Vertikalstrahler
Ein Vertikalstrahler ist eine Sendeantenne, die mit der Erdoberfläche einen rechten Winkel bildet. Sie liefert eine vertikale Polarisation. Die meisten Sendeantennen für Lang- und Mittelwellen sind Vertikalstrahler.
Eine λ/4-Vertikalantenne über einer leitenden Oberfläche (Erde) strahlt ähnlich wie eine lineare Antenne der Länge λ/2 im freien Raum. Sie hat aber nur den halben Strahlungswiderstand eines λ/2-Dipols also etwa 35 Ohm.
Im Frequenzbereich der Lang- und Mittelwellen zwischen 150 und 300 kHz hat die Wellenlänge λ Werte zwischen 1 und 2 Kilometern. Man kann hier technisch nur mit Antennen arbeiten, die deutlich kürzer als λ/4 sind und elektrisch verlängert werden, damit sie in Resonanz sind. Diese Anpassung kann unter anderem durch zusätzliche Induktivitäten am Fußpunkt der Antenne, oder konstruktiv als Dachkapazität erfolgen.
Für Frequenzen ab etwa 30 MHz lassen sich λ/4- oder 5/8-λ-Strahler mit vertretbarem Aufwand realisieren. In der Praxis sind die Strahler ca. 5 % kürzer als die theoretische Länge, da sie nicht unendlich dünn gebaut werden können und der Durchmesser als Antennenparameter einfließt. Dickere Strahler haben außerdem eine größere Bandbreite.
Vertikalstrahler sind in der Regel Bestandteil einer Groundplane-Antenne, bei der der Erdboden zur Abstrahlung beiträgt.
Weblinks
Literatur
- Hans Lobensommer: Handbuch der modernen Funktechnik. 1. Auflage, Franzis Verlag GmbH, Poing 1995, ISBN 3-7723-4262-0
- Alois Krischke: Rothammels Antennenbuch. 11. Auflage, Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH, Stuttgart 1995, ISBN 3-440-07018-2