswig-Holstein), Kiel
- Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
- Sozialverband VdK Rheinland-Pfalz, Mainz
- Sozialverband VdK Saarland, Saarbrücken
- Sozialverband VdK Sachsen, Chemnitz
- Sozialverband VdK Sachsen-Anhalt, Magdeburg
VdK-Zeitung
Organ des Sozialverbands VdK ist die VdK-Zeitung mit einer Auflage von über 1,6 Millionen Exemplaren (Stand 2018).[10]
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Impressum. Sozialverband VdK Deutschland e. V., abgerufen am 8. Juni 2022.
- ↑ Über uns. Sozialverband VdK Deutschland e. V., abgerufen am 8. Juni 2022.
- ↑ a b Dietrich Mittler: Großkonzern der Menschlichkeit. In: sueddeutsche.de. 15. Mai 2012, abgerufen am 17. April 2019.
- ↑ #Rentefüralle. In: rentefüralle.de. Sozialverband VdK Deutschland e. V., 24. Juni 2019, abgerufen am 24. Juni 2019.
- ↑ Corona-Krise: VdK fordert drastische Sozialreformen. 12. August 2020, abgerufen am 13. August 2020.
- ↑ Deutscher Bundestag: Aktuelle Fassung der öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern. Stand: 13. Dezember 2021. In: bundestag.de, abgerufen am 8. Juni 2022, Nr. 1720, S. 482 (PDF; 7,1 MB; Lobbyliste amtlich).
- ↑ Sabine Kohls: Ulrike Mascher zur neuen VdK-Präsidentin gewählt. (Nicht mehr online verfügbar.) In: vdk.de. 30. September 2008, archiviert vom Original am 18. Februar 2018; abgerufen am 8. April 2019.
- ↑ Verena Bentele ist die neue Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland. Neuwahlen beim Sozialverband VdK Deutschland. Pressemitteilung. In: vdk.de 16. Mai 2018, abgerufen am 16. Mai 2018.
- ↑ VdK-Landesverbände. Website des Sozialverbands VdK Deutschland, abgerufen am 30. Dezember 2018.
- ↑ Geschäftsbericht 2014–2018. (PDF; 3,9 MB) S. 90. In: vdk.de, 27. März 2018, abgerufen am 23. Juli 2021.
VdK-Zeitung. Website des Sozialverbands VdK Deutschland, abgerufen am 30. Dezember 2018.