Victor Laudien

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Wilhelm Viktor Laudien (* 26. Juni 1866 in Königsberg i. Pr.; † 1945 in Schlawe, Pommern) war ein deutscher Pfarrer.

Leben

Viktor Laudien, viertes Kind des Königsberger Musikdirektors und Kantors an der Altstädtischen Kirche Heinrich Julius Laudien (* 10. Dezember 1829; † 2. Oktober 1893) und dessen Ehefrau Johanna Mathilde Berta Ankermann (* 24. Mai 1834; † 30. August 1898), besuchte in seiner Heimatstadt das Altstädtische Gymnasium, an dem sein Vater Gesangslehrer war. Ab 1892 studierte er an der Albertus-Universität Königsberg Evangelische Theologie.

Nach der Ordination war Laudien ab 1895 Pfarrer in Laugszargen, ab 1905 in Frauenburg, Ermland.[1] Von 1909 bis 1933 war er Pfarrer an der Altstädtischen Kirche, ab 1911 auch Stadtsuperintendent von Königsberg.[2] Musikalisch begabt, veröffentlichte er 1909 eine Biografie über Constanz Berneker mit einem Vorwort von Konrad Burdach.[1] 1934 brachte er das erste und einzige Evangelische Gemeindebuch für Königsberg heraus.

Laudien lebte zuletzt bei der Familie seines Sohnes Martin (* 21. September 1906; † 1. Juli 1979), der Pfarrer in Weinsdorf war. Polnische Milizen verprügelten und misshandelten Viktor Laudien bei der Ausweisung der deutschen Bevölkerung aus Weinsdorf im Herbst 1945 so schwer, dass er an den Folgen der Verletzungen einige Tage später im pommerschen Schlawe 79-jährig verstarb.

Familie

Laudiens Großvater Theodor Laudien (1801–1859) war von 1827 bis 1835 Pfarrer an der Garnison- und Stadtkirche in Pillau und anschließend Archidiakon an der Altstädtischen Kirche in Königsberg. Sein Sohn Gerhard (1902–1987) war von 1936 bis 1945 Pfarrer in Landsberg (Ostpreußen), 1945 kommissarischer Gemeindepfarrer in Wildau (Provinz Brandenburg). 1946 wurde er zum Vorsteher der Anhaltischen Diakonissenanstalt in Dessau berufen; von 1957 bis 1968 war er Direktor des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Der Sohn Martin war bis 1971 Propst in Hagenow. Die Enkeltochter Ingrid Laudien (1934–2009) war von 1994 bis 1996 Generalsuperintendentin des Sprengels Berlin der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg.

Werke

  • Richard Wagner und die Religion des Christentums, 1902.
  • Constanz Berneker. Mit Bernekers Bildnis und einem Vorwort von Konrad Burdach. Charlottenburg 1909, GoogleBooks
  • Evangelisches Gemeindebuch für Königsberg, 1934.

Einzelnachweise

  1. a b Constanz Berneker: Quellen (kultur-in-ostpreussen.de)
  2. Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Würzburg 2002.