Verfassungsreferendum in Palau 2020

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Das Verfassungsreferendum in Palau 2020 (constitutional referendum) wurde am 1. Mai 2020 in Palau durchgeführt. Das Referendum betraf eine Verfassungsänderung zum Artikel 1 der Verfassung, wodurch die Definition der Seegrenzen geändert wurde. Der Vorschlag wurde von 97 % der Wahlteilnehmer angenommen.

Änderung

Die Änderung betraf den Abschnitt (b) des Artikel 1, Section 1. Die Definition der Seegrenze erfolgt dadurch in Abschnitt (a). Präsident Thomas Remengesau Jr. wollte dadurch die Gebietsansprüche des Landes und seine Verhandlungsposition mit anderen Ländern stärken.

Artikel 1, Section 1 lautet daher:

  • Die Republik Palau soll die Jurisdiktion und Hoheit über sein Territorium haben, welches aus allen inseln, Atollen, Riffen und Sandbänken besteht, welche traditionell zum Palauischen Archipel gehören inklusive dem Ngeruangel Riff und Kayangel Island im Norden, und Hatohobei Island (Tobi Island) und Hocharihie (Helen’s Riff) im Süden und allen angrenzenden Landgebieten und dazwischen, und ebenso, bestehend aus den internationalen Gewässern und Archipel-Gewässern innerhalb dieser Landgebiete, den territorialen Gewässern rund um diese Landgebiete, und dem Luftraum über diesen Land- und Seegebieten, die sich bis an die exklusive Wirtschaftszone von zweihundert (200) nautischen Meilen erstreckt, sofern sie nicht durch andere bilaterale Vereinbarungen oder durch internationales Recht beschränkt oder erweitert wird.[1]

Gestrichen wurde der Absatz:

  • (b) die geraden Grundlinien des Archipels, von denen die Breiten der marinen Zonen für den Archipel von Palau gemessen werden, sollen vom nördlichsten Punkt des Ngeruangel Riffs aus gezogen werden, von dort nach Osten zum nördlichsten Punkt von Kayangel Island und rund um die Insel zu ihrem östlichsten Punkt, südlich zum östlichsten Punkt des Babeldaob Barrier Riffs, südlich zum östlichsten Punkt von Angaur Island und dann rund um die Insel an ihren westlichsten Punkt, von dort an den westlichsten Punkt von Ngeruangel Riff und dann rund um das Riff bis zum Ausgangspunkt. Die normale Grundlinie, von der die Breiten der maritimen Zonen für die Südwest-Inseln gemessen werden, sollen von den Inseln Fanna, Sonsorol (Dongosaro), Pulo Anna und Merir, und von der Insel Hatohobei (Tobi Island, inklusive Hocharihic (Helen’s Riff) gezogen werden.[2]

Ergebnis

Die Anderung wurde von 97 % der Abstimmenden angenommen, mit einer klaren Mehrheit in allen 16 Staaten von Palau.

Wahl Stimmen %
Für 4.343 96.79
Gegen 144 3.41
Ungültige
Gesamt 4.487 100
Stimmberechtigte 16.420
Source: Direct Democracy

Einzelnachweise

  1. The Republic of Palau shall have jurisdiction and sovereignty over its territory which consist of all the islands, atolls, reefs, and shoals that have traditionally been in the Palauan archipelago including Ngeruangel reef and Kayangel island in the north and Hatohobei Island (Tobi Island) and Hocharihie (Helen’s reef) in the south and all land areas adjacent and in between, and also, consist of the internal waters and archipelagic waters within these land areas, the territorial waters around these land areas, and the air space above theser lands and water areas, extending to a two hundred (200) nautical miles exclusive economic zone, unless otherwise delimited by bilateral agreement or as may be limited or extended under international law.
  2. the straight archipelagic baselines, from which the breadths of marine zones are measured for Palauan Archipelago, shall drawn from the northernmost point of Ngeruangel Reef, thence east to the northernmost point of Kayangel Island and around the island to its easternmost point, south to the easternmost point of the Babeldaob barrier reef, south to the easternmost point of Anguar Island and then around the island to its westernmost point, thence north to the westernmost point of Ngeruangel Reef and then around the reef to the point of origin. The normal baselines, from which the broads of maritime zones for the Southwest islands are measured shall be drawn around the islands of Fanna, Sonsorol (Dongosaro), Pulo Anna and Merir, and the Island of Hatohobei (Tobi Island), including Hocharihic (Helen’s Reef).

Literatur